Lanxess streicht 119 Arbeitsplätze im Chemiepark Marl
Der Spezialchemie-Konzern LANXESS richtet sein Geschäft mit EPDM-Kautschuk neu aus und beabsichtigt, die Produktion in seinem Kautschuk-Betrieb am Standort Marl Ende 2015 zu beenden.
Die weltweiten Märkte für synthetische Kautschuke sind derzeit von deutlichen Überkapazitäten geprägt. Im EPDM-Kautschuk-Produktionsnetzwerk von LANXESS ist die Anlage in Marl aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Kapazität sowie den im Vergleich höheren Energie- und Rohstoffkosten die am wenigsten wettbewerbsfähige.
LANXESS beschäftigt am Standort Marl 119 Mitarbeiter. „Wir werden umgehend mit den zuständigen Arbeitnehmervertretern Verhandlungen aufnehmen, um schnell einvernehmliche und faire Lösungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Marl zu vereinbaren“, erklärt Rainier van Roessel, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied der LANXESS AG. Der Konzern hat 2014 einen Nettogewinn von 47 Millionen Euro erzielt.
Der LANXESS-Standort Marl
LANXESS produziert am Standort Marl den synthetischen Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Kautschuk (EPDM) für ein breites Spektrum unterschiedlicher Anwendungen – etwa für Profile, Dichtungen, Schläuche, Riemen und Kabel. Das bei weitem größte Anwendungssegment ist die Automobilindustrie, gefolgt von der Bauindustrie.
Der Start der Produktion im Marler EPDM-Betrieb erfolgte im Jahr 1972 mit einer Aufarbeitungsstraße sowie einer Polymerisationslinie. Die Kautschuk-Kapazität lag zu Anfangszeiten bei rund 18.000 Tonnen. 1979 erfolgte die Inbetriebnahme der zweiten Aufarbeitungsstraße, sechs Jahre später die der zweiten Polymerisationslinie. Die genehmigte Gesamtkapazität der Anlage beträgt heute rund 70.000 Tonnen.
LANXESS ist ein Spezialchemie-Konzern, der 2014 einen Umsatz von 8,0 Milliarden Euro erzielte und aktuell rund 16.600 Mitarbeiter in 29 Ländern beschäftigt. Das Unternehmen ist derzeit an 52 Produktionsstandorten weltweit präsent. Das Kerngeschäft von LANXESS bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen, Kautschuken, Zwischenprodukten und Spezialchemikalien.
Autor:Siegfried Schönfeld aus Marl |
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