Ein Licht auf Reisen
Pfadfinder holen das Friedenslicht aus Wien nach Köln und Langenfeld

Das Friedenslicht brennt in St. Martin.
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Ein Licht für den Frieden

Seit 1993 bringen Pfadfinder*innen in einer gemeinsamen Aktion aller Pfadfinder*innenverbände Deutschlands das Friedenslicht zu uns und verteilen es als Symbol für Freundschaft, Gemeinschaft und Verständigung aller Völker im ganzen Land an „alle Menschen guten Willens“. Diese Aktion geht auf die Initiative „Licht ins Dunkel“ des ORF aus dem Jahr 1986 zurück. In jedem Jahr organisiert die AG Friedenslicht deshalb eine Delegationsfahrt nach Wien. In diesem Jahr bestand die Delegation der Diözese Köln aus einer Jungpfadfinderin des Stammes St. Martin Richrath, einem Pfadfinder des Stammes Tenkterer Solingen Löhdorf, einem Leiter und dem Maskottchen der jüngsten Pfadfinder*innen, Herrn Keks, des Stammes St. Martin Richrath.

Pfadfinder*innen aus 20 Ländern reisten zum ökumenischen Aussendungsgottesdienst am Samstag vor dem 3. Advent nach Wien, um im Anschluss das Licht als Symbol der Hoffnung in Ihre Länder in Europa und der ganzen Welt zu bringen.

Am Abend des 12. Dezember machten wir uns von Solingen aus auf den langen Weg mit der Bahn. Schon auf der Reise lernten wir Pfadfinder*innen anderer Stämme und Verbände kennen. Die Stimmung war gut und es wurde geredet, gespielt gelacht und viel zu wenig geschlafen. Alle, die zum ersten Mal zur Delegation gehörten, waren besonders aufgeregt, was sie in den nächsten Tagen erwarten würde. Ohne größere Komplikationen kamen wir am nächsten Tag in Wien an, meldeten uns an und stärkten uns erstmal mit Spekulatius und Tee. Für den großen Teil der Pfadfinder*innen, die bereits am Freitag anreisten, standen eine Stadtführung oder ein Stadtspiel auf dem Programm, bei dem man auf eigene Faust die österreichische Hauptstadt erkunden konnte. Am besten gefiel uns bereits hier die Votivkirche, die am nächsten Tag im Mittelpunkt stehen würde. Den Abend ließen die Pfadfinder*innen in der Pfarre Akkonplatz beim gemeinsamen Singen ausklingen.

Anschließend wurde geschlafen und versucht, etwas Schlaf nachzuholen, da auch der nächste Tag sehr lang und aufregend werden würde.

Der Samstag begann mit Frühstück und dem Zusammenpacken der Schlaf- und Rucksäcke, damit wir und die anderen Pfadfinder*innen nach der Aussendungsfeier die lange Heimreise mit dem Licht antreten konnten.

Am Vormittag besuchten wir mit vielen anderen das Pfadfindermuseum und Institut für Pfadfindergeschichte, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die österreichische Pfadfindergeschichte lückenlos zu dokumentieren.

Um 13 Uhr öffnete die Votivkirche Wien Ihre Tore und nach und nach füllte sich die Kirche mit Pfadfinder*innen und auch vielen anderen Besucher*innen, die der Aussendungsfeier beiwohnen wollten. Zu Beginn des ökumenischen Gottesdienstes um 14.00 Uhr wurden gemeinsame Gebete gesprochen und im Anschluss erklärt, dass es in diesem Jahr eine Besonderheit beim Friedenslicht gibt. Normalerweise wird das Friedenslicht in jedem Jahr von einem österreichischen Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem entzündet und dann per Flugzeug nach Wien gebracht. Leider war das in diesem Jahr auf Grund der aktuellen Lage in Israel nicht möglich, was das Anliegen der Aktion noch deutlicher und wichtiger macht. Da das Licht in einzelnen österreichischen Gemeinden ununterbrochen brannte, konnte das Vorjahreslicht erneut verteilt werden.
Im Anschluss wurde das Friedenslicht an die Vertreter jedes der 20 teilnehmenden Länder verteilt und gemeinsam gesungen. Nach der Aussendungsfeier wurden Fotos gemacht und es hieß Abschied nehmen.

Am Abend machten wir uns dann mit dem Nachtzug auf den Heimweg. Der Transport des Lichtes ist dabei eine besondere Herausforderung, da es in jedem Zug nur zwei brennende Lichter mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen geben darf. Deshalb kümmert sich die AG Friedenslicht auch um die Anmeldung der Lichter in allen Zügen, damit diese Ihre Bestimmungsorte im ganzen Land sicher erreichen. 

Besonders beindruckend war, dass an allen Unterwegsbahnhöfen Menschen warteten, um das Licht in Empfang nehmen und weiter verteilen zu können.

Jedes Jahr steht das Friedenslicht in Deutschland unter einem anderen Motto. In diesem Jahr ist es „Vielfalt leben, Zukunft gestalten“. Die AG Friedenslicht fasst das mit den Worten „Stell dir mal vor, es gibt eine Welt, in der alle bei neuen Begegnungen zuerst sehen, was die Menschen verbindet, anstatt das, was sie voneinander unterscheidet.“ zusammen. Darüber sollten wir alle nachdenken und versuchen, das Miteinander zu stärken. Auch Veränderungen im Kleinen können viel dafür tun, in einer Welt mit vielen aktuellen Sorgen und Konflikten Kompromisse und Lösungen zu finden.

Am Mittag des 3. Advent erreichte wir mit unseren Begleiter*innen und dem Licht Köln.
Am Kölner Hauptbahnhof wartete bereits ein Oberst der Bundeswehr auf uns, der auf dem Weg in den Kosovo zu seinem Einsatz war und das Friedenslicht als Symbol der Hoffnung mitnehmen wollte.

Um 15:00 Uhr begann im Kölner Dom eine der vielen Aussendungsfeiern. Zu dieser Feier reisten Pfadfinder*innen verschiedener Pfadfinder*innenverbände und verschiedenster Glaubensrichtungen aus Köln und Umgebung an, um das Licht in Ihre Gemeinden zu bringen. Von dort aus wird es in den nächsten Tagen viele Schulen, Krankenhäuser, andere Institutionen und „alle Menschen guten Willens“ erreichen, um bei Ihnen am Weihnachtsabend zu leuchten.

Auch aus dem  Pfadfinderstamm „DPSG Stamm Tenkterer – Solingen Löhdorf“ waren Pfadfinder*innen nach Köln gekommen, um das Licht in die Gemeinde zu bringen, wo es am Heiligen Abend verteilt wird.

Wir brachten das Licht dann noch nach St. Martin in Langenfeld-Richrath. Punkt 18 Uhr mit dem Glockenschlag erreichten wir die Kirche. Diese war extra noch offen. Hr. Keks entzündete mit Hilfe von Martha und Emil die Friedenslichtkerze in der Kirche, wo das Licht nun zum Mitnehmen und Verteilen bereit steht.

Wir laden alle Langenfelder und Besucher ein, ein Teil des Friedenslichtes mitzunehmen und weiter zu teilen. Zwei besonders schöne Möglichkeiten dazu sind das Adventsfenster der Pfadfinder am 20.12.2024 ab 17 Uhr mit einer Biber-Plätzchen-Tausch-Börse und der Kinder-Weihnachtsgottesdienst am 24.12.2024 ab 16 Uhr.  Dort werden jeweils die Biber (als jüngste Pfadfinder*innen) das Licht an alle Interessierte austeilen. 
 
Bericht von Emil und Thomas Westphal
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Der Pfadfinderstamm St. Martin Richrath ist Teil der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und bietet eine Vielzahl von Aktivitäten für Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Altersgruppen an. Die Gruppen sind in verschiedene Stufen unterteilt:

  • Biber (4-7 Jahre)
  • Wölflinge (7-10 Jahre)
  • Jungpfadfinder (10-13 Jahre)
  • Pfadfinder (13-16 Jahre)
  • Rover (16-21 Jahre)

Diese Gruppen treffen sich regelmäßig zu Gruppenstunden und nehmen an verschiedenen Aktionen wie Lagerfeuerabenden, Tannenbaumverkäufen und Fahrten teil.

Pfadfinden klappt auch für Kinder mit Handicaps oder Einschränkungen, sie sind daher ausdrücklich willkommen.

Unsere Kontaktdaten:
Adresse: Kaiserstraße 28, 40764 Langenfeld-Richrath
https://www.kklangenfeld.de/Informationen/DPSG-St.-Martin/

Wer Interesse hat mal bei uns reinzuschauen, der kann sich gerne melden unter: Thomas.Westphal@dpsg-koeln.de

Neue Leitende - gerne auch Quereinsteiger - finden bei uns ein pfadfinderisches Zuhause. Wir freuen uns immer auf neue Gesichter und zupackende Hände.

Autor:

Thomas Westphal aus Langenfeld (Rheinland)

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