Postillion und Christel von der Post
Paul und Uschi Wrobel sind das 40. Traditionspaar der Stadt Langenfeld

Paul und Uschi Wrobel (rechts) werden am 13. April auf dem Stadtfest als 40. Traditionspaar der Stadt Langenfeld proklamiert. Links: Adjutantin Trudi Schäfer.
  • Paul und Uschi Wrobel (rechts) werden am 13. April auf dem Stadtfest als 40. Traditionspaar der Stadt Langenfeld proklamiert. Links: Adjutantin Trudi Schäfer.
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„Aus Liebe zum Karneval und aus Spaß an Geselligkeit!“ Bei der Frage, warum sie es sich schon lange gewünscht haben, in die Rollen des Langenfelder Traditionspaares zu schlüpfen, sind sich Paul (67) und Uschi Wrobel (66) einig. Beim Stadtfest werden sie am 13. April als Postillion und Christel von der Post proklamiert. Das aktuell amtierende Traditionspaar, Josef und Heidi Felbor, wird auf dem Fest verabschiedet.

Traditionspaare gibt es seit 1962

Paul und Uschi Wrobel stellen das 40. Paar seit 1962, das an die Posthistorie unserer Stadt erinnert, auf die ja auch das Horn im Langenfelder Wappen hinweist. Günstig gelegen an einem Verkehrsknotenpunkt zwischen zwei Handelsstraßen, wurde bereits 1774 eine Thurn und Taxische Poststation von Opladen auf das heutige Langenfelder Stadtgebiet verlegt. Traditionell wird das Traditionspaar von der Kutschergarde des Heimatvereins Postalia begleitet. „Das Paar muss aber nicht zwingend Vereinsmitglied sein“, wie der 2. Vorsitzende Jochen Roeder erläutert.

Einmal Prinz oder Postillon sein

Paul Wrobel, in Langenfeld geboren und aufgewachsen, wünschte sich bereits 1972, als er in den Karnevalsverein Spieß-Ratzen eintrat, entweder einmal Postillon oder Karnevals-Prinz zu werden. Dazu muss man wissen, dass früher der Postillon auch gleichzeitig närrisches Aushängeschild Langenfelds war. Auch heute ist er in der Karnevalszeit gefragt, der Fokus liegt aber auf ausgesuchten städtischen Terminen abseits des närrischen Treibens. Anfang November stellten sich Paul und Uschi Wrobel bereits Bürgermeister Frank Schneider vor, den sie häufig bei wichtigen öffentlichen Anlässen begleiten werden.

Seit 2004 Mitglieder des Heimatvereins Postalia

Uschi Wrobel ist im Ruhrgebiet geboren und in Monheim aufgewachsen. Sie betont, dass ihr gesellschaftlicher Lebensmittelpunkt aber seit Jahrzehnten Langenfeld sei, auch in der Zeit, als sie mit ihrem Mann in Monheim gewohnt habe. Mitglied im Heimatverein Postalia ist das Paar seit dem Jahr 2004.
„Etwa 30 Termine kommen auf die Beiden zu“, weiß Trudi Schäfer, die zusammen mit ihrem Ehemann Hans-Willi von 2013 bis 2016 das Traditionspaar stellte und das Ehepaar Wrobel als Adjutantin unterstützen wird. Die Adjutantin oder den Adjutanten sucht sich das amtierende Paar selbst aus, Familie Wrobel und Schäfer sind gut miteinander befreundet. Das Traditionspaar ist in der Regel zwei, auf Wunsch auch drei Jahre im Amt.

Ihr Sohn ist Karnevalsprinz

In dieser Session ist auch das närrische Hochamt in Familienhand. Sehr zur Freude von Paul und Uschi Wrobel regiert ihr Sohn Dennis Mainzer zusammen mit Natascha Peters die Jecken der Posthorngemeinde. Da lässt es sich Uschi Wrobel nicht nehmen, zusammen mit Trudi Schäfer als Hofdame bereit zu stehen. Und: Kai-Uwe Wrobel, ebenfalls Sohn des künftigen Traditionspaares, stellt zusammen mit Hans-Willi Schäfer die Adjutanten der jecken Repräsentanten. Der Karnevalsprinz hingegen ist froh, dass Jochen Roeder, der sich aus dem Vorstand so langsam zurückziehen möchte, mitspielt. Denn Dennis Mainzer ist auch der Vorsitzende des Heimatvereins Postalia. Bei der Aufgabe braucht er jetzt in der 5. Jahreszeit selbstverständlich viel Unterstützung.

Uniform der Königlich Bayrischen Post anno 1820

Was Prinz und Prinzessin im Karneval ihr Ornat, ist dem Traditionspaar seine Postuniform. Gemeinsam ist der schmucken Kleidung beider Ämter, dass die Träger sie sich aussuchen können. Das Ehepaar Wrobel hat sich schnell für die Uniform der Königlich Bayrischen Post anno 1820 entschieden, die in Blau und Weiß gehalten ist und in Korschenbroich bei Uniformen & Kostüme Hintzen für die Beiden maßgeschneidert wurde.

Proklamation und der 90. Geburtstag der Kirmesjonge

Beide fiebern der Proklamation entgegen, wenn sie die Post-Uniformen erstmals tragen werden. Der Postillion nennt aber noch ein weiteres Ereignis, das er im Fokus hat. „Da ich mich besonders mit dem Stadtteil Berghausen verbunden fühle, freue ich mich auf meinen Auftritt im Rahmen des 90-jährigen Bestehens der Kirmesjonge im kommenden Jahr.“

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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