Lebenshilfe-Bewohner fühlen sich wohl.
Die Leitung des Wohnheimes liegt in guten Händen.
Langenfeld. Es ist 6:00 Uhr morgens. Der Frühdienst im Wohnheim der Lebenshilfe Langenfeld beginnt seine Arbeit. Vorher hatte die Nachtwache bereits Kaffee gekocht und das Frühstück vorbereitet. Um 6:30 Uhr werden die Bewohner geweckt, die zwischen 7:15 und 7:30 Uhr in die WFB Werkstätten zur Arbeit fahren. Der Frühdienst bringt die Zimmer in Ordnung. „Rentner schlafen etwas länger, und Urlauber können ebenfalls ausschlafen, da werden individuelle Bedürfnisse berücksichtigt“, beschreibt Wohnverbundleiter Stefan Stahmann den unterschiedlichen Tagesablauf, zu dem auch diverse Arzttermine der Bewohner gehören.
Im Wohnheim arbeiten Pflegekräfte mit unterschiedlicher Ausbildung: Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpfleger, Heilerziehungspfleger, pädagogische Fachkräfte, eine Ökotrophologin und Hauswirtschaftskräfte. Zum Leitungsteam gehören neben Stahmann seine Stellvertreterin Bettina Braune, die gleichzeitig im Gruppendienst tätig und dort Ansprechpartnerin ist, und Barbara Grau als Hauswirtschaftsleiterin. In der Verwaltung arbeitet außerdem Claudia Lüdtke, Kontaktperson für Mitarbeiter und Besucher.
Kranke und ältere pflegebedürftige Bewohner können bis zu ihrem Tod ihr Zuhause behalten. Die persönlichen Zimmer kann jeder individuell gestalten, sich auch die Wandfarbe aussuchen. „Ein Bewohner hat sich ein richtiges „Fortuna“-Zimmer als Fan des Fußballclubs eingerichtet.“
Es gibt für jeden Bewohner mit geistiger Behinderung einen Förderplan, um ihn nach seinen Möglichkeiten zu unterstützen. Dies gilt auch bei psychischen Problemen mit externer Beratung. Medikamentöse Unterstützung wird so gering wie möglich gehalten. Wichtig sei, so viel Selbständigkeit wie möglich bis ins hohe Alter zu erhalten. Die Wohnsituation bzw. die Wohnformen „Wohnheim, Außenwohngruppe und Betreutes Wohnen“ können je nach den persönlichen Neigungen und Möglichkeiten individuell angepasst werden.
Zur guten Betreuung gehört, dass der Ohrenarzt und der Neurologe auch ins Haus kommen, ebenso wie der Hausarzt bei bettlägerigen Patienten und wenn die Grippeimpfung ansteht. Auch die Palliativversorgung ist jederzeit gewährleistet.
„Wir haben heute weniger junge Menschen bei unseren Bewohnern als zu Beginn der Arbeit im Wohnheim“, sagt Hauswirtschaftsleiterin und Ökotrophologin Barbara Grau. „Die Bewohner sind mit uns älter geworden.“ Sie achte darauf, dass insgesamt gesund gekocht werde und bei einzelnen Bewohnern bestimmte Diäten berücksichtigt würden, etwa bei Gicht, Allergien, Diabetes, Laktose-Intoleranz oder Übergewicht. Der Speisenplan werde auch mit den Bewohnern besprochen. Diejenigen, die von Montag bis Freitag in den WFB Werkstätten arbeiten, würden mittags auch dort verköstigt. An diesen Tagen brauche deshalb nur für Kranke, Urlauber und Rentner – etwa 20 Personen - gekocht zu werden. Am Wochenende seien es 40-45 Bewohner.
„Bei uns gibt es auch regelmäßig einmal im Monat Pommes frites, die Bewohner sollen das lieber bei uns am Tisch essen als heimlich außerhalb“, betont Grau. „Wer als Urlauber spät frühstückt, kann seine warme Mahlzeit auf den Abend verlegen.“ Nachmittags gebe es Kaffee und Obst oder Joghurt.
Neben den auszubildenden Heimerziehungspflegern gibt es im Wohnheim auch Ausbildungsplätze im Bereich Hauswirtschaft. Die angehenden Hauswirtschafterinnen werden in der Wäschepflege, Hausreinigung, Essenzubereitung und Hygiene unterwiesen. Eine jährliche externe Schulung über Hygiene ist für alle Mitarbeitenden des Wohnverbundes im Bereich Hauswirtschaft (Küche/Wäschepflege/Hausreinigung) Pflicht, auch für diejenigen, die im Betreuten Wohnen und in den Außenwohngruppen arbeiten.
“Wir legen auch Wert darauf, Rentner in die Hauswirtschaft einzubeziehen, soweit sie dazu in der Lage sind“, erklärt die Hauswirtschaftsleiterin. „Hände gründlich waschen, Schürze umbinden und bei Arbeit mit Lebensmitteln Haube aufsetzen sind selbstverständliche Voraussetzungen. An jeder Waschstelle ist außerdem eine Desinfizierung der Hände möglich und vorgeschrieben." Tisch decken und Kartoffeln schälen seien zum Beispiel Arbeiten, die man gemeinsam erledigen könne. „Die dreijährige Ausbildung der Hauswirtschafterinnen verdichtet sich im Laufe der Zeit, und am Ende des 2. Ausbildungsjahres können sie in vielen Bereichen selbständig arbeiten.“
Eine Besonderheit wollte Barbara Grau noch hinzufügen. „Einmal im Jahr feiern wir mit allen Bewohnern, die einen runden Geburtstag hatten. Dann wird Kuchen gebacken, und die Jubilare bekommen ein waschfest bemaltes T-Shirt, das sie gerne auch noch später tragen.“ Die Feier klingt dann mit einer Disco aus. Runden Geburtstag hatten dieses Jahr u.a. Gabi Schnickmann (60), Elke Lenzen (50) und Anne Hörhammer (50).
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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