Einfühlsame Begleitung
Das Edeka-Glücksrad drehte sich auf dem Richrather Weihnachtsmarkt wieder für die Hospizbewegung St. Martin. Den Erlös aus der Aktion übergab Heinz Hövener traditionell im neuen Jahr an den Langenfelder Verein.
Es ist seit vielen Jahren ein schöner Brauch: am Anfang eines neuen Jahres kommt Heinz Hövener auf einen gemütlichen Kaffee in das Langenfelder Büro der Hospizbewegung St. Martin e.V. und übergibt seinen traditionellen Scheck an den Verein.
Edeka Hövener spendet den Glücksrad-Erlös an die Hospizbewegung
Gemeinsam mit seinen Auszubildenden hatte er auf dem Richrather Weihnachtsmarkt das Glücksrad wieder für die Hospizbewegung drehen lassen und spendet auch in diesem Jahr erneut die gesamte Einnahmen – von aufgerundet 1500 Euro – für den guten Zweck.
Die ambulante Hospizbewegung kümmert sich in Langenfeld und Monheim nicht nur um Schwerkranke und begleiten diese beim Sterben, sondern unterstützt außerdem auch deren Angehörige und begleitet sie in Trauersituationen. „Wir bewegen uns dahin, wo die Menschen uns brauchen“, sagt Schwester Mediatrix, Gründerin und 1. Vorsitzende der ambulanten Hospizbewegung.
Was ursprünglich einmal als Hilfe für Familien gedacht war, wurde längst auch auf Krankenhäuser und Altenheime ausgeweitet. Denn: Bedarf gibt es überall. „Die Wahrscheinlichkeit, das im Zuge des demografischen Wandels, immer mehr Menschen in ihren letzten Tagen Hilfe benötigen, ist groß“, so Heinz Hövener. Für den ambulanten Hospizdienst sind deswegen zurzeit 48 Ehrenamtliche im Einsatz.
Das Geld aus der Glücksrad-Aktion ist „eine wichtige Basis, um Kranke und Familien zu begleiten“, so Christine Erm, Koordinatorin der Hospizbewegung in ihrem Gedicht, das sie sich als Dankeschön für Heinz Hövener hatte einfallen lassen.
Eine Idee für den Einsatz der Spende hat sie außerdem: ein neuer Router soll helfen, die monatlich anfallenden Telefongebühren zu senken. Und natürlich wird ein Teil der Spende auch für die Ehrenamtlichen eingesetzt. „Man muss das Ehrenamt pflegen und nicht ausnutzen“, so die Devise von Schwester Mediatrix.
Dazu gehört nicht nur ein Zuschuss zum Benzin, den man beantragen kann, sondern auch die Übernahme eines Teils der Kosten für einen Basiskurs. Hier werden die Ehrenamtlichen auf die Tätigkeit bei dem Hospizdienst vorbereitet und sensibilisiert, damit sie den Menschen in der letzten Lebensphase so viel Lebenswualität und Selbstbestimmung wie möglich geben und die Angehörigen ein Stück weit entlasten. „Was hätte ich gerne, was man mir Gutes tut?“, ist eine wichtige Frage, die, an der eigenen Person gespiegelt, sicherlich hilft, Antworten zu finden um einfühlsam an der Seite der schwerstkranken Menschen zu agieren.
Was Sterbebegleitung für den Hospizdienst bedeutet? Zeit schenken, zuhören, begleiten, ohne sich aufzudrängen und herausfinden, was dem Anderen gut tut. „‘Was möchtest du, was ich dir Gutes tun soll‘, ist der Gedanke,mit dem wir zu den Sterbenden gehen“, erklärt Christine Erm.
Wenn sie sich gemeinsam mit ihren engagierten Mitarbeiterinnen etwas wünschen dürfte? „Das wir früh genug gerufen werden“, sagt die Hospizdienst-Koordinatorin über die mögliche Chance, eventuell noch offene Pläne und Wünsche umzusetzten, letzte Dinge zu regeln und den Sterbenden und deren Angehörigen vertrauensvoll zur Seite zu stehen.
Neben der Sterbebegleitung bietet die Hospizbewegung auch eine Trauerbegleitung in Gruppen und Einzelgesprächen, sowie Hilfe und Beratung bei der Erstellung einer Patientenverfügung.
Am 19. September feiert die Hospizbewegung St. Martin ihren 20. Geburtstag mit einem Hospiz- und Palliativtag. „Wo kommen wir her, wo wollen wir hin“ ist der Titel einer der vielen Vorträge, die zum runden Geburtstag in die Langenfelder Stadthalle einladen.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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