100 Jahre Schützenverein Landwehr (Chronik, Teil 1)
Der Schützenverein Landwehr feiert in diesem Jahr sein 100. Jubiläum. Wir blicken in zwei Teilen auf die Geschichte des Vereins zurück.
Langenfeld. (rp) Der Schützenverein Landwehr wurde 1913 als Schießverein gegründet. Im Gründungslokal „Jägerhof“ (heute Schützenhof) trafen sich neun Bürger in der „Krähenhütte“, von wo aus sie die Jagd auf Krähen und Raubvögel pflegten. Dabei wurde der Gedanke von Fritz Herder wahr gemacht, in Landwehr einen Schießverein zu gründen. Mehr ist aus der Zeit vor fast 100 Jahren über die Gründung des Schützenvereins Landwehr nicht überliefert.
Damals gab es den Reusrather Schützenverein 1834 (seit 1991 Schützenverein Langenfeld 1834). Bürger aus Landwehr und Wiescheid waren in diesem Verein vertreten. Es war der einzige weltliche Schützenverein in der ganzen Umgebung. Schützenfeste wurden an unterschiedlichen Orten reihum gefeiert, auch in Landwehr. Allerdings waren auch Männer aus Landwehr im damals bestehenden Höher Schützenverein Mitglied.
Schon 1906 begeisterte die Wiescheider ein Landwehrer Schützenfest, wobei Gastwirt Friedrich Lohmann Schützenkönig war und das Schützenfest des Reusrather Schützenvereins 1834 mit großen Festumzügen an drei Tagen am Gravenberg gefeiert wurde. Daraus entstand die Idee, einen eigenen Verein in Landwehr und Wiescheid zu gründen, doch es dauerte noch einige Jahre bis 1913 die Pläne umgesetzt wurden.
Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die Ereignisse um das Schützenwesen das Interesse bei der Bevölkerung in Landwehr und Wiescheid geweckt. Am 20. August 1913 kamen 20 Männer zusammen und zahlten ihren ersten Monatsbeitrag für den neuen Verein von 30 Pfennig. Am 30. August wurde die Gründungsversammlung im Jägerhof vollzogen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Carl Hoffmann gewählt. Stellvertreter wurde Carl Wehrhahn, weitere Vorstandsmitglieder waren Schießmeister Fritz Herder und Josef Krings, Schriftführer Otto Adolphs und Robert Becker und Kassierer Willy Kloos. Im Garten des Vereinslokals wurde ein Schießstand mit vier Schießscharten gebaut.
Der Verein wuchs an auf 59 Mitglieder. Das erste Schützenfest wurde am 11. und 12. Juli 1914 gefeiert. Der erste Schützenkönig des Schützenvereins Landwehr 1913 war Karl Kloos.
Wenige Tage nach dem Fest begann der erste Weltkrieg. Der Vereinsbetrieb ruhte und kam erst wieder richtig in Fahrt nach dem Ende des Krieges. Dann aber ging das Schützenleben in Landwehr und Wiescheid weiter mit vielen Aktivitäten mit dem jährlichen Schützenfest als Höhepunkt. Der Schießsport wurde aktiv betrieben mit Eröffnungs- und Abschlussschießen und natürlich das Königsvogelschießen als Höhepunkt beim jeweiligen Schützenfest. Auch die Bürger wurden in das Schießen mit einbezogen und das ist bis heute so geblieben. Festzüge wurden veranstaltet mit den befreundeten Vereinen aus dem Langenfelder und Solinger Bereich, überhaupt wurde mit den befreundeten Schützenvereinen ein reger Austausch betrieben.
Keine schöne Erinnerung hatten die Senioren-Schützen an die NS Zeit, wo alles gleichgeschaltet wurde. Dann kam der zweite Weltkrieg und das Schützenleben ruhte zum zweiten Mal in dem Jahrhundert.
Wird fortgesetzt
Autor:Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland) |
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