100 Jahre DRK Ortsverein Langenfeld - Die Vereinschronik
1912 – 1932
Gründung der Sanitätskolonne.
Ein Aufruf im Landkreis Solingen führte zur Gründung eines Samaritervereins durch den Opladener Arzt, den Geheimen Sanitätsrat Dr. med. Christian Le Blanc. Ziel war es, Kenntnisse von der „Ersten Hülfe“ bei plötzlichen Unglücksfällen unter Laien zu verbreiten und Samariterschulen zu errichten.
Mitte des Jahres 1912 versammelten sich Langenfelder Bürger unter der Führung von Bürgermeister Felix Metzmacher und dem Arzt Dr. Oskar Prigge zum Aufbau einer freiwilligen Sanitätskolonne.
Am 23.. Oktober 1912 erfolgte in der Wirtschaft Meyer (später Spielmann) die Gründung der „Freiwilligen Sanitätskolonne Richrath-Reusrath“ mit Sitz in Immigrath am Niederrhein.
Die offizielle Bestätigung der neugegründeten Sanitätskolonne folgte am 1. Dezember 1912 durch den Kreisinspekteur Dr. Le Blanc, und damit die Aufnahme in den „Zweigverein des Roten Kreuzes für den Landkreis Solingen“. Zur gleichen Zeit entstanden allerorts „Vaterländischen Frauenvereine“ mit der Berufung, sich dem Sanitätsdienst und der Wohlfahrtspflege zu widmen.
Der 1. Weltkrieg und seine Folgen
Aus dem 1. Weltkrieg kehrten einige der einberufenen Mitglieder der Sanitätskolonne, unter anderem Bürgermeister Felix Metzmacher, nicht zurück. Mit großem Einsatz versuchten die verbliebenen Frauen und Männer, die aufkommende Not zu lindern. Sie begleiteten Verwundetentransporte, richteten Verbandsplätze ein und halfen in Auskunftsstellen, nach vermissten und gefallenen Soldaten zu suchen.
Nach Kriegsende begann die Arbeit der neu formierten Sanitätskolonnen, überwiegend Krankenpflege- und Sozialarbeit, gemeinsam mit den Vaterländischen Frauenvereinen. Es wurden wieder Erste-Hilfe-Kurse durchgeführt und Sanitätshelfer in Krankenpflege und im Rettungsdienst ausgebildet, mit den örtlichen Feuerwehren Sanitätswachen bei Volksfesten und Sportveranstaltungen gestellt und Krankentransporte durchgeführt.
1929 entstand durch das Gesetz über die Neuregelung des rheinisch-westfälischen Industriegebietes der Rhein-Wupper-Kreis, mit Sitz in Opladen, dem auch die Gemeinde Richrath-Reusrath zugeordnet wurde. Die Dienststelle bezeichnet sich mit „Männerverein vom Roten Kreuz für den Rhein-Wupper-Kreis“.
Am 2. September erfolgte für die „Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Richrath-Reusrath“ die Eintragung in das Vereinsregister beim Preußischen Amtsgericht in Opladen; Vorsitzender: Nikolaus Walper, der Leiter des Verbandswasserwerkes.
1933 – 1945
Zeitraum des NS-Regimes
Nach 1933 wurde auch die Rot-Kreuz Organisation zwangsweise dem Willen der NS-Machthaber angepasst, wodurch die Bereitschaft zum freiwilligen Einsatz fast zum Erliegen kam.
Die Gemeinde Richrath-Reusrath erhielt 1936 die amtliche Bezeichnung „Langenfeld Rhld.“. Der Vereinsname änderte sich in „Sanitätskolonne Langenfeld e.V.“, ohne den Zusatz „Freiwillige“.
Das 25 jährige Stiftungsfest am 23. Oktober 1936 in der Wilhelmshalle wurde mit Propagandareden, Militäraufmärschen und KDF-Tanzgruppen begangen.
Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges waren 75 Männer und Frauen im Roten Kreuz aktiv. Einige Männer wurden zum Kriegsdienst eingezogen. 13 Kameraden kehrten nicht zurück. Auch im örtlichen Rot-Kreuz wurden viele Frauen zu Hilfskrankenschwestern ausgebildet und in Lazaretten, Krankenhäuser und Kinderheimen eingesetzt. Es wurden Kindertransporte begleitet, Truppentransporte verpflegt, Bombengeschädigte betreut.
Improvisation unter Einsatz des eigenen Lebens bei Fliegeralarm und Bombenalarm waren alltäglich. Bis zum Zusammenbruch 1945 wurde in der Gaststätte Kuhlemann (neben der heutigen Stadthalle) eine Tag und Nacht besetzte Wache geführt.
1945 – 1960
Die Nachkriegszeit, Wiederaufbau, Organisationsänderungen, Vorstandswechsel
Auf Anordnung der Besatzungsmächte mussten die Rotkreuz-Verbände ihre Arbeit einstellen. Wegen der Besetzung fast aller leitenden Positionen durch NS-Funktionäre wurde das Rote Kreuz zunächst als NS-Organisation eingestuft und verboten. In ganz Deutschland herrschte Not und Elend, so dass für die Besatzungsmächte die Mitarbeit von einzelnen Rotkreuz-Organisationen auf Dauer unverzichtbar war. Noch in 1945 ließ die Militärregierung die Einrichtung der Rotkreuz-Arbeit auf Landesebene wieder zu, auch um die Verteilung der Spenden von karitativen Organisationen aus dem Ausland zu organisieren.
Es waren damit wieder Zusammenkünfte auf Kreis- und Ortsebene möglich. Die Hauptaufgaben waren Sozialarbeit, Krankenpflege, Betreuung von Heimatvertriebenen und Waisenkinder, Verteilung von Sachspenden und die „Schul- und Kinderspeisungen“.
Mit Beginn des Jahres 1947 begann in einzelnen Landesteilen eine Reorganisation des Roten Kreuzes. Es wurden neue Satzungen erstellt, und später die Arbeitsgemeinschaft vom Roten Kreuz in Deutschland - Britische Zone - am 30. August 1947 eine neue Schiedsgerichtsordnung beschloss, folgten Dienstordnungen für Frauen- und Männerbereitschaften sowie Mustersatzungen für Orts- und Kreisverbände. Am 04. Februar 1950 erfolgte die Neugründung des jetzigen Deutschen Roten Kreuzes als Bundesorganistion.
Der Ortsverein des Roten Kreuzes in Langenfeld wurde am 06. November 1947 von 25 Versammlungsteilnehmern der ehemaligen Sanitätskolonne und des Vaterländischen Frauenvereins unter der Versammlungsleitung von Dr. Prigge unter dem Namen „Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Langenfeld“ und unter Anerkennung der Mustersatzung wieder gegründet. Der Verein gliederte sich in: 1. Ortsverein, 2. weibliche Bereitschaft, 3. männliche Bereitschaft. Zur Vereinsvorsitzenden wurde Christiane Bloebaum gewählt. Käthe Schorn übernahm die Frauenbereitschaft, Leiter der Männerbereitschaft war Dr. Prigge. Ende des Jahres 1947 hatte der Ortsverein einen Mitgliederbestand von 119 aktiven und 25 inaktiven Kräften. Die Bereitschaftsabende wurden in der Gaststätte Kuhlemann (später „Stadtschenke“) abgehalten.
Als erste Aufgaben organisierte das DRK mit dem Landesverband die Kinderrückführungen zu den Angehörigen, Weihnachtsbescherungen und Wohltätigkeitsfeste für Bedürftige und Russlandheimkehrer.
Im Jahre 1948 wurden der DRK-Landesverband in Düsseldorf und die ihm untergeordneten Kreis- und Ortsverbände von der Militärregierung offiziell als Wohlfahrtsverband anerkannt. Mit den gewerblichen Berufsgenossenschaften wurde die Ausbildung von Betriebshelfern in Erster Hilfe aufgenommen. Adolf Koch übernahm das bisher vakante Amt des Schriftführers.
Das DRK beteiligte sich intensiv am Suchdienst von Kriegsgefangenen und Vermissten. Laufend wurden Befragungen von Heimkehrern durchgeführt. Erfolglose Nachforschungen führten für viele Frauen und Kinder durch Rotkreuz-Bestätigungen zu Rentenansprüchen. Das Übungslokal Stadtschenke musste 1950 geräumt werden; das DRK wurde vorübergehend in der „Knabenberufsschule“ neben dem Gaswerk einquartiert.
In der Jahreshauptversammlung im November 1959 wurde Maria Esser zur 1. Vorsitzenden, Hedwig Förster zur 2. Vorsitzenden gewählt. Das Amt des Schatzmeisters übernahm Frl. Karola Wolf, Schriftführer blieb Adolf Koch. Nikolaus Walper wurde zum Ehrenmitglied des DRK-Ortsvereins gewählt.
Bereitschaftsärzte waren Dr. Prigge und Dr. Franz-Josef Kothe. Das 40 jährige Stiftungsfest des DRK-Langenfeld wurde 1952 begangen. Bei einem gemeinsamen Festkommers mit der Feuerwehr in der damaligen Wilhelmshalle, die ihr 60 jähriges Bestehen feierte, eröffnete Herr Bürgermeister Aschenbroich den Festreigen. Einem Umzug durch Langenfeld folgte anschließend eine gemeinsame Schauübung von Feuerwehr und Rotes Kreuz sowie ein großer Unterhaltungsabend mit Tanz.
Der Mitbegründer des DRK in Langenfeld, Dr. Prigge, gab 1953 aus Altersgründen seine Ämter ab und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Später übernahm Wilhelm Piller die Bereitschaftsführung der Männerbereitschaft.
Am 19 Oktober 1953 konnte das DRK aus der Behelfsunterkunft in den Anbau am Feuerwehrgerätehaus auf dem Marktplatz ziehen. Mit dem großen Versammlungs- und Schulungsraum für Feuerwehr und Rotes Kreuz nahmen auch die Aktivitäten des Ortsvereins und der Bereitschaften stetig zu. Mit Unterstützung des Kreisverbandes Opladen wurden die Helferinnen und Helfer nach und nach mit neuer Dienstkleidung ausgerüstet. In den folgenden Jahren stiegen die Einsatzstunden für Sanitätswachen bei Festveranstaltungen und auf der „Kirmes“ ständig.
Zwischenzeitlich half die regelmäßige DRK-Wohlfahrtslotterie bei der Beschaffung notwendiger Geldmittel. Seit Herbst 1952 fanden unter großer Beteiligung jährliche Blutspendeaktionen in den Langenfelder Industriebetrieben statt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Erste-Hilfe-Schulung von Betriebshelfern.
Für die Breitenausbildung stand neben Dr. Kothe auch Dr. Peter Meuser dem DRK in freiwilliger Mitarbeit zur Verfügung. Der Sozialdienst beschäftigte sich weiterhin mit dem Suchdienst und der Betreuung von Bedürftigen und der Verschickung von Kindern und Müttern zu Erholungsmaßnahmen.
Seit 1958 führt die Frauenbereitschaft des Ortsvereins - gemeinsam mit der Stadt Langenfeld eine Weihnachtsfeier für die ältesten Mitbürger durch. Sie erfreut bis heute jährlich fast 500 Besucher.
Bereits Mitte der 50er Jahre vereinbarten das DRK-Präsidium in Bonn, die Deutschen Bundesbahn und die Bundesregierung ein Abkommen zur Mithilfe im Katastrophenschutz und Luftschutz. Im DRK Kreisverband Opladen wurde die 45. Luftschutz-Sanitätsbereitschaft aufgestellt; ein Zug davon in Langenfeld stationiert. Der Begriff „Katastrophenabwehr löste vielerlei Aktivitäten aus, u.a. das Erstellen von Alarmplänen in den Bereitschaften und Übungen mit der Feuerwehr. Zu dieser Zeit begann ebenfalls die Einrichtung von Unfallhilfsstellen an gefährdeten Stellen im Stadtgebiet Langenfeld.
1961 – 1974
Organisations- und Personalveränderungen, Jugendrotkreuz, ein eigenes DRK-Haus, Seniorentreff
Am 07. September 1962 beschloss die „Generalversammlung“, die beiden Bereitschaften und den Ortsverein unter eine Führung zu stellen. Zum 1. Vorsitzenden wurde Adolf Koch gewählt, 2. Vorsitzende wurde Hanne Becker, Geschäftsführer und Schatzmeister Hermann Kulartz. Mit dieser inneren Neuordnung feierte das DRK Langenfeld am 13. Oktober 1962 sein 50 jähriges Bestehen mit einer großen Schauübung auf dem Marktplatz und einem Festakt im Jahnhaus. Ständiges Wachstum prägte die folgenden Jahre. Dr. Heinz Sprenger und Dr. Hermann Lundberg wurden als weitere DRK-Bereitschaftsärzte eingeführt; Wilhelm Piller wurde zum Ehrenbereitschaftsführer ernannt.
Für die zunehmenden Dienste fehlten dem DRK geeignete Fahrzeuge. Überwiegend wurden Privatfahrzeuge und Fahrräder eingesetzt. Anfang 1964 konnte das erste DRK-eigene Krankenkraftfahrzeug der Nachkriegszeit, ein in Eigenarbeit umgerüsteter VW-Bus, in Betrieb genommen werden.
1964 folgte die Gründung eines Jugendrotkreuzes unter der Führung von Karl-Heinz Backeshoff, Hans Müller und Sigrid Kaufmann. Mit Freizeitgestaltung, Ausbildung in Erster Hilfe und Beteiligung an Wettbewerben bildete sich hier engagierter Rotkreuz-Nachwuchs.
Mit der fortschreitenden Expansion des Vereins und den erweiterten Aufgaben hielten die räumlichen Verhältnisse im Feuerwehranbau auf dem Marktplatz nicht Schritt. Über lange Zeit wurden Planungen und Finanzierungs-möglichkeiten ausgelotet. Die Stadt stellte in Erbpacht ein Grundstück zur Verfügung, und dank großzügiger Spenden von Stadt und Sparkasse sowie einiger Darlehen war die Finanzierung gesichert. Ende Oktober 1968 wurde das neue DRK-Haus an der Jahnstraße seiner Bestimmung übergeben. Am 16. November folgte im Beisein des DRK Kreisvorstandes die offizielle Übergabe. Ein kompaktes Gebäude mit Tagungs-, Ausbildungs- und Bereitschaftsräumen, Küche, Büro und zwei Dienstwohnungen für DRK-Mitglieder bot nun optimale Möglichkeiten für die Rotkreuz-Arbeit.
Bereits 1969 wurde eine Altenstube für ca. 40 – 50 Senioren eingerichtet, seit März 1981 ist die offizielle „Senioren-Begegnungsstätte“ an allen Werktagen in der Woche geöffnet.
Es folgten am gleichen Ort Kleiderkammer und Nähstube, dort hielt der Frauenarbeitskreis gut erhaltene Textilien für Bedürftige bereit.
Im Bereich der Breitenausbildung wurden nun auch Kurse für Führerscheinbewerber angeboten.
Der langjährige 1. Vorsitzende, Sparkassendirektor Adolf Koch, und Geschäftsführer Hermann Kulartz legten aus gesundheitlichen Gründen Anfang 1973 ihre Ämter nieder. Die Hauptversammlung wählte am 27.03.1973 Sparkassendirektor Günter Stein zum 1. Vorsitzenden. 2. Vorsitzende blieb Frau Hanne Becker, Schatzmeister wurde Erwin Adams, Geschäftsführer Werner Uellendahl. Adolf Koch wurde Ehrenvorsitzender. Im gleichen Jahr erfolgte im Zuge einer Neuorganisation der aktiven Rotkreuzgemeinschaften die Auflösung der bisherigen Frauen- und Männerbereitschaften, sie wurden als Sanitätszug in die 1. Sanitätsbereitschaft Rhein-Wupper-Leverkusen eingegliedert.
Bestehen blieben die Frauenarbeitskreise im Bereich des Sozialdienstes unter der Leitung von Sybille Odenthal. Der Mitgliederbestand betrug damals 80 aktive Helferinnen und Helfer, 17 Senioren und 486 Fördermitglieder.
1975 – 1990
Kommunale Neugliederung, DRK-Kindergarten, Katastrophenschutz, Krankentransport
1975 erfolgte auf der Jahreshauptversammlung eine einschneidende Veränderung, die Konsequenz aus der kommunalen Neuordnung in NRW. Gemäß dem Votum der Hauptversammlung vom 27.02.1975 schloss sich der DRK Ortsverein Langenfeld ab 01.01.1975 dem DRK Kreisverband Mettmann an. Zeitgleich folgt der Antrag zum Vereinsregister. Konsequenterweise wird auch die Umschreibung des DRK-Hauses vom Kreisverband Rhein-Wupper-Leverkusen auf den Ortsverein Langenfeld veranlasst. Die Eintragung erfolgte am 10.07.1975 beim Amtsgericht Leverkusen. Ab diesem Zeitpunkt ist der DRK-Ortsverein nun „e.V.“
Mit Wirkung vom 01. Oktober 1975 übernahm der DRK-Ortsverein die Trägerschaft über den neu erstellten Kindergarten „Am Brückentor“ mit 90 Plätzen, damals der erste und einzige Kindergarten im Kreisverbandsgebiet in Trägerschaft des DRK.
Mit der Eingliederung des Ortsvereins in den Kreisverband Mettmann und daraus folgenden Umorganisation des Katastrophenschutzes wurden die räumlichen Anforderungen stetig angepasst. Da der Bund eine Unterkunft aufgab, konnte mit Unterstützung des Kreisverbandes am DRK-Haus Jahnstraße ein neuer Garagentrakt mit Umkleide- und Geräteraum erstellt werden. Zur Feier des 65-Jährigen Bestehens des DRK wurde die Anlage am 17. September 1977 übergeben. Die Fallzahlen stiegen, ob in der Sozialarbeit, der Breitenausbildung, dem Familienbildungswerk, im Sanitäts- und Rettungsdienst, in der Seniorenerholung oder in der Betreuung der Umsiedler aus den deutschen Ostgebieten. Es wurde erforderlich, die Geschäftsstelle wochentags mit einer fest angestellten Kraft zu besetzen.
100 aktive Mitglieder und über 2000 Förder-mitglieder zählte der Ortsverein Ende 1977.
Am 16.03.1979 wurde Hanne Becker Ehren-vorsitzende, Sybille Odenthal zur 2. Vorsitzenden.
In den folgenden Jahren wuchs die technische Ausstattung entsprechend den Anforderungen. Großraumzelte und weitere mit Sprechfunk ausgestattete Fahrzeuge wurden angeschafft. In dem Jahr begann auch die mit der Stadt vertraglich vereinbarte Mitarbeit des DRK im Krankentransportdienst der Feuerwehr.
Mit den Seniorenreisen des DRK-Ortsvereins reisten 250 Personen zu Erholungsmaßnahmen.
Das Jugendrotkreuz feierte im Jahr 1984 sein 20 jähriges Bestehen, damals mit 25 Mitgliedern. Zur Hauptversammlung am 06. April 1984 schied Günter Stein aus dem Vorstand aus. Er erhielt eine besondere Ehrung für seine großen Verdienste um die Entwicklung des DRK-Ortsvereins. Die Versammlung wählte Sparkassendirektor Hans-Gerd Kampmann zum neuen 1. Vorsitzenden.
In einer Feierstunde wurde am 03. Februar 1985 der notwendige Anbau eines Geschäftszimmers, ein Beratungsraum und ein Ausbildungsraum seiner Bestimmung übergeben. Ebenso konnten ein Behinderten-WC und eine Auffahrrampe für Rollstuhlfahrer in Betrieb genommen werden
1991 – 2001
Folgen der Deutschen Einheit, Blutspendeaktionen, Sommerfest, Notarzteinsatz
Die Ende der 80er Jahren entstandenen politischen Veränderungen im Osten Europas machten auch humanitäre DRK-Aktionen erforderlich. Sammlungen von Kleidung und Gebrauchsgegenstände und Teilnahmen an Hilfstransporten waren gefragt. Die Wiedervereinigung Deutschlands setzte bedeutende Meilensteine auch in der DRK-Organisation, es entstanden viele neue Landes- Kreis- und Ortsverbände.
In 1990 erfolgten – nach 20 Jahren - größere Renovierungsarbeiten am DRK-Haus.
Insgesamt 4000 Fördermitglieder unterstützten im Jahre 1991 mit ihrem Beitrag das DRK. Zur Mittelbeschaffung diente die zweimal jährlich stattfindende Altkleidersammlung. Die Bereitschaft beteiligte sich an den Stadtfesten sowie an den Weihnachtsmärkten.
Am 03. November 1992 fand die jährliche Kreisversammlung des DRK-Kreisverbandes Mettmann aus Anlass des 80-Jährigen Bestehens des Ortsvereins in der Stadthalle in Langenfeld statt. Auf der Hauptversammlung im Jahr 1993 wurde der noch immer aktive Bereitschaftsarzt, Dr. Heinz Sprenger, zum 80. Geburtstag mit der Ehrennadel des DRK ausgezeichnet.
Bei der Neuwahl des Vorstandes wurde Helga Linsen zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Sybille Odenthal, die bisherige Stellvertreterin, wurde für ihre langjährige Tätigkeit geehrt. Dem langjährigen Leiter der Männerbereitschaft, sowie Geschäftsführer und stellvertretenden Vorsitzenden Werner Uellendahl wurde 1995 für seine Verdienste um den Ortsverein die Verdienstmedaille des DRK Landesverbandes Nordrhein überreicht. In diesem Jahr konnten die ersten Rettungssanitäter- und Rettungsassistenten im DRK-Ortsverein ihre Bestätigungsurkunden übernehmen. Erwin Adams schied 1997 nach vielen Jahren im Amt des Schatzmeisters aus; zum neuen Schatzmeister wurde Wilfried Oberkirsch gewählt. In diesem Jahr beteiligte sich der Ortsverein auch an der Herzwoche, einer Aktion der Deutschen Herzstiftung. 1998 übergab Werner Uellendahl die Aufgaben des Geschäftsführers an Hans-Peter Welfens.
Seit 1999 wird intensiver Blut gesammelt bzw. gespendet. Statt der bisher vierteljährlich durchgeführten Blutspendetermine besteht jetzt jeden Monat das Angebot. Die erfreuliche Entwicklung von zunehmenden Blutspenden wird durch eine jährlich stattfindende Blutspenderehrung honoriert.
Am 29. und 30. Mai 1999 veranstaltete die Sanitätsbereitschaft mit dem Ortsverein in den Hofanlagen am DRK-Haus ein Erlebnistag. Die Bevölkerung nahm regen Anteil. Dieser Erfolg war Anlass, künftig alle zwei Jahre ein „DRK-Sommerfest“ mit Speisen und Getränke und einer Leistungsschau zu veranstalten.
Der DRK-Kreisverband führte am 03. Mai 1999 den ÄNO-Dienst ein. Der Ortsverein ist mit der Bereitstellung von Fahrer und einer Fahrzeuggarage für das Einsatzfahrzeug im Ärztlichen Notfalldienst beteiligt. Die Einsatzstelle ist die Notfallpraxis am St. Martinus Krankenhaus in Richrath. Das Angebot im DRK-Haus wird erweitert: Es werden Kurse in Autogenem Training, Rhetorik und Kommunikation angeboten. Die Kurse in Erster Hilfe und Lebensrettende Sofortmaßnahmen für Führerscheinanwärter nehmen stetig zu. Am 12. April 2001 starb der stellvertretende Vorsitzende Werner Uellendahl.
2002 – 2012
Elbe-Hochwasser, Tsunami-Katastrophe, Kidi-Gruppe, Fußball-WM, Baumaßnahmen, Jubiläum
Das „Jahrhundert-Hochwasser“ in Sachsen forderte 2002 auch das DRK in Langenfeld. Langenfelder DRK-Helferinnen- und Helfer verbrachten als Teil der Einsatzeinheit-Süd eine Woche in Stendal, um die dort im Einsatz befindlichen Kräfte zu unterstützen.
In der DRK-Kindertagesstätte „Glühwürmchen“ starteten Erzieher und Eltern eine Spielzeug-Sammel-Spendenaktion für eine vom Hochwasser betroffene KiTa in Dautzschen bei Torgau. Das Jugendrotkreuz gründete neben der bereits seit vielen Jahren bestehenden Jugendgruppe eine „Kidi“-Gruppe“ für 5 – 7 jährige Kinder.
Auf der Jahreshauptversammlung 2002 wurde Kurt Uellendahl zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Beatrix Berg übernahm nach dem Ausscheiden von Helga Linsen das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden.
Der Ehrenvorsitzende Herr Dr. Heinz Sprenger wurde 2003 für seine Verdienste im Ortsverein Langenfeld mit dem DRK-Ehrenzeichen, einer hohen Auszeichnung des DRK-Bundesverbandes, ausgezeichnet.
Ein neues, technisch optimiertes Rettungsfahrzeug wurde von der Stadt- und Sparkasse, die erheblich zur Finanzierung beigetragen hatten, an die Sanitäts-Bereitschaft übergeben.
Seit 2004 finden in der Elterschule am Krankenhaus Richrath vierteljährlich zusätzliche Blutspendetermine statt. Beim ersten erfolgreichen Termin waren 51 Spender, darunter 28 Neuspender erschienen.
Im Juli veranstaltete die Begegnungsstätte und die Seniorenerholung auf dem DRK-Hof ein Senioren-Sommerfest. 150 Senioren wurden von den Helferinnen bewirtet und mit Musik unterhalten. Das Jugendrotkreuz organisierte 2004 im DRK-Haus die JRK - Kreisversammlung. Alle JRK - Ortsverbände im Kreis Mettmann waren zu Gast in Langenfeld.
Die großen Schäden und vielen Opfer bei der Tsunami-Katastrophe Weihnachten 2004 veranlassten die Menschen in aller Welt zu Hilfe- und Spendenaufrufe. Das DRK in Langenfeld beteiligte sich am 8. Januar 2005 an der DRK-Bundesaktion “Tag für Südasien“. Der Vorstand des OV, unterstützt vom Bürgermeister und seinen Stellvertretern, sammelten in der Stadtgalerie ca. 2.000 Euro.
In der Hauptversammlung 2005 wurde Gabriele Grigat als Nachfolgerin von Beatrix Berg zur 2. Vorsitzenden gewählt.
An der 1. Langenfelder Seniorenmesse „Markt der Möglichkeiten“, beteiligten sich die DRK-Begegnungsstätte und die Seniorenreisen. Die Kindertagesstätte „Glühwürmchen“ feierte ihren 30. Geburtstag. Das langjährige Vorstands-mitglied Sybille Odenthal wurde im Jahr 2006 für 60-Jahre aktive Mitgliedschaft und ihre besonderen Verdienste um das DRK geehrt.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurden Langenfelder DRK-Sanitäter bei einem Länderspiel in Dortmund eingesetzt. In der Stadt begleitete das DRK vier Wochen in der „Sparkassen-Arena“ an der Solinger Straße das Public Viewing.
Der Ehrenvorsitzende Dr. Heinz Sprenger verstarb 93 jährig am 26. September 2006.
Dank einem Anbau an der Kita kann in 2008 eine weitere Gruppe für Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden. Im März 2008 wird die Einrichtung Am Brückentor offiziell als „Familienzentrum“ eingeweiht.
Am 22. April 2008 folgt der erste Spatenstich für einen weiteren Anbau am DRK-Haus. Das Jugendrotkreuz erhält neue und eigene Räumlichkeiten, einen Gruppenleiterraum und eine Kücheneinrichtung, die auch von der Begegnungsstätte genutzt wird.
Unterstützt durch großzügige Spenden, konnte ein neues (erdgasbetriebenes) Mannschaftstransportfahrzeug, das auch für die Seniorenreisen genutzt wird, beschafft werden.
Am 6. Januar 2009 übernahm das Jugendrotkreuz seine Räume im neu erstellten Anbau.
Zur gleichen Zeit begannen Renovierungen in der Begegnungsstätte und der Unterkunft der Bereitschaft. Durch den Einbau einer schallgeschützten Faltwand stehen seitdem zwei größere Räume für Schulungen und Veranstaltungen zur Verfügung. Für die Bereitschaft wurden großzügige Umkleide- und Spindräume geschaffen. Möglich wurde dies durch eine Förderung der Lotterie Glücksspirale über den Landesverband Nordrhein. Die Räume wurden am 18. Mai in einer Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben. Am 14. Juni 2009 beteiligte sich der Blutspendedienst am kreisweiten „Blutspende-Marathon“. Die Stadthalle Langenfeld war das Spendenlokal für Monheim, Langenfeld und Hilden. Im Kreisgebiet kamen fast 1000 Blutspenden zusammen.
In der Hauptversammlung am 06. Mai 2010 wurde Hans-Gerd Kampmann, der mit 26 Jahren am längsten amtierende Vorsitzende in der Geschichte des DRK-Ortsvereins, zum Ehrenvorsitzenden ernannt, nachdem Bürgermeister a.D. Magnus Staehler für die noch laufende Amtszeit zum neuen Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt worden war. DRK-Kreis-vorsitzender Robert Wirtz überreichte Hans-Gerd Kampmann für seine großen Verdienste eine DRK-Ehrenplakette. Im Juni 2011 wurde Magnus Staehler im Amt bestätigt; stellvertretende Vorsitzende ist seitdem Beate Kerwien.
Die neuen Räume in der Begegnungsstätte ermöglichen neue Programmpunkte. Unter anderem wurde im Mai ein Senioren Filmclub gegründet, in dem klassische Filme auf einer Großleinwand mit Kinobeschallung gezeigt werden. Der Technische Dienst erhielt ein großes Gerätefahrzeug, das die bisherigen Transportfahrzeuge ersetzte. Ein zusätzlicher Kleinbus, der auch als Mannschaftsfahrzeug für die Bereitschaft genutzt werden kann, dient dem
Familienzentrum.
Nach dem Erfolg des Blutspende-Marathons 2009 veranstaltete das DRK gemeinsam mit der Stadtsparkasse im Juli 2011 mit großem Erfolg einen Blutspende-Sonntag in den Räumen der Stadtsparkasse. Neu auch das erstmals im DRK-Haus und vom Jugendrotkreuz durchgeführte „Teddyhospital“, eine gemeinsame Veranstaltung des Kinderschutzbundes, des DRK und der Stadt.
Das Jahr 2012 steht im Zeichen des Jubiläums „100 Jahre DRK Ortsverein Langenfeld“
Der Vorstand im Jubiläumsjahr:
Vorsitzender -Bürgermeister a.D. Magnus Staehler
Stellvertretender Vorsitzender Kurt Uellendahl
Stellvertretende Vorsitzende Beate Kerwien
Schatzmeister Wilfried Oberkirsch
Beisitzerin Katharina Riedel
Beisitzer Jörg Uellendahl
Geschäftsführer Hans-Peter Welfens
Die aktiven Mitglieder
30 Helferinnen und Helfer im Sozialdienst und Blutspendedienst
50 Helferinnen und Helfer in der Einsatzeinheit und Rettungsdienst.
21 Vorstandmitglieder, Ausbilder, Funktioner und 2 Ärzte
45 Mädchen und Jungen im Jugendrotkreuz
1700 Fördermitglieder
unterstützen den Ortsverein mit einem jährlichen Spendenbeitrag.
Familienzentrum: 1 Leiter, 17 Erzieherinnen, 100 Kinder
Die Aufgaben des DRK-Ortsvereins:
Ärztlicher Notfalldienst
Bereitschaft
- Einsatzeinheit, Sanitätsdienst, Betreuungsdienst
Breitenausbildung
- Erste Hilfe Kurse, Sofortmaßnahmen für Führerscheinanwärter
- Erste Hilfe am Kind, Betriebshelfer, AED Früh-Defibrillation
Begegnungsstätte
- Seniorentreff, Seniorencafé, Senioren-Filmclub, Gesundheitskurse
Familienzentrum
- Kindertagesstätte, Familienbildung
Weitere Information auf der Homepage unter: www.drklangenfeld.de
erstellt von Kurt Uellendahl
Autor:Hartmut Schiffer aus Langenfeld (Rheinland) |
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