Zum 1. Oktober erhöht das Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim den Preis
„Im durchschnittlichen Vergleich mit unseren Nachbarkommunen sind wir nicht teuer“, verteidigt der Geschäftsführer des Verbandswasserwerkes Langenfeld-Monheimer, Kersten Kerl, die zum 1. Oktober anstehende Erhöhung der Entgelte. Nachdem der Aufsichtsrat zugestimmt hatte, folgt die „Preisanpassung“ auf dem Fuße.
Preiserhöhung werde so niedrig gehalten wie eben möglich
Die Preiserhöhung werde so niedrig gehalten wie eben möglich, beteuert Kerl in einem Gespräch mit der örtlichen Presse. Seit elf Jahren seien die Preise stabil geblieben, „während die Sach- und Personalkosten stiegen“. 80 Prozent der Einnahmen seien ohnehin Fixkosten für den Wasserbezug oder die Finanzierung und Abschreibung, und auch die Personalkosten seien heute höher als vor elf Jahren.
33 000 Kunden
Die 33 000 Kunden (bei 106 000 Einwohner in beiden Nachbarstädten) zahlen also ab kommenden Montag mehr Geld für das „Grundnahrungsmittel“. Der Arbeitspreis steigt um 8 Cent brutto auf 1,85 Euro pro Kubikmeter, der Grundpreis bemisst sich nach der Zahl und Größe der wasserwerkseigenen Zähler im Gebäude und steigt beim kleinsten Zähler auf 6,01 Euro im Monat an. Für diese „normalen“ Kunden erhöht sich damit der Wasserpreis pro Jahr um etwa 70 Euro, rechnet Kerl vor.
Sanierungsstau vermeiden
Die erhöhten Preise seien auch notwendig, um einen Sanierungsstau zu vermeiden, sagt Kerl. Das Rohrleitungsnetz des Verbandswasserwerks sei gut im Schuss, wie vor zwei Jahren bei einer Messung festgestellt worden sei. Damals habe der Verlust hier bei drei Prozent gelegen (undichte Stellen, Rohrbruch oder ähnliches), im Bundesdurchschnitt aber bei acht Prozent. Damit das so bleibe, investiere man pro Jahr zwischen 3 und 3,5 Millionen Euro in die Unterhaltung des Netzes, das stetig saniert werden müsse (zwei Prozent der Leitungen werden jährlich ausgetauscht).
Regelmäßige Analysen durch Fachlabors
Die Strategie des Unternehmens ist laut Kerl klar: Die Top-Qualität, der Service und die Leistung müssten weiter auf hohem Niveau gehalten werden. Regelmäßige Analysen durch Fachlabors bestätigten die ausgezeichnete Qualität des Trinkwassers durch eine deutliche Unterschreitung aller Grenzwerte. „Unser Wasser ist nicht nur frei von Schadstoffen, auch der Grenzwert für Nitrat wird immer unterschritten“. Dafür wurde im Wasserwerk am Schleiderweg in Monheim schon 1987 die Denitrifikationsanlage eingebaut, deren Aktivkohle-Filter das Nitrat aussondern.
Heiße Sommer: Engpässen in der Wasserversorgung
Der heiße Sommer hat, wie der Wochen-Anzeiger in der „Hochzeit“ im Juli berichtete, in Langenfeld und Monheim zu keinen Engpässen in der Wasserversorgung geführt. Es war stets genügend Wasser vorhanden, das aus eigenen Brunnen bezogen wird. Zukäufe gibt es in geringen Mengen aus Solingen und Leverkusen. Der Verbrauch war allerdings erheblich höher als normal: 117 000 Kubikmeter mehr als üblich wurden in den heißen Sommermonaten verbraucht.
Wasserverbrauch pro Person ist seit Jahren rückläufig
Der Wasserverbrauch pro Person ist übrigens seit Jahren rückläufig. Vor zwei oder drei Jahrzehnten ging man noch von einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 150 Litern pro Tag aus, heute kommt jeder mit 123 Litern über die Runden. Das liegt aber nicht daran, dass sich die Leute weniger waschen. Die Ursache für den sparsameren Verbrauch ist in den genügsamen modernen Wasch- oder Spülmaschinen und ähnlichem zu finden.
Wer vor der Einführung der erhöhten Preise gerne einmal seinen bisherigen Verbrauch kontrollieren möchte, kann das unter www.vww-langenfeld-monheim.de tun.
Elfie Steckel
Autor:Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland) |
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