Weihnachts- und Neujahrsgrüße des Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2011/2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
wenn wir uns in diesen Tagen auf das hinter uns liegende Jahr zurück besinnen, stellen wir fest, dass sich die Wahrnehmung auf einigen Themengebieten teilweise grundlegend geändert hat und wir in vielerlei Hinsicht zum Umdenken gezwungen sind.
Angefangen bei der schrecklichen Atomkatastrophe von Fukushima, bis hin zur Manifestierung der europaweiten Euro-Krise, die uns zeigt, dass die vor zehn Jahren eingeführte gemeinsame Währung auf eine harte Probe gestellt wird.
Obwohl wir in Langenfeld nicht immer unmittelbar von den Ereignissen in der Welt betroffen sind, bestimmten im vergangenen Jahr auch diese Themen unser Handeln auf städtischer Ebene. Denn ein großer Anteil unserer Bemühungen und unserer Konzentration lag 2011 auch in Langenfeld auf den Finanzen und dem Klimaschutz, bei uns allerdings auch schon vor Jahresfrist, ohne die Folgen von Fukushima und der Euro-Krise zu ahnen.
2011 war bereits das dritte Jahr, in dem wir uns intensiv mit der Schaffung eines „Klimas für den Klimaschutz“ befassten. Der Prozess, der uns zu nachhaltigen Maßnahmen in diese Richtung führt, wurde mit dem integrierten kommunalen Klimaschutzkonzept in eine konkrete Richtung gesteuert, die wir nun in den kommenden Jahren konsequent verfolgen werden.
Mit 250.000 Euro, die der Rat vor wenigen Tagen durch seinen Beschluss für den Klimaschutz abgesegnet hat, werden im neuen Jahr nun weitere Maßnahmen in die Realisierungsphase gehen. Klimaschutz ist in allen seinen Facetten unsere erste Pflicht als heute verantwortliche Generation, wenn es darum geht, unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Er ist unsere Verantwortung in der Generationengerechtigkeit.
Dazu gehören aber auch die Schaffung und das Aufrecherhalten von Gestaltungsmöglichkeiten in finanzieller Hinsicht. Dieses hohe Gut, das wir uns in Langenfeld als Gemeinschafts-Werk von Bürgerschaft, Unternehmen, Rat und Verwaltung über mehr als zwei Jahrzehnte hart erarbeitet haben, muss weiterhin unser Ziel mit der höchsten Priorität sein. Finanzielle Gestaltungsfreiheit ist die Basis für die Schaffung und den Ausbau aller Standortfaktoren einer Stadt.
Diese Freiheit haben wir auch 2012 noch, obwohl, oder gerade weil wir aktuell auf Sparsamkeit setzen müssen. Unser in guten Zeiten angelegtes „Sparbuch“ versetzt uns in die Lage, auch den dritten defizitären Haushalt in Folge im kommenden Jahr abzufedern.Dies gelingt allerdings nur dann, wenn wir bei den Investitionen, die wir vornehmen, genau hinschauen, wo wir die Mittel sinnvoll einsetzen. So, wie wir uns zwischen 1986 und 2008 auf dem Weg zur Schuldenfreiheit nicht kaputt sparten und weitsichtig investierten, müssen wir auch auf dem heutigen, vielleicht schwierigeren Weg des Erhalts dieser Schuldenfreiheit nicht auf alles verzichten, wohl aber klare Prioritäten setzen.
Diese Prioritäten haben wir sowohl mit dem „Klima für den Klimaschutz“, als auch mit den Handlungsfeldern demografische Entwicklung, Familienfreundlichkeit und Stadtentwicklung im Hinblick auf Wohnbebauung und Wirtschaftsförderung gesetzt. Es handelt sich dabei um Zukunftsthemen, die heute jede Stadt im Wettbewerb mit anderen Städten beschäftigen, und die alle ineinander greifen, da sie im Sinne der optimalen Aufstellung für die Zukunft eng miteinander verknüpft sind.
Wir sind in Langenfeld durch das frühzeitige Erkennen und Definieren dieser wichtigen Aufgaben bereits auf einem sehr guten Weg, haben aber selbstverständlich noch viel Arbeit vor uns, wenn es darum geht, uns als lebens- und liebenswerte Stadt weiterhin fit für die Zukunft zu machen.
Dazu gehört neben der Schaffung von Rahmenbedingungen und Maßnahmen für die älter werdende Gesellschaft auch die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Denn junge Familien sind und werden bei einer immer betagter werdenden Stadtgesellschaft die interessanteste Bevölkerungsgruppe, die es zu gewinnen gilt, ohne dabei allerdings die verdiente Generation Gold aus den Augen zu verlieren.
Demnach ist es unsere Aufgabe, für ausreichenden und vor allem bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und über die Ausweisung von Gewerbeflächen auch weitere Unternehmen und damit Arbeitsplätze für die Stadt zu gewinnen. Diese Unternehmen achten, ebenso wie junge Familien, ganz genau auf die sogenannten weichen Standortfaktoren, wie Bildung, Freizeitangebot und Kultur.
Auf dem Bildungssektor und dem Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem im Hinblick auf die unter Dreijährigen, liegen demnach große Investitionsvolumen der kommenden Jahre, mit denen wir 2011 bereits begonnen haben und die wir 2012 fortsetzen werden. Im November konnten wir den ersten Spatenstich für eine Kindertagesstätte mit sechs Gruppen am Möncherderweg vornehmen, durch die schrittweise Auflösung des Hauptschulstandortes am Fahlerweg bekommen wir die Möglichkeit, in diesem Gebäudekomplex einen weiteren Kinderbetreuungsstandort zu realisieren.
Dem Schulstandort Metzmacherstraße gehört ebenso unsere Aufmerksamkeit in den kommenden Jahren. Die dortige Umgestaltung wird uns unabhängig vom letztendlichen Schulform-Modell bestens für die Zukunft aufstellen.
Das Resümee des abgelaufenen Jahres legt für uns als Stadtverwaltung also gleichzeitig die Arbeitsaufträge für 2012 fest, da viele im alten Jahr auf den Weg gebrachten Konzepte und Maßnahmen im neuen Jahr und teilweise darüber hinaus in die Umsetzungsphase gehen.
Es gibt also weiterhin viel zu tun, womit ich auch Sie, liebe Langenfelderinnen und Langenfelder, anspreche. Denn mit Ihrem stetigen Einsatz, vor allem im ehrenamtlichen Bereich, aber auch durch Ihre zustimmende Haltung gegenüber unseren Prioritäten im Rahmen der Finanzpolitik, die eben nicht jeden Investitionswunsch wahr werden lassen kann, leisten auch Sie einen tragenden Anteil an der ständigen Weiterentwicklung unserer Stadt. Dafür danke ich Ihnen und baue auch im neuen Jahr auf Ihre Unterstützung und Ihre Begleitung auf unserem Weg in eine weiterhin erfolgreiche Langenfelder Zukunft.
In einem ersten Ausblick auf 2012 freue ich mich auf die vielen Projekte und Aktionen des kommenden Jahres, zu denen wir auch Sie herzlich einladen. Eine besondere Vorfreude habe ich auf das Mottojahr „Velkommen Danmark“, das uns im fünften Teil unserer 2008 begonnenen Reihe „Europa in Langenfeld“ Kultur und Lebensart unseres nördlichen Nachbarlandes näher bringen wird.
Ihnen allen darf ich schon heute ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Übergang ins neue Jahr wünschen, das für Sie und Ihre Familien von Gesundheit, Glück, Erfolg und Zufriedenheit bestimmt sein möge.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Schneider
Bürgermeister
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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