Medikamente sind eine große Hilfe. Gemeinde der Martin-Luther-Kirche Reusrath hilft Hermannstadt (Sibiu) in Rumänien.
![Die Kirchenapotheke wird auch von der Gemeinde der artin-Luther-Kirche mit Medikamenten versorgt.](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/02/25/9/1441509_L.jpg?1541139538)
- Die Kirchenapotheke wird auch von der Gemeinde der artin-Luther-Kirche mit Medikamenten versorgt.
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„Unsere Kirchenapotheke ist fast leer“, schrieb vor einiger Zeit Stadtpfarrer Kilian Dörr von der Evangelischen Kirchengemeinde Hermannstadt/ Rumänien. Jeden Montag von 9 bis 11 Uhr öffnet die von Fachkräften geleitete Kirchenapotheke, aber schon morgens um 7 Uhr stehen die Bedürftigen bei Wind und Wetter in der Schlange an. „Unser Gesundheitssystem versagt in vielen Bereichen … Die Befreiung von Medikamentenkosten besteht als theoretische gesetzliche Grundlage, doch die Krankenkasse erstattet den Apotheken nur einen Teil und sehr verspätet die Kosten, daher müssen viele Medikamente mit vollem Preis bezahlt werden“, ist im Diakoniebericht der Hermannstädter Kirchengemeinde vermerkt. Insgesamt konnten im letzten Jahr 800 Personen von der Kirchenapotheke unterstützt werden. Die Einkommen hinken den Preisen weit hinterher, vor allem Arbeitslose und Kleinrentner haben oft nicht das Nötigste zum Leben.
So sind z. B. nach offiziellen Statistiken die Preise im Laufe des Jahres 2010 für Kartoffeln (+45 %), Speiseöl (+21,1 %), Konserven (+19,3%), Obst (17,9 %) und Mehl (+9,5 %) übermäßig stark gestiegen, Medikamente um 7,8 %.
Seit 1996 verbindet die Hilfe aus Langenfeld beide Gemeinden, auch Besuche haben stattgefunden. So waren einmal Pfadfinder und zweimal Mitglieder des Arbeitskreises Hermannstadt in der Hermannstädter Kirchengemeinde auf eigene Kosten zu Besuch, und die dortige Kantorin Prof. Ursula Philippi gab ein Orgelkonzert in der Martin-Luther-Kirche.
Die Kontakte kamen auf Anregung des damaligen Pfarrers Werner Köhl durch den aus Hermannstadt stammenden Küster der Martin-Luther-Kirche Reusrath, Rudolf Pelikan, zustande. Flossen anfangs Geldspenden für ein Arbeitslosenprojekt nach Hermannstadt, so wurde die Hilfe seit 1999 durch Sachspenden erweitert. In 33 Sendungen wurden insgesamt 112 Pakete mit Medikamenten und anderen Hilfsgütern mit einem Gewicht von 1.360 kg verschickt. Da Hilfe unverändert dringend benötigt wird, sammelt der Arbeitskreis Hermannstadt weiterhin Medikamente und Geldspenden.
Die Frauenhilfe der Martin-Luther-Kirche hat jahrelang Babydecken, Pullover und andere Stricksachen zur Verfügung gestellt, außerdem unterstützt sie das „Schlupfhaus“ für 20-30 Straßenkinder, die dort mit einer warmen Mahlzeit versorgt werden, duschen können, evtl. Kleidung erhalten und ihre Hausaufgaben machen können. „Menschen mit kleinen Einkommen stehen oft vor der Entscheidung, welche Ausgaben Priorität haben: die Gasrechnung, die oft mehr als die Hälfte des Einkommens auffrisst, Medikamente, Lebensmittel oder andere notwendige Anschaffungen“, berichten die Mitarbeiter der Diakonie.
Ärzte und Apotheken, die helfen möchten, können Medikamente im Gemeindehaus der Martin-Luther-Kirche Reusrath, Trompeter Str. 42 abgeben (mindestens noch 6-8 Monate bis zum Ablaufdatum).
Größere Mengen werden auch von Mitgliedern des Arbeitskreises abgeholt: Manfred Wiegand, Tel. (02173) 1 08 18, Jürgen Steinbrücker, Tel. (02173) 1 38 81, Klaus Boehm, Tel. (02173) 1 82 43.
Auch Geldspenden sind weiterhin willkommen: Konto der Evangelische Kirchengemeinde Langenfeld bei der Stadt-Sparkasse Langenfeld, Kto.-Nr. 103 846, BLZ 375 517 80, Stichwort Hermannstadt.
![Die Kirchenapotheke wird auch von der Gemeinde der artin-Luther-Kirche mit Medikamenten versorgt.](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/02/25/9/1441509_L.jpg?1541139538)
![Schon Stunden vor der Öffnung der Kirchenapotheke stehen die Bedürftigen Schlange.](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/02/25/2/1441512_L.jpg?1562673671)
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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