Langenfeld: Der 70. Stadtgeburtstag wurde mit den Freunden aus den Partnerstädten und Bürgern gefeiert
Die Stadt ist 70 Jahre jung – kein Vergleich zu den Jahreszahlen von Senlis, Montale, Ennis oder Gostynin und auch zu Köthen. Die Partnerstädte und die befreundte Stadt Köthen hatten dennoch ihre obersten Repräsentanten ins Rheinland geschickt, um zu gratulieren und mit den Langenfeldern zu feiern. Das geschah offiziell genau auf den Tag 70 Jahre nach Verleihung der Stadtrechte – am 3. Oktober, der in Deutschland ohnehin ein Feiertag ist.
Internationales Jugendorchester
Der große Saal der Stadthalle war bis auf den letzten Platz gefüllt, als ein internationales Jugendorchester (Langenfelder verstärkt durch Jungen und Mädchen aus Senlis und Gostynin) Beethovens „Ode an die Freude“ intonierte. Bürgermeister Frank Schneider, dem Anlass entsprechend mit Amtskette, begrüßte die Gäste und besonders die internationalen Delegationen, die ebenfalls Grund zum Feiern hatten: Die Partnerschaft mit Montale in Italien und Ennis in Irland besteht seit fünf Jahren, die Freundschaft zu Gostynin in Polen ist 20 Jahre alt und wird mit einer Ausstellung im Rathaus besonders gewürdigt, und mit den Menschen in Senlis in Frankreich verbindet die Langenfelder im kommenden Jahr schon ein halbes Jahrhundert.
Stichpunkte zur 70jährigen Erfolgsgeschichte
Die Historie streifte der Bürgermeister, nannte ein paar Stichpunkte zur 70jährigen Erfolgsgeschichte und richtete seinen Blick darauf, was man für die Zukunft auf diesem Fundament aufbauen könne. Finanzpolitik, Wirtschaftskraft und erfolgreiche Investionen in Bildung, Kultur und Sport seien das Fundament der florierenden Stadt, ihre Seele aber sei die Gemeinschaft und der davon ausgehende Spirit, der das Heimatgefühl vermittele. Das Schiller-Zitat „Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden“ wandelte er ab in „Wir können viel, weil wir zusammenstehen“. Dadurch sei die Schuldenfreiheit gewonnen und auch gefestigt worden, wenn auch manch einer mit den Zähnen geknirscht habe, dadurch seien Bau- und Gewerbegebiete entstanden, und so sei auch die Erfolgsgeschichte der Prismaschule zu erklären. Vieles geschehe durch das Ehrenamt, für das immer wieder Mitstreiter gefunden werden müssten. Projekte und Ideen gebe es in Hülle und Fülle, daran werde täglich gearbeitet. Am 100. Geburtstag der Stadt, so Schneider, werde er sicher nicht mehr als Bürgermeister, aber vielleicht doch als Gast teilnehmen. Er hofft, von den Nachfolgern eine ebenso positive Bilanz zu hören.
Eintrag der internationalen Gäste ins Goldene Buch der Stadt
Mit dem Eintrag der internationalen Gäste ins Goldene Buch der Stadt wurde es dann wieder staatstragend. Bürgermeisterin Pascale Loiseleur aus Senlis, ihre Amtskollegen Pawel Witold Kalinowski aus Gostynin, Ferdinando Betti aus Montale, Michael Begley aus Ennis und der stellvertretende Oberbürgermeister Alexander Frolow aus Köthen verewigten sich in dem dicken Folianten und sprachen ein paar Grußworte, bevor sie jeweils ein Gastgeschenk überreichten. Ihre Ansprachen wurden von Mitgliedern des Partnerschaftskomitees übersetzt; erstmal waren übrigens während des ganzen Festaktes auch „Dolmetscher“ der Gebärdensprache im Einsatz.
Junger Kammerchor Hosanna
Mit wunderbaren Stimmen brachte der „Junge Kammerchor Hosanna“ der evangelischen Kirchengemeinde seinen Glückwünsch zum Ausdruck. Das vom Bürgermeister so oft beschworene Ehrenamt kam bei der Feier ebenfalls nicht zu kurz. So gingen zwei Schecks aus dem Verkauf der alten Haltestellenschilder der Rheinbahn (wir berichteten ausführlich) an engagierte Vereine: 2000 Euro an den Verein „Soziale Brennpunkte“ und 300 Euro an die Verkehrsfreunde von „Linie D“. Zur Ausschüttung des Gesellschaftsfonds, bei dem diesmal über 37 000 Euro an Vereine überreicht wurden, lesen Sie einen gesonderten Bericht.
Bewundernswerter Auftritt der Behinderten-Sport-Gemeinschaft
In der Feier ging es danach weiter mit einem viel beklatschten und bewundernswerten Auftritt der Behinderten-Sport-Gemeinschaft, die sich mit einem Konfettiregen von der Bühne verabschiedete. Landrat Thomas Hendele hatte dann Gelegenheit zu einem kurzen Grußwort, in dem er der Stadt und dem Kreis zur Schuldenfreiheit gratulierte – aber auch zu ihrem Zusammenhalt, der ihnen vor 43 Jahren quasi das Leben rettete, als bei der Gebietsreform benachbarte Großstädte fette Beute machen wollten. Er brachte als Geschenk das Modell einer Schutzhütte mit, die er der Stadt für den Neandersteig von der kreiseigenen Werkstatt für Behinderte bauen lässt.
Heimatlied zum krönenden Abschluss
Mit dem Langenfelder Heimatlied, getextet und komponiert 1969 von Ehrenbürger Manfred Stuckmann, gesungen auf der Bühne vom Kinder- und Jugendchor, gesungen an den Seiten des Saales von allen Chören der Stadt, und der Nationalhymne klang der offizielle Teil der Feier aus; der inoffizielle setzte sich im Foyer und später auf dem Marktplatz fort.
Von Elfie Steckel
Autor:Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland) |
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