Kinder nicht erwünscht.

Vorn von links: Mutter Alexandra, Jeermain Aenyes (3), Killian Noel (5), Giuly Elias (6), Nico Maurice (10); zweite Reihe von links: Vater Björn, Joan Luka (17), Joe Pierre (15), Celine Chantal (13). Nicht auf dem Foto: Angie Lauren (19). | Foto: Eigenes Foto der Familie Gwiss.
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  • Vorn von links: Mutter Alexandra, Jeermain Aenyes (3), Killian Noel (5), Giuly Elias (6), Nico Maurice (10); zweite Reihe von links: Vater Björn, Joan Luka (17), Joe Pierre (15), Celine Chantal (13). Nicht auf dem Foto: Angie Lauren (19).
  • Foto: Eigenes Foto der Familie Gwiss.
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Familie mit acht Kindern sucht nach Brand dringend ein neues Dach über dem Kopf.

Langenfeld/Mönchengladbach. Alles war gut. Familie Gwiss bewohnte eine gemietete Doppelhaushälfte in Mönchengladbach, der Vater arbeitet im Lager der WFB Langenfeld an der Lise-Meitner-Straße, einer Werkstatt für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung. Acht der sieben Kinder im Alter von 3 bis 19 Jahren besuchen die Schule oder den Kindergarten. Bis Ostern. Einer der Söhne wollte zum Sport, ging noch mal nach oben, um sich umzuziehen und kam sofort wieder heruntergeschossen mit dem Ruf „es brennt“. Vater Björn spurtete ebenfalls nach oben ins Dachgeschoss und sah, dass es nur noch einen Weg gab: sofort nach draußen. „Was für ein Glück, dass wir alle im Erdgeschoß waren, und nicht gerade schliefen“, sagt Mutter Alexandra Gwiss. So seien alle herausgekommen, Vater und Sohn mit Rauchvergiftung ins Kranken-haus, aber sonst habe die Familie unversehrt ihr Leben retten können.

„Das einzige, was ich gerettet habe, war das Familienstammbuch, so konnten wir uns wenigstens ausweisen“, sagt Alexandra Gwiss. Von einer Minute auf die andere war die Familie obdachlos, hatte ihren gesamten Hausstand verloren. Seitdem sind die meisten ihrer Kinder in therapeutischer Behandlung, um die Brandkatastrophe zu verarbeiten. Trost spenden den Kindern die beiden kleinen zur Familie gehörenden Sheltie-Collies. „Das sind ganz liebe, kleine und ruhige, gut erzogene Hunde.“

Nach einer Zwischenlösung wohnt die Familie heute sehr beengt bei der Mutter von Alexandra Gwiss in einer Wohnung von 75 qm. „Bevor wir in ein Obdachlosenheim gehen, leben wir lieber beengt auf kleinstem Raum.“ Die Wohnungssuche war bisher erfolglos. „Wenn die Vermieter hören, wie viele Kinder wir haben, dann winken sie schon ab. An zwei Personen, am liebsten Beamte, wollten sie vermieten. Kinder machten viel Dreck, würden alles demolieren, so deren Vorstellung“, berichtet Mutter Alexandra von den vielen vergeblichen Versuchen. Verstehen tut dies das Ehepaar Gwiss nicht. In der Familie könne man das Wort „soziale Kompetenz“ nicht nur buchstabieren. Die 19-jährige Tochter absolviert gerade ein freiwilliges soziales Jahr in Ulm und möchte auch danach mit behinderten Menschen arbeiten, der 17-jährige Sohn hat gerade seine Schule beendet und überlegt ebenfalls, in dieser Richtung tätig zu werden.

Familie Gwiss hat dennoch die Hoffnung, dass kinderreiche Familie nicht von allen Vermietern den Stempel „asozial“ aufgedrückt bekommen und sich jemand findet, der den jetzigen, auf Dauer unhaltbaren Zustand beendet. „Niemand hat irgendwelche Rückzugsmöglichkeiten, für die Kleinsten gibt es keine Spielecke, die Schularbeiten müssen auf dem Küchentisch erledigt werden und wir als Eltern haben keine Privatsphäre mehr“, beschreibt das Ehepaar ihre Wohnsi-tuation. Für einen neuen Hausstand gibt es derzeit keinen Platz.

Familie Gwiss sucht ein Einfamilienhaus mit 6 Zimmern oder eine entsprechend große Wohnung, etwas 150-160 qm, möglichst im Umkreis der jetzigen Arbeitsstelle von Björn Gwiss in Langenfeld, also Düsseldorf-Süd, Monheim, Langenfeld, Hilden, Solingen.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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