„Hier kann man alt und grau werden.“
Im Apartmenthaus der Lebenshilfe haben sich die Bewohner schon ein wenig eingelebt.
Langenfeld. Feierabend, der Arbeitstag in der WFB Langenfeld ist geschafft.
Auch für Joachim Klatt und seine Freundin Eleonore Conrads. Um Abstand von der Arbeit zu bekommen, wird erst mal eine Tasse Kaffee getrunken. Und dies im neuen Heim, einer Wohnung unter dem Dach des neuen Apartmenthauses der Lebenshilfe in der Talstr. 155.
Die Beiden freuen sich, dass „wir hier allein leben können, alles allein hinkriegen, zusammen einkaufen, putzen, waschen.“ Zum Einkaufen bei Lidl, Aldi, Real oder Kaisers – das sei alles nicht weit weg. Joachim Klatt strahlt über das neue Zuhause. „Hier kann man alt und grau werden, ich möchte hier nicht mehr raus.“ Auch Eleonore Conrads freut sich, allein in Ruhe kochen zu können, „keiner steht mehr hinter mir.“ Die Küche war bereits eingebaut, anderes stammt aus dem früheren Zimmer, die Waschmaschine ist bestellt. „Am Anfang habe ich noch auf der Wohnzimmer-Couch geschlafen, schließlich ist aber auch Rom nicht in einem Jahr erbaut worden“, sagt Klatt. Die Beiden haben sich schon für den Kurs „Den eigenen Haushalt führen“ bei der Volkshochschule angemeldet, um die neuen Anforderungen an den Alltag bewältigen zu können..
Ein Apartment für sich allein im Erdgeschoss hat Zynaida Vekker. Statt des Balkons hat sie eine kleine Terrasse. Das erste eigene Reich ist noch im Entstehen. „Ich komme von der Außenwohngruppe Grenzstraße nebenan und habe mich sehr gefreut, als mir das Apartment zugesagt wurde.“ Die hauswirtschaftlichen Arbeiten ist sie gewohnt. „Beim Einkaufen, Putzen und Kochen habe ich schon zu Hause geholfen“, sagt sie. Am Wochenende freut sie sich auf den Besuch ihres Freundes. Auch wenn es noch etwas dauern wird, bis alles fertig eingerichtet ist, man sieht dem „eigenen Reich“ sofort an, dass es mit viel Liebe bestückt und mustergültig in Ordnung gehalten wird.
Das neue Apartmenthaus wird als „Betreutes Wohnen“ unterstützt. Zuständig für die acht Bewohner/innen ist das Team unter der Leitung von Gabriele Müller, zu dem auch Heilerziehungspflegerin Jenny Weck gehört. Die Unterstützung im Betreuten Wohnen geschieht nach der Devise: „So viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Hilfe wie nötig.“
Stefan Stahmann, Leiter des Wohnverbundes der Lebenshilfe Langenfeld/Monheim: „Die Bewohner dieses neuen Hauses sind von uns natürlich auf die für sie neue Wohnsituation vorbereitet worden.“
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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