Händler der Schoppengasse sammeln für Kinder
In der Vorweihnachtszeit auch an andere denken - das haben sich einige Händler der Schoppengasse auf die Fahne geschrieben. Sie sammeln in ihren Geschäften vier Wochen lang für Langenfelder Kinder.
Zusammen für den guten Zweck
Wer etwas Gutes tun möchte, hat genau zwei Möglichkeiten: Es zu tun und zu schweigen oder es zu tun und darüber zu sprechen. In dem besonderen Fall der Einzelhändler-Aktion in der Schoppengasse ist es unumgänglich schon im Vorfeld lautstark darüber zu erzählen. Denn: Man ist dringend auf die Hilfe aller Langenfelder angewiesen.
Jeder Cent zählt
Der Plan? In vielen Geschäften der Schoppengasse werden von Samstag, 19. November, genau vier Wochen lang, große grüne Flaschen stehen, die dringend darauf warten, in der Vorweihnachtszeit mit Barem gefüllt zu werden. Für Kunden gut sichtbar platziert, nehmen die dicken Bäuche der ehemaligen Essig- und Ölflaschen, gerne jeden Cent entgegen, den man - mit Blick auf den guten Zweck - beim Einkauf an der Kasse noch entbehren kann.
Für den guten Zweck
Jeder Euro, der in den an der Aktion teilnehmenden Geschäften in den großen grünen Sammelflaschen landet, wird am Ende für den guten Zweck gespendet. Dabei geht die eine Hälfte des Geldes an die Kinderherzhilfe Langenfeld, die andere kommt der Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen, Sag's e.V., zugute.
Gemeinsam spende - Gutes tun
Die Idee von Initiator Ingo Schulz soll die Einzelhändler der Schoppengasse vor allem in der besinnlichen Vorweihnachtszeit ein Stückchen näher zusammenrücken lassen. "Wir sind eine Gemeinschaft und wollen das auch nach außen transportieren" so der Lebenslust-Inhaber. Nach dem Motto "Gemeinsam spenden - Gutes tun" haben sich der guten Sache offiziell bereits fünf weitere Einzelhändler, inklusive Kinderarzt Dr. Daniel Nemecek, angeschlossen. Übrigens: Die offizielle Adresse der vielen Fachgeschäfte, die in der kleinen Fußgängerzone zwischen der Stadtgalerie und dem Marktplatz angesiedelt sind, lautet: Am Marktplatz. Liebevoll und mit langer Tradition behaftet wird dieser Teil der Langenfelder Innenstadt aber auch "Schoppengasse" genannt.
Hilfe für kleine Patienten
Seit über 29 Jahre besteht die Kinderherzhilfe, die sich um Kinder mit Geburtsschäden am Herzen kümmert. Auch Beratungsangebote für betroffene Eltern leisten die ehrenamtlich Tätigen.
Häufig können Kinder und Jugendliche mit Schäden am Herzen nicht am Schulsport teilnehmen. Hier setzt der Verein an und bietet drei Kinder- und Jugendherzsportgruppen unter ärztlicher Betreuung an: Die Kleinsten toben sich im Gebäude der Kinderherzhilfe aus, die Älteren weichen auf Sportstätten in Langenfeld aus.
Beim therapeutischen Reiten, das einmal im Monat stattfindet, steht die Entwicklungsförderung der Kinder im Mittelpunkt. "Die Kinderherzhilfe entlastet nicht nur die Eltern sondern unterstützt sie und gibt ihnen Mut", sagt Margarete Bannert. Gegründet wurde die Langenfelder Kinderherzhilfe im Jahr 1987. Es war eine Idee, die aus einem Bauchgefühl entstand. "Ich hatte zufällig einen Fernsehbeitrag gesehen, der über die Kinderklinik in St. Augustin und die Schwierigkeiten, die dort mangels ausreichender Finanzierung bestanden, gesehen, sagt Claire Günzel von der Langenfelder Kinderherzhilfe.
Gegen sexuelle Gewalt
Der Verein Sag's ist eine Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche, die Opfer sexueller Gewalt geworden sind. Hier arbeiten Frauen mit pädagogischer, psychologischer und therapeutischer Ausbildung, die betroffene Kinder betreuen,unterstützen und begleiten.
Die präventive Arbeit des Vereins setzt bei einer stärkenden und unterstützenden Erziehungshaltung an. Mit verschiedenen Mutmach-Aktionen in Schulen, möchte Sag's vorhandene Stärken von Mädchen und Jungen unterstützen und ausbauen, ihnen vermitteln, dass sie ein Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper haben und dass sie sich wehren dürfen."Wir möchten Kinder darin unterstützen, sexuelle Übergriffe schneller zu erkennen und ihnen vermitteln, wie sie sich Hilfe holen können", sagt Vereinsvorsitzende Alexandra Schneider.
Denn: Trotz einer intensiven Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit bestehen zum Thema "sexuelle Gewalt" in der Bevölkerung noch viele Unsicherheiten. Generell sind von sexueller Gewalt mehr Mädchen als Jungen betroffen. Allerdings geht man davon aus, dass die Dunkelziffer betroffener Jungen hoch ist.
Autor:Corinna Rath aus Hilden |
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