Händler befürchten: „Richrath wird zur einsamen Insel“
Langenfeld. (sp) Spätestens 2013 ist wohl Baubeginn für die Unterführung der Hildener Straße. Diese würde die Schließung des Bahnüberganges Hildener Straße/ Kaiserstraße, der einen Gefahrenschwerpunkt darstellt, ermöglichen. Doch auf einen Punkt pochen die Richrather Händler. „Es muss während der Umbauphase unbedingt einen anderen, provisorischen Übergang geben“, erklärt Karin Jung (Stadtbäckerei Jung an der Kaiserstraße). Und wenn nicht? Die möglichen Folgen schildert Wolfgang Schütz (Autohaus Richrath, Richrather Straße): „Der Stadtteil würde zur einsammen Insel verkommen. Der nördliche Teil wäre abgeschnitten. Das schürt bei vielen von uns selbstverständlich Existenzängste.“
Sie berichten, wie wichtig die gute Erreichbarkeit ihrer Geschäfte mit dem PKW ist. Viele neue Kunden würden oft erklären, dass sie beim Vorbeifahren auf das Angebot aufmerksam geworden sind. Und auch das Parkplatzangebot wird gelobt. Und noch einmal zurück zu den Bewohnern in Richrath Nord: „Die werden, wenn möglich, ihre Einkäufe verstärkt in Hilden erledigen“, ist sich Wolfgang Schütz sicher. „Zu bedenken ist aber, dass im Norden des Stadtteils auch viele ältere Bürger leben, die auf die Nahversorgung angewiesen sind. Aber auch auf die soziale Infrastruktur wird sich die völlige Schließung auswirken.“
Bei all‘ den Befürchtungen ist Wolfgang Schütz im Namen der Händler eines aber besonders wichtig: „Wir sind nicht gegen die Unterführung. Ganz im Gegenteil! Wir begrüßen sie. Sie ist vor dem Hintergrund des Sicherheitsaspektes sogar unbedingt notwendig. Nur, es muss eben eine vernünftige Übergangslösung gefunden werden.“ Was passiert, wenn der Bahnübergang geschlossen ist, könne man zudem heute schon gut beobachten, wenn die Bahnschranke für einige Stunden geschlossen bleibt. Der Stadtteil sei so gut wie ausgestorben.
Die Frage, warum die Händler bereits jetzt - voraussichtlich drei Jahre vor dem Anrollen der ersten Bagger – für eine Übergangslösung während der Bauphase kämpfen, ist seitens der Händler schnell beantwortet: Die Realisierung eines Notübergangs braucht halt ihre Zeit. Hier drängt sich dann die nächste Frage auf: Warum muss mit dem Projekt „Unterführung“ denn unbedingt spätestens 2013 begonnen werden? Hintergrund: Der entsprechende Planfeststellungsbeschluss liegt seit 2003 vor. Das heißt verwaltungstechnisch, dass der Startschuss spätestens 2013 fallen muss, da sonst der ganze Planungsprozess neu aufgerollt werden muss. Und das kostet seine Zeit.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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