Firma Karl Höll: Tuben aus Langenfeld
Clemens Behrenbruch, Geschäftsführer der Firma Karl Höll, hält ein rundes Aluminium-Stück in den Händen, das an einen Eishockey-Puck erinnert. Für den Laien unvorstellbar aber wahr: In kurzer Zeit verwandelt sich der Puck – in der Fachsprache Butze genannt – in ein wohl jedem bekanntes praktisches Behältnis. Wer auf der nächsten Grill-Party zu einer Tommy-Ketchup-Tube greift, muss wissen: Er hält eine Tube „Made in Langenfeld“ in der Hand
Grill-Party
Clemens Behrenbruch, Geschäftsführer der Firma Karl Höll, hält ein rundes Aluminium-Stück in den Händen, das an einen Eishockey-Puck erinnert. Für den Laien unvorstellbar aber wahr: In kurzer Zeit verwandelt sich der Puck – in der Fachsprache Butze genannt – in ein wohl jedem bekanntes praktisches Behältnis. Wer auf der nächsten Grill-Party zu einer Tommy-Ketchup-Tube greift, muss wissen: Er hält eine Tube „Made in Langenfeld“ in der Hand.
Hinter den Kulissen
Aber noch viele weitere Tuben, die einem bestimmt schon unter die Finger gekommen sind, werden an der Poststraße 39 gefertigt. Im Rahmen der Ausbildungs-Tour schauten der Verein BOBplus und die städtische Wirtschaftsförderung jetzt hinter die Kulissen des Betriebes, der seit 1908 vor Ort ist.
Eine Millionen Tuben am Tag
„An dem Verfahren der Tuben-Herstellung hat sich wenig geändert“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Oliver Höll mit Blick auf die vielen historischen Fotos an den Wänden der Firma. „Dank der Maschinen geht alles nun aber wesentlich schneller. Denn in unserem Gewerbe kommt es auf die Stückzahlen an. An einem guten Tag – 24 Stunden, drei Schichten - entstehen hier unglaubliche eine Millionen Aluminium-Tuben, zum Beispiel für Lebensmittel und pharmazeutische Produkte. Alle bereits mit dem passende Verschluss, fertig bedruckt und bereit, befüllt zu werden. Dazu kommen noch einmal 700.000 Laminat-Tuben. Hieraus gelangt zum Beispiel die Zahncreme auf die entsprechende Bürste. Hinzu kommen noch die Tuben aus dem zweiten Werk in Kirchheimbolanden (Rheinland-Pfalz). Beliefert werden Konzerne in ganz Europa.
Zwei Auzubis pro Jahrgang
In jedem Ausbildungs-Jahrgang werden bei der Firma Karl Höll zwei junge Menschen an den Beruf des „Tuben-Machers“ herangeführt. Stop! Den Beruf gibt es gar nicht, wie Werkstattleiter und Ausbilder Dietmar Folgner erläutert. Basis für die Tätigkeit ist der Beruf Industriemechaniker für Instandhaltung. Die Grundausbildung erfolgt bei der Rheinbahn. In Langenfeld werden die Kenntnisse vertieft. Hier lernen sie, Ersatzteile für die Anlagen zu fertigen (ist das A und O für den Betrieb, da der Kauf von Ersatzteilen nach Auskunft von Clemens Behrenbruch sehr teuer ist), und durchlaufen die einzelnen Stationen. Am Ende können sie hier folgende Aufgaben übernehmen: Presseeinrichter, Innenschutzeinrichter, Drucker und Aufschraub-einrichter. „In der Regel werden die Auszubildenden auch übernommen“, betont Clemens Behrenbruch. Ein Grund dieser Philosophie sei selbstverständlich auch, dass es nicht allzu viele Tubenhersteller gebe. Ein guter Weg, sich für einen Ausbildungsplatz zu empfehlen, sei ein Praktikum. So könne sich der erfahrene Werkstattleiter sich ein genaues Bild machen. Der Schulabschluss spiele nicht die zentrale Rolle. Jedoch gibt es einen Eingangstest in dem grundsätzliche Mathematik- und Sprachkenntnisse überprüft werden.
Abwechslungsreichen Aufgaben
Die beiden Auszubildenden Oguz Engin und Jan Hölter haben den Schritt, bei der Firma Karl Höll mit einer Ausbildung zu beginnen, nicht bereut. Sie schätzen die abwechslungsreichen Aufgaben. Auch Stefanie Hermann ist mit ihrer Wahl zufrieden. Sie absolviert eine kaufmännische Ausbildung und hatte bereits im Vorfeld mit einem Praktikum in ihre Aufgaben hineingeschnuppert. Die Firma Karl Höll bildet alle drei Jahre in diesem Bereich aus.
Autor:Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland) |
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