Die Delfin-Therapie soll Tim zu einem besseren Leben verhelfen
Tim kauert auf dem Fußboden und spielt geduldig mit seinen Lego-Fahrzeugen. Er baut auch verschiedene Teile an, baut dann wieder um, freut sich und lacht, wenn ihm etwas gelungen ist. Tim ist gerade vor einer Woche acht Jahre alt geworden. Seit vor einem Jahr ein mandarinengroßer Tumor aus seinem Hirn entfernt wurde, ist das Leben für ihn und seine alleinerziehende Mutter völlig aus den Fugen geraten.
In diesem letzten Jahr haben Marion Sternberg und ihr Sohn die Hölle durchlebt. Sage und schreibe 68 Chemo-Therapien hat der Junge, der nur noch Haut und Knochen ist (20 Kilo bei 1,28 Metern Größe), über sich ergehen lassen müssen, abgelöst durch Klinikaufenthalte, Reha-Kuren, und dann wieder Chemo… Noch hat er künstliche Zugänge in seinen Körper, eben wegen der Chemo und wegen dem „Blut tanken“, das einmal pro Woche in der Fachklinik in St. Augustin erfolgt. Demnächst steht eine weitere onkologische Reha an. Die Behandlungen sind anstrengend und kräftezehrend, und Tim kann das Essen kaum in sich behalten.
Allein vom Zuhören wird es einem schon angst und bange. Es ist kaum zu glauben, aber trotz aller Nöte und Sorgen können Mutter und Sohn immer noch lachen. „Tim war immer ein fröhlicher Junge“, erzählt seine Mutter, die nach der Operation ein Kind mit nach Hause bekam, das nicht mehr konnte als ein Säugling: Im Bett liegen und schreien. Inzwischen hat Tim viel gelernt. Er spricht, wenn auch ganz langsam und in einzelnen Worten, er geht am Rollator, er spielt, er kann sitzen und greifen.
In einer der Kliniken hat eine Ärztin die Mutter auf die Delfintherapien aufmerksam gemacht, die schon bei vielen Kindern reine Wunder bewirkt hat. Was da eigentlich passiert, weiß man nicht genau zu sagen, doch die Nähe und das Spielen mit der Tieren hat schon unglaubliche Heilungserfolge erzielen können. Nun wollen Mutter und Sohn (mit fachlicher Begleitung) im Herbst für zehn Tage eine solche Therapie auf den Antillen (Curacao) machen. Dazu (und für viele andere Dinge, die die Krankenkasse nicht bezuschusst) fehlt das Geld. Die zehntägige Therapie kostet immerhin 10 000 Euro.
Als Wolfgang Schapper, Vorsitzender des Langenfelder Förderkreises ZNS, vor Weihnachten im „Wochen-Anzeiger“ von Tims Schicksal las, stand für ihn fest: „Da müssen wir helfen, wir kümmern und doch um Menschen mit Schäden am zentralen Nervensystem“. Und so hat er nun mit „seiner“ Präsidentin Michaela Noll MdB und Geschäftsführer Jürgen Öxmann einen Besuch bei Familie Sternberg in deren Haus in der Langenfelder Innenstadt gemacht und als „erste Rate“ sozusagen 2 500 Euro überreicht. Doch das wird nicht die letzte Unterstützung des ZNS-Teams gewesen sein: Im Sommer gibt es wieder ein Open-air-Konzert mit der Big-Band der Bundeswehr, und auch der Erlös dieses Konzertes soll für Tim eingesetzt werden.
Tim und natürlich besonders sein Mutter freuten sich riesig über diese Unterstützung. Sie wird beiden helfen können.
Elfie Steckel
Autor:Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein |
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