Der Richrather Weihnachtsmarkt mit 20jähriger Tradition.

Die Musikgruppe "Friday" der Musikschule - mit musizierenden Menschen mit Behinderung - (Mitarbeiter der WFB Werkstätten und Schüler der Virneburgschule) gibt es schon über 30 Jahre. Leitung: Birgit Selle-Waldow.
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  • Die Musikgruppe "Friday" der Musikschule - mit musizierenden Menschen mit Behinderung - (Mitarbeiter der WFB Werkstätten und Schüler der Virneburgschule) gibt es schon über 30 Jahre. Leitung: Birgit Selle-Waldow.
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Gemeinschaft und Zusammenhalt haben ihn geprägt.

Langenfeld. Ein großes Schild und der Duft von Glühwein, Reibekuchen, Grillwurst und heißem Apfelsaft sowie von vielen anderen Leckereien empfängt die Besucher zum 20. Richrather Weihnachtsmarkt. „18 Jahre bin ich schon da, und hier hat man das Gefühl, wir gehören zusammen“, sagt Hausherr Pastor Gerhard Trimborn. Gemeinschaft und Zusammenhalt seien für solche Feste wichtig, und es brauche Leute, die das machen. Für ihn sei das hier der schönste Weihnachtsmarkt.

Das 12-Uhr-Glockenleuten vom Turm St. Martin ist das Zeichen: „Jetzt geht es richtig los.“ Besucher haben sich schon reichlich eingefunden, als Brudermeister Wolfgang Schütz sie willkommen heißt. „Neben der Monika fehlt einer, der ist im Krankenhaus“, bedauert er und meint Gerd Ziskofen, der auch diesen Weihnachtsmarkt gut vorbereitet hat.

Die offizielle Eröffnung nimmt dann Bürgermeister Frank Schneider vor. Den über 30 Vereinen, Institutionen und kirchlichen Gruppierungen dankt er für den schön geschmückten Markt. Mit zwei nachdenkenswerten Geschichten stimmt er seine Zuhörer auf Weihnachten ein.

Die unermüdliche Moderatorin.
Monika Fontaine, die auch diesmal wieder auf charmante Art und Weise das Bühnenprogramm bis nach 20 Uhr moderiert, hält kurz Rückschau und bedankt sich bei den Initiatoren des Weihnachtsmarktes, soweit sie anwesend sind: Ernst Michael Bendorf (WFB), Heinz und Marianne Wermeling, Günter Kallas, der für den erkrankten Gerd Ziskofen eingesprungen ist, Jürgen Plume, dessen Mitstreiter Andreas Schwamborn für die Elektroversorgung diesmal fehlt, und bei Margit Börnert, die das Bühnenschmücken nächstes Jahr übernimmt. Nicht anwesend war auch Heinz Martin Patten, der die ersten Weihnachtsmärkte organisierte und moderierte. Monika Fontaine erinnert sich. „Einmal wurde er krank und ich sprang ein, und heute stehe ich immer noch hier." Zu den Maltesern sagt sie: „Wir freuen uns, dass Sie da sind und sind froh, wenn wir Sie nicht brauchen.“

Die Räuberpfanne der WFB Werkstätten ist sehr gefragt.
Zu den ersten, die was tun müssen, gehören auch die Pfadfinder. Der Rest der ursprünglich 125 Weihnachtsbäume wird am laufenden Band verkauft. Ihre Jurte ist ständig frequentiert, dort wird Stockbrot gebacken. Lange Schlangen bilden sich vor dem Reibekuchenstand des Kirchenchores Cäcilia, und die WFB-Werkstätten sind mir Räuberpfanne, Bratkartoffeln und Spiegelei ein Anziehungspunkt. „Die Räuberpfanne habe ich die letzten Jahre immer gegessen“, sagt Magnus Gühmann und holt sich auch diesmal eine Portion.

Die WFB Werkstätten hatten für die Elektroversorgung dieses Mal ein ganzes Quartett bereit: Jürgen Plume, Frank Sümnick, Michael Jung von Elektro-Jung für die Abnahme der Installation, und im Spätdienst Andreas Hohn.

Lernort Natur des Hegerings
Wie jedes Jahr konnten die Kinder am "Lernort Natur", einem Anhänger voller ausgestopfter Tiere, anschauen, was die heimische Tierwelt alles bietet.
Johann Pütz, Udo Unselm, Andreas Schüller und Claus Petzel erklärten den kleinen Besuchern die einzelnen Tiere. "Der Frosch ist aus Plastik, aber alle anderen Tiere habe gelebt", erklärte Pütz Philipp (5) und Jana (3), die zuerst etwas skeptisch blickten. Philipp ließ sich dann einen Igel zeigen, später nahm er eine Schlange in die Hand. Jana begnügte sich mit dem Plastik-Frosch.
"Das ist Opas Freund", zeigte Großmutter Uta Hohm auf den Reiher, "der fischt immer unseren Teich leer."

Der Schulverein hatte mit Apfelbowle plus Vanilleeis – auf Wunsch mit Calvados – einen Renner („Das gibt es nur bei uns, das könnte man patentieren lassen“), und Folienkartoffeln. Auch die Feuerwehr war mit der Grillwurst dabei und die Schießfrauen mit Hühnersuppe. Aber nicht nur die Speisen- und Getränkekarte war unendlich lang, auch kleine Geschenke wechselten den Besitzer wie Marmelade am WFB-Stand, Gebasteltes beim Pater-Schlooz-Arbeitskreis oder Perlenketten beim Verein Kinder aus Tschernobyl.

Kuchen am laufenden Meter.
Zum Ausruhen empfahl sich die Cafeteria mit langen Kuchentischen voller Köstlichkeiten zum Kaffee. Der Richrather Kunstmaler Rolf Börnert bot dort Gemälde, Drucke und Postkarten an. Und Baurat a.D. Hans Otto Weber spielte erstmals für die Gäste auf der Zither zwei Stunden lang Weihnachtsmusik. „Mein Großvater hat Zither gespielt, gelernt habe ich auf einem hundert Jahre alten Instrument“, erzählt Weber. Nach seinem Spiel erklärte er sich bereit, ins Krankenhaus zu Gerd Ziskofen zu fahren und ihm auch vorzuspielen.

Tolles Bühnenprogramm.
Den ganzen Nachmittag über drängten sich die Besucher um die Bühne, auf der direkt nach der Eröffnung die Musikgruppe „Friday“ der Musikschule – Mitarbeiter der WFB Werkstätten und Schüler der Virneburgschule – unter der Leitung von Birgit Selle-Waldow den ersten Programmpunkt bestritten. „Wir freuen uns, wenn ihr nächstes Jahr wiederkommt“, so Monika Fontaine. Die Klasse 4d der GGS Richrath-Mitte, katholischer Teilstandort Zehntenweg schlossen sich mit weihnachtlichem Gesang an, begleitet von Peter Gierling.
Seemännische Weihnachtslieder brachte der Richrather Shanty-Chor zu Gehör, der sich „in hohem Alter noch sehr vermehrt hat“, wie Fontaine feststellte.

Ein gemeinsamer Auftritt von „Rosi-Dancers“ des Seniorentreffs und des Familienzentrums St. Martin mit den Kindern des gleichnamigen Kindergartens entführte in die Welt der „Eisprinzessin“. „So harmonieren Generationen untereinander – mit den Kleinen von 3-6 Jahren und den Seniorinnen bis über 80“, betonte die Moderatorin.
Peter Gierling brachte mit seinem Kinder- und Jugendchor zum dritten Mal eine junge Gruppe auf die Bühne, wobei die Mütter mit ihren Handys wieder eifrig fotografierten.

Max Sauer und Johannes Langschmidt sind mit Zauberei, Jonglage und Comedy schon seit Jahren im Programm. Mit Spannung wurde verfolgt, wie der eine in eine Kiste klettert, der andere die Kiste zusammenschiebt und von drei Seiten durchsticht. Dann geht alles in den Urzustand zurück, und der Eingeschlossene entsteigt quicklebendig dem Kasten.

Das gern gehörte Blechbläser-Ensemble der Musikschule Hilden unter Leitung des Richrathers Thomas Volkenstein ist ebenfalls fester Bestandteil des Richrather Weihnachtsmarktes. Dessen Melodien animierten zum Mitsingen.

Endlich kam der lang ersehnte Nikolaus. Viele Kinder drängten sich vor der Bühne und wollten sich beschenken lassen. „Das größte Geschenk ist, dass wir alle satt zu essen haben, das ist nicht überall so“, erinnerte der Nikolaus im Blick auf die Flüchtlinge. Einige Kinder sagten Gedichte auf und alle sangen das Lied von der „Weihnachtsbäckerei“.

Besinnlicher Abschluss.
Besinnlich war der letzte Programmpunkt, das gemeinsame Singen der Weihnachtslieder und Kanons von vielen Besuchern und Kirchenchor „Cacilia“, das mit „Macht hoch die Tür“ begann und mit „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“ zu Ende ging. Auch hier hatte Peter Gierling die Leitung. Wunderkerzen erhellten den Platz vor der Bühne.

Der Besucherstrom erlaubte zwischen den Buden den ganzen Nachmittag und Abend kaum ein Durchkommen, und auch nach dem Programm-Ende blieben viele noch da.

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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