Aus der Hasenperspektive - Ostern 2011
Aus der Hasenperspektive
Auch wenn man sich darüber streitet,
das Osterfest wird ausgeweitet.
Kaum ist das Weihnachtsfest vorbei,
bekommt man schon das Osterei.
Mitten im kalten Januar
bietet der Supermarkt sie dar.
Auch bäckt der Bäcker längst schon Hasen
mit langen Ohren, kleinen Nasen.
So haben wir für kleines Geld
im Winter schon verkehrte Welt.
Und ist es Ostern dann soweit,
dann freu’n wir uns, wenn’s wieder schneit.
Doch geb’ die Hoffnung ich nicht auf:
Die Feste stehen bald gleichauf,
wie der Kalender es uns zeigt,
wir sind dem längst schon zugeneigt.
Hasenstudium
Auch Hasen müssen längst studieren,
woll’n sie den Anschluss nicht verlieren
ans Hasen-Bürger-Bildungstum,
es reicht längst nicht das Minimum,
was Hasen-Wissen anbelangt.
Den Hasen-Lehrern sei gedankt.
Manche studieren Malerei,
andere Marketing (für’s Ei),
die Kunst, wie man es gut versteckt,
was Medien nie aufgedeckt.
Hat dann ein Hase oft gefehlt,
weil Schnurrbarthaare er gegelt,
ist manche Information
und Basis für Dissertation
verlor’n gegangen in der Eile,
dann fehlt der Stoff für manche Zeile.
Doch weil auch Hasen Titel lieben,
wird dann das meiste abgeschrieben
für Doktorarbeit und Examen,
was Hasenzeitungen vernahmen.
Auch wenn ein Hase aufgemuckt:
Zeitungen haben es gedruckt.
Osterfest
Ursprünglich war das Osterfest
nicht Anlass für ein Eiernest.
Doch ist der Sinn längst weggeblieben,
wie ihn die Vorfahren beschrieben.
Was Jesu Auferstehung heißt,
sagt Gläubigen biblischer Geist.
Die Christen auf der ganzen Welt
sind auf Erlösung eingestellt.
Darauf baut ihre Zuversicht
und hat auch heute noch Gewicht.
Auch Hoffnung ist ein gutes Zeichen,
möge sie niemals von uns weichen.
Ostereier
Was war es früher doch so schön
die Kunst des Malens anzuseh’n.
Ein Osterei war eine Pracht,
wurde gestaltet mit Bedacht.
Doch heute muss es billig sein,
das Ei kommt in den Farbtopf rein,
dann wird’s getrocknet und verpackt,
beim nächsten Einkauf eingesackt.
Beim Arbeitsamt, da staunen wir:
Der Osterhase kriegt Harz IV!
Man braucht ihn nicht mal zum Verstecken.
Was will man damit wohl bezwecken?
Für künstlerisches Ei bemalen
muss man schon etwas mehr bezahlen.
Viele sonnige Frühlingstage und ein frohes Osterfest wünscht
Jürgen Steinbrücker
© 2011 Jürgen Steinbrücker, Verlag "Dichtung & Wahrheit" Langenfeld-Reusrath, Hasengasse Ecke Osterstraße.
Abdruck und Vervielfältigung mit Namenshinweis gerne gestattet.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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