Weltrekord im Paddeln geglückt
Der 26-Jährige Chris Ley aus Köln machte sich Ende August auf den Weg, den 1200 Kilometer langen Rhein von der Quelle bis zur Mündung auf einem Stand-Up-Board runter zu surfen.
Als Ziel hat sich der Personal Trainer ein Zeitlimit von nur sieben Tagen gesetzt. Damit wollte er die Zeit des schnellsten Kajakfahrers, der diese Strecke bislang bewältigt hatte, schlagen.
Die ersten zwei Tage hatte sich die Strategie des polyphasischen Schlafens, bei dem nur zwei Stunden am Tag geschlafen wird und das aufgeteilt auf 6 mal 20 Minuten, ausgezahlt. Der Kölner konnte zunächst sogar einen Vorsprung im Vergleich zu dem Kajakfahrer herausfahren.
An den beiden folgenden Tagen wendete sich dann aber das Blatt. Plötzlich war alles gegen den Extremsportler. Zahlreiche Gewitter machten ihm zu schaffen, dazu bekam er Probleme an einigen Schleusen und zu guter Letzt wurde ihm während einer seiner Kurzschlafphasen sogar das Surfbrett geklaut. So verlor Ley an beiden Tagen ganze 24 Stunden gegenüber seinem Rekord-Zeitplan.
Als Chris Ley seine Heimat Köln und auch Monheim passierte, war der Rekord aber immer noch möglich. Dann wurde der Wind aber noch stärker und erreichte an Tag sieben, kurz vor der holländischen Grenze, dann Spitzengeschwindigkeiten von über 40 km/h. Die Bedingungen wurden selbst dem Extremsportler zu extrem, sodass er sich aus Sicherheitsgründen für eine Zwangspause entschied. Der Rekord des Kajakfahrers, und damit die Bestzeit des schnellsten Einzelsportlers auf der Rheinstrecke, war damit nicht mehr zu knacken. Jetzt ging es darum, sich den Paddelweltrekord zu sichern. Über Nacht legte sich der Wind und die Challenge konnte fortgeführt werden. Jetzt stand nur noch der holländische Rhein dem Ziel im Weg und damit kam das nächste Problem.
In Holland ist Stand Up Paddling auf dem Rhein und vor allem nachts streng verboten. Durch eine gute Vorbereitung konnte das Team schnell mit dem Rekordfahrer auf einen Parallelfluss, die Maas, umsteigen und die letzte Etappe in Angriff nehmen.
Überglücklich und dennoch total geschafft, erreicht Ley nach 9 Tagen, 4 Stunden und 45 Minuten sein Ziel, das Meer. Das ist neuer Weltrekord. Nur einen Monat zuvor stellt der Schweizer Surfkollege Thomas Quandt eine Zeit über dieselbe Strecke von 20 Tagen auf.
Nachdem das Ziel erreicht war, musste sich der Kölner zunächst einmal regenerieren. „Ich habe mich richtig ausgeschlafen und werde jetzt in einen polyphasischen Schlaf mit 1x4 Stunden + 2x20 Minuten Kurzschlaf zurück gehen. Damit habe ich mich am leistungsfähigsten gefühlt“, so Ley. Neidisch wird der Normalbürger bei seinem nächsten Plan: „Ich muss jetzt erst einmal zunehmen. Mit acht Kilogramm habe ich zirka 10 Prozent meines Körpergewichts verloren.“
Sein Surfbrett versteigert der Kölner für den guten Zweck. Der Erlös wird der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Köln gespendet. In der Zwischenzeit ist auch sein Buch „Die Welle deines Lebens“ erschienen. Hier berichtet Chris Ley über seine Leidenschaft zum Sport.
www.chris-ley.de
Autor:Ralf Paarmann aus Langenfeld (Rheinland) |
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