Ralf Arnold – sehbehinderter Radsportler und Triathlet. „Leistungssport ist auch für Menschen mit Behinderung kein Hindernis.“
Langenfeld/Mannheim. „Ich nehme nach 2008 bereits zum 2. Mal am cSc-Rennen teil. Das letzte Mal hatten wir leider mit Defekten an unserem Tandem zu kämpfen, uns fiel dreimal während des Rennens die Synchronkette herunter und das verhinderte somit eine gute Platzierung – wenn nicht sogar den Sieg.“ Der Spitzensportler Ralf Arnold (40) beurteilte den cSc in Langenfeld besonders positiv. „Er ist sehr gut organisiert und der Kurs angenehm zu fahren. Deshalb nutze ich jede Gelegenheit, daran teilzunehmen.“ Dass er die beiden letzten Jahre nicht habe teilnehmen können, sei mit Terminkollisionen der Para-Cycling- und Para-Triathlon-WM zu erklären.
„Leistungssport auf hohem Niveau ist auch für Menschen mit Behinderung kein Hindernis. Es gilt nur, sich mit den gegebenen Einschränkungen zu arrangieren und sich durch nicht-behinderte Sportler über vorhandene Barrieren hinwegzusetzen.“ Nach dieser Devise hat der sehbehinderte Leistungssportler Ralf Arnold viele Siege und ganz vordere Plätze errungen.
Das liest sich dann so: 1. Platz Tandem Sprint Grand Prix of Disability Wales 2008, Deutscher Meister Triathlon der Sehbehinderten 2008, Weltmeister Duathlon der Sehbehinderten 2008, Deutscher Meister Para-Triathlon 2009, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Zeitfahren Straße 2009, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Bahn 4000 m Zeitfahren 2009, 2. Platz ITU Para-Duathlon World Championships 2010 der Sehbehinderten, 3. Platz ITU Para-Triathlon World Championships 2010 der Sehbehinderten, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Straße 2010, Deutscher Meister Para-Cycling Tandem Bahn 4000 m Zeitfahren 2010.....
„Meine Jugend konnte ich noch ohne die Anzeichen meiner Augenkrankheit Retinitis Pigmentosa (RP) erleben, die im Jahre 1985 bei mir diagnostiziert wurde“, berichtet Arnold. Dies sei eine progressiv fortschreitende, bislang unheilbare Netzhautdegeneration mit zunehmender Nachtblindheit, Blendempfindlichkeit und fortschreitender Gesichtsfeldeinschränkung, die bis zur völligen Blindheit führen könne. 2000 habe er das Auto stehen lassen müssen, 2006 nach Beinahe-Unfällen das Rennrad. Danach begann er mit dem Triathlon-Training bei der MTG Mannheim. Zum Behinderten-Radsport sei er durch Zufall 2007 gekommen und habe gleich zwei Vize-Titel mit dem erfahrenen Tandem-Piloten Jan Ratzke bei der Deutschen Bahn-Meisterschaft Para-Cycling erreichen können. Hartes und diszipliniertes Training habe zu seinen Erfolgen geführt. Ralf Arnold möchte alle Menschen mit oder ohne Behinderung ermutigen, sich den Herausforderungen von sportlichen Leistungen zu stellen und die eigenen Grenzen kennen zu lernen, die weit höher liegen würden, als man anfangs vermute. „Mein Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme an den Paralympics.“
Mit seinem jetzigen Tandem-Piloten Alexander Obert befindet er sich auf dem besten Weg dorthin.
Text: Jürgen Steinbrücker. Quelle: Webseite von Ralf Arnold. http://www.ralf-arnold.net/
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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