Die Fußballer waren das erste Mal dabei und erkämpften sich bereits Gold.

Lebenshilfe-Athleten sind spitze – auch bei Special Olympics Landesspielen.

Kreis Mettmann. 39 Athleten und 12 Trainer/Betreuer der Lebenshilfe-Sportabteilung Kreis Mettmann machten sich auf den Weg zu den 3. Special Olympics Landesspielen NRW 2019 nach Hamm, erstmalig auch mit einer Fußballmannschaft, dazu einem Golfer, sieben Schwimmern, sieben Tischtennisspielern und elf Rollerskatern. „Rainbowstars soccer“ – diesen Namen gab sich die erste Unified-Fußballmannschaft aus sieben Lebenshilfe-Spielern und fünf Spielern der U19 von der SSVg02 Velbert. Angeregt hatte diese gemischte Mannschaft Lars Glindemann, Verwaltungsratsmitglied der SSVg und Geschäftsführer von Ford Jungmann in Wülfrath, die zusammen mit der WoBau Velbert die Mannschaft auch gesponsert hat. Falk Leon Tiedtke meinte schon am zweiten Tag und fünf Spielen (vier gewonnen, einmal unentschieden): „Das ist erste Sahne!“ Nach dem letzten gewonnenen Spiel, das zur Goldmedaille führte, resümierte Trainer Eric Glindemann: „Alle waren begeistert vom Teamgeist der Mannschaft, die Inklusion ist perfekt abgelaufen, und am Ende hatten die Spieler der SSVg genauso viel Spaß wie die der Lebenshilfe und haben sich sehr über die Goldmedaille gefreut.

„Ich bin der erste“, jubelte Alexander Fleckenstein. Ganz außer Atem, aber glücklich hatte er gerade einen 500 m-Lauf der Rollerskater und damit eine Goldmedaille gewonnen. Die elf Rollerskater der Lebenshilfe Kreis Mettmann waren die größte Mannschaft und sahnten kräftig ab. „Landesspiele sind intimer, familiärer und für uns Organisatoren weniger stressig“, erklärte Henning Roos, verantwortlich für den Ablauf der Rollerskater-Wettbewerbe. “Bei allen Erfolgen gebe es natürlich auch Enttäuschungen, wenn selbst gesteckte Ziele nicht erreicht und keine Medaille errungen wurde. Dann heißt es: Bis zum nächsten Wettbewerb.“

„Gemeinsam stark“ ist das Motto der Special Olympics Wettbewerbe, „Gemeinsam. Besonders. Sportlich“ das spezielle Motto der Landesspiele in Hamm. Beides hat gepasst, denn die Gemeinsamkeit macht den sportlichen Erfolg aus. So auch bei den sieben Schwimmern aus dem Norden des Kreises. Eugen Kunz, Mathias Ressing, Oliver Wagener und Jens Langhoff belohnten sich zum Schluss mit einer Goldmedaille bei der 4x50 m-Staffel Freistil. „Die vier sind zum ersten Mal in der Staffel geschwommen, haben sich super abgestimmt und viel Teamgeist bewiesen“, freute sich Headcoach Nicole Fangmann. „So haben wir die Staffel haushoch gewonnen.“

Die Tischtenniswettbewerbe der 70 Athleten wurden von S.O. Vizepräsident Sport, Thomas Gindra, organisiert. „Die Athleten spielen nur im Doppel, Traditional und Unified (Unified heißt mit und ohne Behinderung). Mit Unified haben wir super Erfahrung, leider ist es schwer, dafür Leute zu finden, die sich darauf einlassen. Dabei haben nichtbehinderte Sportler viel Spaß und die Athleten mit Behinderung profitieren von ihnen.“

Die Fußballmannschaft erhielt Besuch von Lars Glindemann, der auch gleich die ganze Familie mitbrachte. Auch Heinz Schemken kam, um die Spieler anzufeuern, hatte er doch auch die Schirmherrschaft für die Fußballer übernommen. „Allen Respekt, was die hier machen, aber die profitieren auch beide vom gemeinsamen Spiel.“

Von seiner Schwester Gudrun Doleys wurde Golfer Olaf Guttek begleitet, so konnte er sich ganz auf sein Spiel konzentrieren und war gleich doppelt erfolgreich. Konrektor Klaus-Hermann Bunte organisierte die Golf-Wettbewerbe. „Mit 41 Teilnehmern haben wir das größte Teilnehmerfeld seit Jahren.“ Seit 1997 sei er bei Special Olympics dabei. An sechs Stationen seien die Geschicklichkeitsübungen, und wer mindestens 60 Punkte erreiche, spiele dann auf dem 9-Loch-Golfplatz weiter.

„Insgesamt haben wir sehr gute Ergebnisse erzielt“, freute sich Delegations-leiterin Gudrun Kronenberg, die bereits bei den Nationalen Special Olympics 2018 in Kiel die Leitung der Lebenshilfe-Delegation übernommen hatte.

Die Athleten und Trainer/Betreuer der Lebenshilfe fanden in zwei Hotels von Jörg und Elvira Dietrich Übernachtung und ein sehr reichhaltiges Frühstück. Jörg Dietrich war richtig begeistert von seinen Lebenshilfe-Gästen. „Das ist richtig schön, dass ihr mir einen Guten Morgen wünscht. Die meisten Gäste sitzen so lethargisch am Frühstückstisch und gehen stumm an mir vorbei.“
Die Begeisterung zeigte sich auch darin, dass Jörg und Elvira Dietrich sich das letzte Fußballspiel ansahen.

Die Ergebnisse zusammengefasst:
Die Unified Fußballmannschaft aus Lebenshilfe-Athleten und U19-Spielern der SSVg hat unter sieben Mannschaften bei sechs Spielen fünf Mal gewonnen und einmal unentschieden gespielt und damit bereits beim ersten Special Olympics-Einsatz die Goldmedaille erkämpft.
Spielergebnisse: 6:2; 6:1; 5:1; 3:3; 7:3; 2:1. Von den insgesamt 29 Toren hat allein der Lebenshilfe-Fußballer Julian Niestroj 11 Tore geschossen.

Der Golfer Olaf Guttek erkämpfte sich bei den Geschicklichkeitsübungen eine Goldmedaille, auf dem 9-Loch-Platz eine Bronzemedaille.
Die Tischtennisspieler errangen insgesamt fünf Bronzemedaillen und einen 4. Platz.
Die Schwimmer erzielten 3x Gold, 4x Silber, 4x Bronze, zwei Vierte und einen fünften Platz in Einzelwettbewerben und eine Goldmedaille in der 4x50m-Staffel.
Die elf Rollerskater der Lebenshilfe sind auch diesmal erfolgreich gewesen: 8x Gold, 5x Silber, 7x Bronze, 2x 4. Platz, dazu in den Staffel-Wettbewerben 3x Gold und 3x Silber.
Der Golfer, die Tischtennisspieler und die Rollerskater kommen aus dem Süden des Kreises, die Schwimmer und Fußballer aus dem Nordkreis.