Körperliches Training beugt Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen vor.
Seit vielen Jahrzehnten ist bekannt und wissenschaftlich gesichert, dass körperliches Training das Herz-Kreislaufsystem, die Skelettmuskulatur und das Immunsystem vor Erkrankungen schützen kann und biologisch sogar jünger macht.
Aber erst mit Ende der 1980er Jahre stehen medizintechnische Neuerungen und Untersuchungsmethoden zur Verfügung, die den Einfluss des Trainings auf das Gehirn nachweisen können.
Aus heutiger Sicht verbessert das körperliche Training die geistige Leistungsfähigkeit vor allem dadurch, dass die Konzentrationsfähigkeit und das Lernvermögen gesteigert werden. Insbesondere schon leichte Belastungen zwischen 25 und 100 Watt – das entspricht in der Intensität Spazierengehen oder Radfahren - wirkt sich positiv auf den Hirnstoffwechsel, in dem die Hirndurchblutung ansteigt.
Im Einzelnen werden aber auch bestimmte Proteine (Eiweiße) verstärkt in den Hirnzellen gebildet, die dem oxidativen Stress (Altersprozess) entgegenwirken.
Zusätzlich regt das aerobe Training in Form von Radfahren, Laufen oder Schwimmen auch die Neuronen-(Nerven-)Neubildung an.
Dadurch können im Gegensatz zu den bisher gültigen wissenschaftlichen Lehrmeinungen hirnorganische Abbauprozesse verlangsamt und kompensiert werden. Eine große Rolle spielt hierbei auch die verbesserte Sauerstoffzufuhr, die nicht nur während und kurz nach dem Training zu beobachten ist, sondern auch langfristig die Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) im Gehirn anregt.
Die verbesserte Sauerstoffversorgung wiederum steuert die zusätzliche Ausschüttung von sogenannten Wachstumsfaktoren , die ebenfalls dafür sorgen, dass sich Hirngewebe regeneriert.
Damit schließt sich der biologische Kreislauf des Schutzes vor Demenz bzw. Alzheimer.
Viele Fragen müssen jedoch noch genauer erforscht werden- wie z.B. die genaue Dosierung von Trainingsinhalten, oder etwa den der Einfluss der Ernährung oder sozialer Kontakte.
Neueste Studien aus den USA von Prof. Kirk Eriksson von der University of Pittsburgh deuten daraufhin, dass vor allem Ausdauertraining in der Gruppe mit hohen koordinativen Anteilen, wie etwa das Tanzen die besten Ergebnisse in der Prävention bringt.
„Mit einem Jahr gezieltem körperlichen Training kann man die eigene biologische Uhr um 2 Jahre zurückdrehen“, so die bemerkenswerte Aussage von Prof. Eriksson.
Tanzen ist also weit mehr als nur angenehmer Zeitvertreib, sondern ein gezieltes Therapeutikum in der Bekämpfung von Alterungsprozessen im Gehirn.
Mediterrane Ernährung und ab und zu ein Glas Rotwein versprechen nicht nur ebenso wie das Tanzen zusätzliche Lebensqualität, sondern wirken sich ebenfalls positiv auf die Erhaltung geistiger Fitness aus.
Text:
Harry Janke, Dipl.-Sportwissenschaftler, Deutsche Sporthochschule Köln,
Sportmedizinischer Berater der Elisabeth & Bernhard WEIK-SIFTUNG, Langenfeld.
Die Weik-Stiftung findet man im Internet unter www.gemeinsam-csc.de.
Am 02.09.2012 von 10 bis 17 Uhr findet der 12 cSc (capp Sport cup) in Langenfeld rund um den Freizeitpark statt. Jeder kann mitmachen, mit oder ohne Handicap, egal in welchem Alter.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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