HSV Langenfeld U17 Juniorinnen: Fairplay nur eine leere Phrase?
Oftmals müssen infolge fehlender Offizieller Mitglieder eines beteiligten Teams das Spiel leiten. Dass dabei Fehler passieren können, ist nur allzu menschlich. Dass es aber auch zu
gewollten Manipulationen kommen kann, mussten die Hucklenbrucher U17 Mädchen am Samstag leidvoll erfahren.
In einer Liga, in der fast alle Mannschaften leistungsmäßig eng bei einander liegen, können schon Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. In diesem Sinne wurden die Langenfelder Mädchen auf einen Gegner aus Höhscheid eingestellt, dem der Ruf vorauseilt spielstark zu sein. Der HSV startete mit einer defensiven Grundausrichtung und ließ bewusst 3 offensive Stammkräfte zunächst auf der Bank. Dies sollte sich schon früh als falsche Taktik herausstellen. Die Gäste aus Solingen nutzten nach einer Phase des Abtastens die erste Unaufmerksamkeit in der Langenfelder Viererkette und gingen nach 10 Minuten mit 1:0 in Führung. Die Langenfelderinnen verdauten den Schock gut und erhöhten nach der taktischen Umstellung und den Einwechselungen das Tempo und den Druck auf das Tor der Höhscheiderinnen und bestimmten das Spielgeschehen. Nach einer Ecke war es dann Monique Lier, die eine Direktannahme mit dem Knie im gegnerischen Tor versenkte. Nach der Halbzeitpause bestimmten weiterhin die Gastgeberinnen das Spiel. Kurz nach dem Wiederanpfiff erzielten die HSV-Mädchen den Führungstreffer: Kimberly Northcote konnte sich auf der rechten Seite an der Grundline auf Strafraumhöhe durchsetzen und passte den Ball straff nach innen, der dabei von einer Solinger Verteidigerin ins eigene Tor befördert wurde. In der Folgezeit standen die HSV-Mädchen eng bei ihren Gegenspielerinnen und schnürten den Gast in der eigenen Hälfte ein. Leider schlugen in dieser Phase die Versuche des HSV, den Sack zuzumachen, trotz guter Möglichkeiten fehl. Die Mädchen des SR Höhscheid ließen phasenweise erkennen, dass sie gut kombinieren können, ohne jedoch zwingend vor das Langenfelder Tor zu kommen. Torchancen ergaben sich für die Gäste zu diesem Zeitpunkt nur durch umstrittene Entscheidungen des als Spielleiter eingesprungenen Trainer der Höhscheiderinnen. Es wurden Einwürfe gegen die Gastgeberinnen gegeben, bei denen der Ball zuvor nicht im Aus war; Freistöße in Reichweite des Langenfelder Tores, wobei im Zweikampf kein Körperkontakt stattgefunden hatte; ein Handspiel, das man pfeifen kann, dann aber im Sinne des Fairplay auch im ähnlichen Falle zugunsten des HSV hätte pfeifen müssen. Den Zuschauern und HSV -Verantwortlichen schwante nach den sich nun häufenden Bevorzugungen der Gäste durch den Schiedsrichter nichts Gutes. Fünf Minuten vor Schluss wurde von dem bis dato respektierten Trainerkollegen eine so offensichtliche Abseitsstellung - zumindest 3 Höhscheider Spielerinnen standen mindestens 10 bis 15m im Abseits - nicht geahndet, so dass dies zum unverdienten Ausgleich und Endstand führte.
Diese offensichtliche Übervorteilung des „Unparteiischen“ (in diesem Falle ist die Bezeichnung lächerlich), die auch von anwesenden nicht Langenfeldern bestätigt wurde, weckte bei vielen Zuschauern und Eltern Aggressionen und der Trainer des HSV hatte seine Not, beschwichtigend auf die Spielerinnen , Co-Trainer und Eltern einzuwirken um eine Eskalation zu verhindern. Nach dem Schlusspfiff ließen die Mädchen von der Burgstrasse ob der widerfahrenden Ungerechtigkeit den Tränen freien Lauf und selbst die wirklich sportlichen Spielerinnen des Gastes machten den Eindruck, dass sie sich nicht so recht über diesen geschenkten Punkt freuen konnten.
Vielleicht hat der Punktgewinn diesem ambitionierten Kreisligatrainer geholfen, seine Reputation bei Kindern, Eltern und Vereinsfunktionären zu steigern, mit dem faden Beigeschmack, dies auf Kosten anderer Kinder erreicht und dabei ein unrühmliches Beispiel für fehlendes Fairplay abgebeben zu haben. Die Eltern der Höhscheider Spielerinnen sollten beim Nachdenken ins Grübeln kommen, ob dieses Verhalten eines Erwachsenen den Vorstellungen und Werten der gewünschten Erziehung der eigenen Kinder entspricht.
Der Kollege hat an diesem Tage, sicherlich aus Egoismus, dem Fairplay und dem Mädchenfussball im Kreis einen Bärendienst erwiesen und hat gezeigt, daß in einer Zeit von www.Fussball.de nur gute Ergebnisse zählen, selbst wenn sie manipuliert wurden!
Autor:Uwe Bock aus Langenfeld (Rheinland) |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.