HSV Langenfeld: Stellungnahme zum Weggang zweier und zum Rückzug einer weiteren Mädchenmannschaft
Da in bezug auf die Vorfälle, die letztlich zum Weggang der Juniorinnen U13-2 und U15 sowie zum Rückzug der Juniorinnen U19 führten, an diverser Stelle Veröffentlichungen zu lesen waren deren Inhalt nicht unkommentiert bleiben sollte um Schaden vom HSV Langenfeld abzuwenden, anbei ein "offener Brief" des Damentrainers, der insbesondere die sportliche Seite aus der Sicht der Damen schildert:
Mädchenfußball in Langenfeld
Viel zu viele falsche Informationen
von:
Volker Bochnia
Trainer der Damenmannschaft
des HSV-Langenfeld
Langenfeld, 01.03.2016
OFFENER BRIEF
In der Berichterstattung, in Gesprächen mit Betroffenen sowie in einem ANONYMEN Leserbrief in der RP-online, den Mädchenfußball betreffend, begegnen mir in einer fast nicht auszuhaltenden Menge Fehlinformationen. Einige möchte ich an dieser Stelle richtigstellen; nicht anonym, sondern bewusst namentlich und öffentlich.
1.) Bereits vor etwa einem Jahr wurde dem Jugendvorstand des HSV-Langenfeld von genau den jetzt den Vereinswechsel betreibenden Mädchentrainern gedroht.
Diese Trainer drohten, den HSV samt ihrer Teams zu verlassen, falls eine gewählte Person aus dem JU-Vorstand nicht zurücktritt. Wissen die Spielerinnen und ihre Eltern, dass sie bzw. ihre Kinder damals schon als Druckmittel von diesen Trainern missbraucht wurden?
Der JU-Vorstand einigte sich damals mit diesen Trainern darauf, dass dieses Vorstandsmitglied in Mädchenangelegenheiten an keinen Entscheidungen mehr teilnimmt. Ein Fehler! Der Vorstand hätte dieser Drohung trotzen und sich schon damals von diesen Trainern trennen müssen.
2.) In der Folgezeit gab es zunehmend sportliche Differenzen zwischen diesen Mädchentrainer, dem JU-Vorstand und den Damentrainern. Als damaliger Damen-Co-Trainer war ich anwesend, bei einer Sitzung eben dieser Mädchentrainer mit der damals für den Mädchenfußball zuständigen Vertreterin des JU-Vorstandes. Ziel der Damentrainer war es, die älteren Jugendspielerinnen - und zwar OHNE Ausnahme - näher an das Damenteam heranzuführen. Darüber hinaus war von den Damentrainern und insbesondere von mir eine zweite Damenmannschaft geplant, damit ALLE Spielerinnen aus der Jugend übergangslos in den Seniorenbereich wechseln können.
3.) Einige Spielerinnen waren darüber hinaus für die 1.Damenmannschaft eingeplant. Die Jugendtrainer blockierten geschickt diesen Schritt und etablierten eine U19. Bei einer talentierten Jugendspielerin eskalierte es sogar. Das betroffene Mädchen wollte im 1.Damenteam spielen, die Damentrainer wollten sie haben, aber die Mädchentrainer blockierten das.
Diese Spielerin musste sich erst vom HSV abmelden, um sich dann, über den Umweg der Damentrainer, wieder beim HSV anzumelden, damit sie im Damenteam spielen kann. Was sind das für Jugendtrainer? Ist das im Vereinsinteresse? Ist das im Interesse der Spielerin?
4.) Eine für diese Saison bewusst zeit- und ortsgleich angesetzte Trainingszeit der U19 mit dem Damenteam, wurde von den Mädchentrainern auf einen anderen Platz verlegt. Man wollte wohl als Trainer der ältesten Jugendmannschaft den direkten Kontakt zur Damenmannschaft unterbinden, statt ihn zu fördern. Warum? War das im Sinne der U19-Spielerinnen? War das im Sinne des Damenteams? War das im Vereinsinteresses?
5.) Der damalige Damentrainer, sehr verärgert und frustriert über diese Machenschaften, trat daraufhin zurück. Er nahm KEINE Mannschaft und auch KEINE einzige Spielerin mit, um sein Ego zu befriedigen! Er ging, ohne große öffentliche Diskussionen und wünschte seiner Mannschaft und seinem Verein alles Gute. Noch heute besucht er als Zuschauer Spiele unseres Damenteams und drückt dem HSV die Daumen. Solch eine Größe und diesen Anstand hat vermutlich nicht jeder!
6.) Bisher wurde im JU-Vorstand des HSV noch nicht über die Ein- und Aufteilung der Mannschaften und Trainer für die neue Saison ab Sommer 2016 gesprochen. Das steht erst in den kommenden Tagen und Wochen an. Diese Mädchentrainer „wussten“ aber angeblich schon, welche Mannschaften sie nächste Saison trainieren, woher eigentlich? Sie sprachen darüber bereits mit Eltern und Spielerinnen. Eine Art und Weise, die sich in einem Verein nicht gehört und der JU-Vorstand sich nicht bieten lassen konnte.
7.) Eine Anfrage des Damenteams, aufgrund krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle, vereinsintern Hilfe aus der U19 zu erhalten, wurde vom U19-Trainer abgelehnt. Im Halbfinale des Kreispokals musste das HSV-Damenteam sich mit nur 11 gesunden Spielerinnen durchbeißen.
Man stelle sich diesen Trainer- und Mannschaftsegoismus bei den Jungen vor. Der Trainer der 1. Herrenmannschaft des HSV möchte einen A-Jugendlichen haben und dessen Trainer würde nein sagen. Das würde es weder beim HSV noch im gesamten Jungen-/Herrenfußball in Deutschland und darüber hinaus geben. Noch ein Grund sich von solchen Trainern zu trennen.
8.) Als die U17 kürzlich einen Hilferuf nach einer Torfrau für ihr erstes Spiel in der Leistungsklasse an das Damenteam richtete, stellte das Damenteam prompt eine gute Torfrau jüngeren Jahrgangs zur Verfügung, welche mithalf drei Punkte für den HSV gegen Rot Weiß Essen einzufahren. Das ist Vereinssolidarität. Von oben nach unten klappte das – warum nicht auch von unten nach oben?
9.) Als der HSV-Vorstand nun die Reißleine zog und sich von einem dieser Trainer trennte, zeigtet dieser nicht die Größe einfach zu gehen, so wie der damalige Damentrainer. Nein, er manipulierte minderjährige Spielerinnen und deren Eltern mit Fehlinformationen, Halbwahrheiten und verschweigt wesentliche Fakten. In seinem Ego gekränkt, zog und zieht der von seinem Amt enthobene Mädchentrainer nun eine Show ab, die seines Gleichen sucht. Traurig ist, dass eine namhafte Zeitung, im Stile einer Boulevard Presse dabei mitspielt und konjunktive Aussagen als faktisch darstellt.
10.) Als verantwortlicher Trainer des HSV-Damenteam kann ich versichern, dass JEDE Spielerin des HSV-Langenfeld im Seniorinnenbereich willkommen war und in den nächsten Jahren auch weiterhin sein wird. Ja, wir bettelten in den letzten Monaten förmlich darum, die Mädchen an das Damenteam heranzuführen. Es wird und wurde nie ein Mädchen von uns als nicht gut genug aussortiert!
- Noch so eine Falschinformation!
- Warum wohl, wollte das Damentrainerteam eine 2. Damenmannschaft?
- Warum aber blockierten das diese Mädchentrainer?
Zum Schluss:
Gut, dass die U13-1 und die U17 ihren Spielbetrieb beim HSV-Langenfeld aufrechterhalten. Eine gute Entscheidung im Sinne der fußballspielenden Mädchen. Viel Erfolg den beiden Teams und eine tolle Saison in der U17-Leistungsklasse wünscht Euch das HSV-Damenteam.
Dem diese Mädchentrainer aufnehmenden Verein, wünsche ich viel Glück mit eben diesen Trainern, aber auch ein wachsames Auge auf sie. Den Mädchen, welche den HSV verlassen, wünsche ich auch im neuen Verein alles Gute und viel Spaß an unserem gemeinsamen Sport. Ich hoffe inständig, dass ihr diese Entscheidung nicht irgendwann bereut. Von dem neuen Verein dieser Spielerinnen erhoffe ich mir keine Konfrontationen und auch keine öffentlichkeitswirksame Spitzen sondern einen sportlich-fairen Umgang und Wettkampf miteinander.
Genauso aber, freuen wir alle vom Damenteam uns über die A-Juniorinnen die sich nun entschlossen haben bei den HSV-Frauen zu spielen und den HSV-Langenfeld nicht verlassen.
Ebenso freuen wir uns auch über jedes Mädchen, das in den nächsten Jahren von der HSV-Jugend in den HSV-Damenbereich wechselt. Entgegen aller anderen Aussagen wart Ihr ALLE und werdet Ihr ALLE herzlich willkommen sein. Ja, wir freuen uns sogar riesig auf Euch – wie übrigens in der Vergangenheit auch!
Mit sportlichen und sportlich-fairen Grüßen
Volker Bochnia
Trainer der Damenmannschaft
des HSV-Langenfeld
P.S.
Für persönliche Gespräche und Fragen stehe ich jedem gerne zur Verfügung.
Autor:Uwe Bock aus Langenfeld (Rheinland) |
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