Die Elisabeth und Bernhard Weik-Stiftung ist für die Zukunft gut aufgestellt.
Langenfeld. „Ich erinnere mich an den Zeitpunkt, als ich im Büro stand und die Stiftungsurkunde in der Hand hatte – es geschah nichts.“ Bernhard Weik, Stifter und Organisator des cSc (capp Sport cup) und anderer Initiativen für Menschen mit und ohne Handicap, wusste jedoch schon damals in den 90er Jahren: „Die Heinzelmännchen kommen nicht aus Köln. Ab jetzt muss ich arbeiten. Ich wollte ja meine Ideen umsetzen.“ Seit 2001, also schon mehr als zehn Jahre, ist Bernhard Weik mit seiner Frau Elisabeth dabei, die Ideen für seine Stiftung Wirklichkeit werden zu lassen, wozu auch sein großes, sehr kreatives ehrenamtliches cSc-Team wesentlich beigetragen hat. Und an Ideen hat es dem ehemaligen Unternehmer nie gemangelt Die bisherigen Ergebnisse seiner Arbeit können sich aber sehen lassen. Als Anerkennung für sein Engagement für Menschen mit Handicap erhielt Bernhard Weik am 20.Januar 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.
cSc:
Seit über zehn Jahren gibt es das integrative Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung mit dem Namen cSc (capp Sport cup) und dem Slogan „gemeinsam rollt’s“, am 04. September 2011 wird es zum 11. Male stattfinden. Hier wird deutlich, dass die Gemeinsamkeit auf allen Ebenen der Begegnung und des sportlichen Wettstreits Mittelpunkt dieser Idee ist. In Langenfeld haben von 2001 bis 2010 rund 4.800 Teilnehmer an den sportlichen Wettkämpfen teilgenommen, von 215 beim ersten cSc bis fast 600 im Jahre 2010. Zusätzlich wurde der cSc in München von 2001 bis 2006 veranstaltet, daran nahmen insgesamt mehr als 2.400 Sportler/innen teil.
Für den cSc (capp Sport cup) „gemeinsam rollt’s“ wurde die Weik-Stiftung mit dem cSc-Team von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsi-denten aus mehr als 2200 Bewerbungen als „ausgewählter Ort im Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Der cSc ist ein großes integratives Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap, das in dieser Form wohl einmalig in Deutschland veranstaltet wird. Allein schon die Vielzahl der verschiedenen Räder und Rollen ist bemerkenswert: Handbike, Adaptivbike, Rollstuhl, Tandem, Fahrrad, Dreirad, Inliner, Tretroller, Einrad – dazu ein großes Programm für sehbehinderte und blinde Menschen mit Tandem fahren, geführtem Inlineskating für Blinde, Blindenschießen und Blindenschach. Teilnehmer sind außerdem Menschen mit Körperbehinderung, mit geistiger Behinderung und Gehörlose ebenso wie viele gesunde.
Der ganz normale Tag:
Eine große Erfolgsserie wurde für die Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung auch „der ganz normale Tag“ in den bisher 18 Grundschulen. Schülerinnen und Schüler werden hier spielerisch dafür sensibilisiert, dass Menschen mit einem Handicap trotzdem fröhlich und gleichberechtigt ihr Leben gestalten können. Die Schüler/innen laufen mit Gehhilfen, fahren im Rollstuhl, erleben blinde Menschen, lassen sich mit verbundenen Augen führen. Seit 2006 haben zwölf Grundschulen in Langenfeld (davon eine Schule zum 2. Mal), und weitere Schulen in Hilden, Wülfrath, Witzhelden, Monheim, Velbert, Radevormwald, Essen mit 4.166 Schülerinnen und Schülern teilgenommen. Weitere Schulen sind ab 2011 sowohl in Langenfeld als auch außerhalb der Stadtgrenzen geplant. Bisher hat die Weik-Stiftung dafür 45 288 € aufgewendet.
Auch für den „ganz normalen Tag“ wurde die Weik-Stiftung mit dem cSc-Team von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ aus mehr als 2000 Bewerbungen als „ausgewählter Ort im Land der Ideen“ 2009 ausgezeichnet.
LVR-Schulen:
Im Jahre 2004 begann die Weik-Stiftung mit den Sponsoren-Läufen in den Schulen des Landschaftsverbandes Rheinland für Kinder und Jugendliche mit einer Körperbehinderung. Der erste Lauf fand in Leichlingen statt. An bisher 17 Schulen des Landschaftsverbandes Rheinland nahmen 3.914 Schüler/innen teil. Die erlaufene Summe beträgt bisher 134.368 €.
Die Weik-Stiftung unterstützte die Schulen bei diesen Sponsoren-Läufen mit 40.897 €.
Alle 3.914 Kinder erhielten ein cSc-T-Shirt.
Dreideln:
Eine Idee, die von Erwachsenen und Kindern gleichermaßen gerne angenommen wird, sind die Dreidel-(Kreisel)Wettbewerbe auf Stadtfesten, beim internationalen Kinder- und Familienfest und im Rahmen des cSc-Sportfestes. Hier wurden bereits mehrere Tausend Dreidel von Kindern gewonnen und eine ganze Reihe von „Dreidelmeistern“ ausgezeichnet. Der viereckige Dreidel (oder Kreisel), der schon vor Jahrhunderten von den Kindern auf dem jüdischen Lichterfest „Chanukka“ gedreht wurde, hatte auch hier schnell die Herzen der Kinder erobert.
Mozart im Internet:
Zu den weiteren Aufgaben der Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung gehört auch die Förderung von jungen Interpreten der Musik Mozarts („Ich höre fast jeden Tag seine Musik“, sagt Bernhard Weik).
Die Vereine, Chöre oder Orchester werden bei Ihren Mozartkonzerten finanziell unterstützt. Die Musik Mozarts wird live mitgeschnitten und ist im Internet abzuhören. (www.mozart-w-a.de)
„Eine Stiftung soll den Stifter überdauern“, erklärt Bernhard Weik. Deshalb möchte er Vorsorge treffen, dass diese Arbeit auch durch ein homogenes cSc Helfer-Team fortgeführt wird, wenn er sie nicht mehr selbst wahrnehmen kann. „Nach dem Tod von mir und meiner Frau wird deshalb auch alles Privatvermögen, das übrig bleibt, in die Stiftung fließen.“ Mindestens ebenso wichtig wie Geld seien jedoch die Ideen der Stiftung, die Menschen begeistern und ihnen etwas schenken, woran sie sich lange erinnern. Der Stifter dankt dem ganzen cSc-Team, in dem sich jeder einzelne für die Belange behinderter Menschen einsetzt, für das bisherige, außergewöhnliche Engagement.
Mehr Informationen findet man im Internet unter www.gemeinsam-csc.de.
Info: cSc cup Sport cup "gemeinsam rollt's", das Sportfest für Menschen mit und ohne Handicap, am 04. September von 10 - 17 Uhr rund um den Freizeitpark Langenfeld. Start und Ziel SGL-Zentrum/Freibad, Langforter Str. 72.
Elisabeth & Bernhard Weik-Stiftung, Telefon (02173) 270 233, e-Mail: b.weik@gemeinsam-csc.de.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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