Dauernd unterwegs: Die Tandems der weißen Speiche. Wolfgang Ey spendete anlässlich seines 60. Geburtstages für die Unterhaltung der Tandems.
Langenfeld/Rhein-Wupper (jste). Der Mittwoch ist der Tag der Tandemgruppe „Weiße Speiche“ des Blinden- und Sehbehindertenvereins Rhein-Wupper e.V. Dann machen sich möglichst alle sieben Blinden und Sehbehinderten dieser Gruppe auf den Weg, um gemeinsam zu strampeln, mal flotter, mal gemütlicher, aber so, dass keiner überfordert ist. „Wir treffen uns jeweils an der alten Feuerwache, weil wir dort eine Garage zur Verfügung gestellt bekommen haben“, berichtet Josef Ruppel, einer der ca. 15 Tandem-Piloten und Mitglied des ADFC, von dem die Mehrzahl der Piloten stammt. Wipperaue, Hitdorf, Baumberg, Hilden, Garath, Leverkusen sind einige der Ziele, die angefahren werden. Zwar ist es für die Blinden und Sehbehinderten ständig mehr oder weniger dunkel, aber die Piloten möchten – auch aus Sicherheitsgründen – im Hellen fahren. Deshalb beginnt der Start um 17:00 Uhr, nach der Zeitumstellung im Frühjahr, wenn es länger hell ist, um 18:00 Uhr und dauert ca. zwei Stunden. „Bis dahin habe ich schon eine Tour hinter mir, denn die Susi Winther hat ein eigenes Tandem, ich hole sie dann in Richrath ab und bringe sie wieder zurück“, erzählt Josef Ruppel. Und wenn er Manfred Glasmacher aus Monheim abhole, werde die Tour noch länger. „In der Winterzeit versuchen wir, am Freitag Nachmittag von 14:30 bis 16:30 Uhr zu fahren“, sagt Susanne Winther, Sprecherin der Tandemgruppe und 2. Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins Rhein-Wupper e.V. Die Geselligkeit wird ebenfalls gepflegt, bei den Touren habe man immer viel Spaß. Wenn es sich ergebe, werde meist in der zweiten Hälfte der Tour zu einem Getränk kurz eingekehrt. „Wir treffen uns aber auch außerhalb der Touren“, berichtet Josef Ruppel. So habe man im Winter, als die Wegeverhältnisse eine Tour nicht erlaubten, mit Unterstützung der vhs Langenfeld einen Kochkurs an vier Mittwoch-Abenden veranstaltet. Auch wenn zum Glück schon eine ganze Reihe Tandem-Piloten zur Verfügung stehen, so suche man weiterhin auch neue Piloten, denn „einige können immer zu dem Termin nicht, und dann müssen wir ausweichen können“, sagt Susanne Winther, die jede Woche die Mannschaft zusammen trommelt. Aber auch wenn sie mal nicht alle gebraucht würden, dürften sie gerne jedes Mal mitfahren, dann mit dem eigenen Fahrrad, die Tandemgruppe freue sich über jeden, der dabei ist.
Bei den ziemlich beanspruchten Tandems müsse man laufend in die Räder investieren. Ein Glücksfall für die Tandemgruppe war deshalb jetzt Wolfgang Ey. Anlässlich seines 60. Geburtstages sammelte er Spenden für die Unterhaltung der Räder in Höhe von 710 €. Wolfgang Ey gehört wie auch seine Frau zu den Langenfeldern, die sich gerne ehrenamtlich engagieren, etwa bei der Codierung von Fahrrädern oder im Eine-Welt-Laden St. Martin. Susanne Winther bedankte ich bei Wolfgang Ey mit einem Band der „Verzällchentour Langenfeld“ von Manfred Stuckmann.
Info: Zum Blinden- und Sehbehindertenverein Rhein-Wupper e.V. gehören die Städte Leverkusen, Leichlingen, Langenfeld, Monheim und Burscheid. Gegründet wurde der Verein 1931, die Tandem-Gruppe „Weiße Speiche“ gibt es seit 1988. 1. Vorsitzender ist Heinz van Well, Tel. (02175) 88 08 33, E-mail: h.u.ch.vanwell@t-online.de.
Sitz des Vereins ist Leverkusen. Beratungsstelle: Leverkusen-Opladen, Birkenbergstraße 28. Beratung und Information dienstags und freitags von 15:00 bis 18:00 Uhr. Kontaktadresse für die Tandem-Gruppe: Susanne Winther, Winkelstr. 15A, 40764 Langenfeld, Tel. (02173) 7 77 79, E-Mail: s.winther@t-online.de.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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