20 Mannschaften kämpften am Fühlinger See um Sieg und Platz.
Beim 8. Integrativen Drachenbootrennen waren die „Heljens Fighters“ gut in Form.
Köln/Kreis Mettmann. „Die Regatta-Strecke ist nicht überdacht, deshalb sollten alle ausreichend Kleidung zum Wechseln mitbringen“, stand in den Organisationsinfos des
8. Integrativen Drachenbootrennens an der Regattastrecke Fühlinger See in Köln.
Petrus hatte diesmal anfangs auch kein Einsehen und schickte den 20 teilnehmenden Mannschaften schon am frühen Morgen und bis zum 2. Vorlauf jede Menge Schauer.
Erst die Finalläufe konnten bei Sonnenschein stattfinden.
Alle waren hoch motiviert, der Stimmung konnte das Wetter nichts anhaben. Erstmals waren auch die „Heljens Fighters“ der Sportabteilung der Lebenshilfe e.V. Kreisvereinigung Mettmann und der WFB Velbert in Köln dabei, die bisher aber schon von Anfang an in Essen mitgemacht haben. Jakob Dreesmann, Leiter der Sportabteilung und Teamcaptain der „Heljens Fighters“ hatte 20 Sportler mitgebracht, davon waren 14 mit Behinderung, fünf aus dem Kreis der Betreuer und Dreesmann gleichzeitig als Steuermann.
„Jetzt machen wir uns erstmal warm“, und schon wurde auf der Stelle gehüpft und gesprungen, bis das Blut wieder schneller pulsierte. Im Zeitlauf 1 erkämpften sich die „Heljens Fighters“ in 01:29,68 min. den 1. Platz. Im Zeitlauf 2 kamen sie in der verbesserten Zeit von 01:29,32 min. auf Platz 2. Dann packte die Mannschaft endgültig der Ehrgeiz, auf den letzten 50 Metern angefeuert von ihrem Teamcaptain Dreesmann holten sie sich im B-Finale des (höchsten) Cup de Cologne in der nochmals verbesserten Zeit von 01:28,08 min. den Sieg. Damit waren die „Heljens Fighters“ in den 7 Finalläufen die viertschnellste Mannschaft. Und dies alles, obwohl vier Sportler vorher noch in einem anderen Boot aushalfen.
„Zuerst wollten das einige der Paddler gar nicht glauben, aber die Bestätigung kam sehr schnell und die Freude war riesengroß, denn wir waren ohne große Erwartungen hierhergekommen“, erklärte Dreesmann. Schließlich sei der bewährte Schlagmann Günther Barchmann plötzlich verstorben, aber Rolf Schneider aus Velbert habe ihn gut ersetzen können. "Ich merke als Steuermann sofort, wenn im gleichen Takt gepaddelt wird, dann schießt das Boot richtig los", sagte Dreesmann.
Mehr als bescheiden fanden die Paddler der „Heljens Fighters“ das Mittagessen, die dünne Suppe mit ein paar Wurstscheiben ohne Brötchen und ohne Äpfel reichte auch kaum für die Hälfte der Mannschaft, so dass der Gastronom auf dem Platz gute Geschäfte machte.
Die Organisation klappte einwandfrei. Den Stegdienst hatten Schüler des Berufskollegs Michaelshofen in Köln übernommen. Am Start war Udo Kuklick, der den Paddlern der WFB Ratingen als Trainer noch in guter Erinnerung ist. "Am Start stört mich keiner und niemand redet mir rein", meinte er verschmitzt.
In den Pausen gab es zahlreiche Spiele wie Korbball, Bogenschießen und Rollstuhl-Parcour. Die Siegerehrung, durchgeführt von Michael Hein (am Mikrofon), Beate Brinkhaus (Sportamt Stadt Köln) und Jochen Menzel ging zügig und mit viel Beifall vonstatten, letztere überreichten die Pokale und Urkunden. Geehrt wurden alle Mannschaften. Zu Beginn der Siegerehrung bat Jochen Menzel: "Bleibt bitte alle bis zum Schluss hier, die letzte Mannschaft soll den gleichen Beifall bekommen wie die erste." Mit den Worten "Im nächsten Jahr kommen wir gerne wieder an diese schöne Regattastrecke“ verabschiedete Jochen Menzel die Teilnehmer..
Info: Beim Integrativen Drachenbootrennen sind 18 Paddler, ein Trommler und ein Steuermann in einem Boot. Jeweils mindestens die Hälfte der Mannschaft sind Paddler mit Behinderung, außerdem müssen sechs Frauen in der Mannschaft mitwirken. Ausrichter war die Rhein-Ruhr-Sport GmbH / Jochen Menzel. Nach zwei Zeitläufen wurden die Mannschaften für das Finale in den Drachen-helfen-Cup, den Alexianer-Cup und den Cup de Cologne eingeteilt. Die Strecke ist 250 m lang.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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