Dückergruppe sucht den Schutzschirm
Unternehmen mit guten Überlebenschancen

Foto: Symbolfoto: Lokalkompass
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Die Langenfelder Dücker-Gruppe hat beim Amtsgericht das Schutzschirmverfahren zur Unternehmenssanierung beantragt. Am 23. September stimmte das Amtsgericht Düsseldorf dem entsprechenden Antrag der Geschäftsführung zu und leitete für die drei Gesellschaften Dücker Group GmbH, die Dücker conveyor systems GmbH sowie die Dücker Förder-Systeme GmbH das Schutzschirmverfahren ein.

370 Mitarbeiter sind betroffen

Die Dücker-Gruppe mit Sitz in Langenfeld ist weltweit im Bereich des Maschinen- und Anlagebaus tätig. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1848 von einer Schmiede und Schlosserei zu einem komplexen Anlagenbauer für Fördersysteme, hauptsächlich für die Wellpappenindustrie, weiterentwickelt. Zu den Kunden der Dücker-Gruppe zählen primär Wellpappenproduzenten sowie Komplettanbieter für papierbasierte Verpackungslösungen. Das Schutzschirmverfahren wurde eingeleitet für die Dücker Group GmbH, die Dücker conveyor systems GmbH sowie die Dücker Fördersysteme GmbH. Die drei Gesellschaften beschäftigen zusammen ca. 370 Mitarbeiter und erwirtschafteten im Jahr 2021 einen Jahresumsatz von rund 90 Mio. Euro. Andere zur Dücker-Gruppe zählende Gesellschaften sind nicht betroffen.

Corona und gestiegene
Kosten waren Auslöser

Der Fördertechnik-Spezialist geriet aktuell durch mehrere Wirtschaftsfaktoren in eine finanzielle Schieflage. Zu den wesentlichen Krisenursachen, welche zu sinkenden Umsätzen führten, zählten zunächst u. a. ein Aufstau und die Verschiebung von Projekten aufgrund der Corona-Pandemie, da Arbeiten vor Ort nicht möglich waren. Infolge im ersten Halbjahr 2022 erheblich gestiegener Kosten, insbesondere Materialkosten, geriet das Unternehmen in eine Liquiditätskrise. Hinzu traten die Auswirkungen schlechter Materialverfügbarkeit, welche Projektverschiebungen und Leistungsverluste verursachten. Ein beträchtliches Wachstum der Unternehmensstruktur bewirkte Überlastungen in der Organisation.

Unternehmen hat Potenzial

„Die Stärken des Unternehmens liegen in der soliden Etablierung im Markt, einem breiten Kundenstamm mit starker Kundenbindung und der hohen Leistung und Qualität der angebotenen Anlagen. Mit dem Schutzschirmverfahren verfolgen wir das Ziel, die drei Gesellschaften fortzuführen und nachhaltig zu sanieren“, erklärt die Geschäftsführung bestehend aus Julia Dücker, Peter Dücker, Markus Dücker und Andreas Weißelberg.

Mit dem Schutzschirmverfahren nutzt die Dücker-Gruppe vorausschauend eine Sanierungsmöglichkeit nach dem Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen (ESUG). Dazu soll im nächsten Schritt von der Unternehmensberatung plenovia GmbH ein Sanierungskonzept erarbeitet und den Gläubigern zur Abstimmung vorgelegt werden, welches die Maßnahmen zur Fortführung des Unternehmens aufzeigt.

Sanierungschancen stehen gut

„Im Rahmen des Verfahrens werden die drei Gesellschaften auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt. Auf Basis der bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen, welche im Rahmen eines Sanierungskonzeptes noch detailliert auszuarbeiten sind, bekommt die Dücker-Gruppe die Möglichkeit, sich neu aufzustellen, weiterhin als zuverlässiger Partner im Bereich der Fördersysteme für die Wellpappenindustrie zu fungieren und die Chancen des Marktes zu nutzen“, so Dr. Dirk Dümpelmann, Senior Manager und Jelmer Kruse, Project Manager Finance der plenovia.

Autor:

Dieter Frey aus Essen

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