Hobbyraum in Eigenarbeit geschaffen.
Lebenshilfe-Außenwohngruppe hat gezeigt, was in ihnen steckt.
Langenfeld. „Wie wird aus einem Abstellraum ein Hobbyraum?“ Die Bewohner der Lebenshilfe-Außenwohngruppe Grenzstraße 17 hatten schon lange den Wunsch, einen Hobbyraum zu bekommen, um sich nach getaner Arbeit in der WFB Werkstatt nach eigenen Wünschen betätigen zu können. Mit wenig finanziellem Aufwand – ganze 250 € und eine Sperrmüllkarte standen zur Verfügung - aber viel Phantasie und Arbeit wurde das Projekt verwirklicht. Begleitet hat das Projekt die Auszubildende zur Heilerziehungspflegerin, Janina Fagas.
„Von den zwölf Bewohnern meldeten sich Ralf Schillinger, Silvia Zielke, Christian Richwald und Olaf Guttek, um mit anzupacken“, freute sich die Auszubildende, die nach dem dualen System die Geschwister-Scholl-Schule in Leverkusen besucht und parallel im Betreuungsdienst arbeitet. „Die Bewohner kamen auf mich zu, und so habe ich erst einmal eine Wunschliste ausgelegt, in die sich jeder Bewohner mit seinen Wünschen eintragen konnte.“ Heraus kamen dabei PC’s mit Internetanschluss und der Möglichkeit, Internetkurse zu erhalten, aber auch eine Werkbank für diejenigen, die gerne handwerklich arbeiten. Und ein Schaukelstuhl war dabei, in dem sich eine Bewohnerin entspannen und Handarbeiten machen wollte.
Nach mehreren Vorbesprechungen ging es ans Werk. Hausmeister Jürgen Jochmann wurde dafür gewonnen, den Sperrmüll auszuräumen. Im Baumarkt wurden Farben und Pinsel gekauft, um die Wände zu streichen. Ein früherer Ehrenamtler, der leider verstorben ist, hatte schon vorher seine Werkbank gespendet. Die Rechner und Bildschirme samt Zubehör sind eine Spende des Softwareunternehmens IFS. Der Schaukelstuhl konnte noch aus dem kleinen Etat beglichen werden.
Nach den Malerarbeiten wurde eine Pinwand aufgehängt. Blumen kleben auf einer Wand und auf dem Fenster, und jeder Bewohner durfte einen Handabdruck in gelber Farbe auf einer weiß gestrichenen Wand hinterlassen. Ein Regal ist aus Fertigteilen zusammengeschraubt worden, um darin Spiele und Malutensilien unterzubringen. Von den handwerklichen Fähigkeiten zeugt ein Vogelhaus mit Ständer, das aus einem Bausatz zusammen geschraubt wurde und jetzt im Garten steht.
„Wir hatten mit diesem Projekt auch verschiedene pädagogische Ziele verbunden“, sagt Janina Fagas. Wichtig sei die Mitbestimmung aller Bewohner gewesen. Die Gruppendynamik und das Selbstwertgefühl sollten gestärkt und der Umgang mit Geld trainiert werden. „Natürlich gab es auch eine kleine Einweihungsfeier, auf der Ralf Schillinger in einer kurzen Rede die Arbeiten nochmals erläuterte“, erklärt Fagas. Dass die Gruppe bei den verschiedenen Arbeiten viel Spaß hatte, ist klar. Aber mit einer solche kleinen Summe das alles zu bewerkstellen war schon eine Spitzenleistung!
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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