Verbraucherzentrale NRW informiert
Handynutzer: Vorsicht Abzocke!
Viele Handynutzer werden aktuell von einer SMS-Flut belästigt. Sie stammen von angeblichen Paketdiensten und fordern die Empfänger auf, einen Link zu öffnen. Die Absichten hinter der Betrugsmasche sind unterschiedlich. Einige haben es darauf abgesehen, schädliche Apps zu verbreiten, die Daten auslesen und massenweise SMS an gespeicherte Kontakte senden. Andere wollen ahnungslose Opfer in Abofallen locken.
„Seit Ostern werden diese SMS offenbar noch viel häufiger verschickt als zuvor. Darauf deutet eine gestiegene Anzahl an Verbraucheranfragen hin”, sagt Hauke Mormann, Online-Experte von der Verbraucherentrale NRW, die folgende Tipps gibt, wie Verbraucher sich vor solchen SMS schützen und was sie tun können, wenn sie bereits in die Betrugsfalle getappt sind:
- Unerwünschte SMS
Wie verhalte ich mich, wenn ich unerwünschte SMS erhalte? Unerwünschte SMS mit unseriösen Links sollten sofort gelöscht werden. Keinesfalls sollten Verbraucher auf die SMS antworten, darin enthaltene Links öffnen oder vorgeschlagene Apps installieren. Im Idealfall sollte keine Reaktion der Betroffenen erkennbar sein, dass ihre Rufnummer aktiv ist.
- Bei geöffnetem Link
Was ist zu tun, wenn ich einen Link geöffnet habe? Um den Missbrauch des Smartphones zu vermeiden, sollten Betroffene den Flugmodus aktivieren und den Mobilfunkanbieter informieren. Dieser erstellt auf Anfrage auch einen Kostennachweis über möglicherweise verschickte SMS. Eine Anzeige bei der Polizei sollte in jedem Fall erstattet werden, auch um mögliche Versicherungsansprüche geltend zu machen.
- Unerwünschte SMS verhindern
Wie verhindert man unerwünschte SMS? In den Einstellungen vieler Nachrichten-Apps können Verbraucher festlegen, dass sie nur SMS von gespeicherten Kontakten empfangen möchten. Wer Service-Angebote wie Terminerinnerungen oder Informationsdienste von Banken nutzt, muss daran denken, diese Rufnummern fortan einzuspeichern. Manche Smartphones oder Sicherheits-Apps bieten auch Spam-Filter an. Sie können helfen, die Zahl unerwünschter SMS zu verringern. Grundsätzlich gilt, dass Verbrauchern möglichst sparsam mit ihren Daten umgehen und ihre Handynummer nur angeben sollten, wenn es zwingend nötig ist. Wer langfristig von der SMS-Flut betroffen ist, sollte über einen Wechsel der Rufnummer nachdenken.
- Schutz vor Schäden
Wie schütze ich mich vor Schäden durch diese SMS? Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn nach dem Antippen eines Links eine App installiert werden soll. Befinden sich Apps nicht in einem offiziellen Store des Smartphones, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es schädliche Programme sind. Nutzer eines Android-Smartphones können in den Einstellungen festlegen, dass Apps aus unbekannten Quellen nicht installiert werden dürfen, und sich so schützen. Bei iPhones sind nur Installationen aus dem App-Store von Apple möglich, sofern man die Geräte nicht selbst manipuliert hat. Verbraucher sollten generell bei ihrem Mobilfunkanbieter eine Drittanbietersperre aktivieren, sofern dies noch nicht geschehen ist. Betriebssystem und Apps sollten durch automatische Updates immer aktuell gehalten werden.
- Unerwünschte Kosten
Was kann ich tun, wenn mir unerwünschte Kosten entstanden sind? Wenn Verbrauchern durch unseriöse SMS Kosten entstanden sind, könnte eine Hausratversicherung dafür aufkommen. Viele Verträge enthalten Schutz vor Schäden durch Phishing, wenn zum Beispiel missbräuchlich Einkäufe im Internet getätigt wurden. Auch spezielle Cyberversicherungen können solche Schäden abdecken.
Weitere Infos
Weitere Infos zum Thema Schutz vor SMS-Abzocke gibt es auf der Homepage der Verbraucherzentrale NRW.
Autor:Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland) |
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