Gandhi ist hoch willkommen.
Mitarbeiter/innen der WFB Lise-Meitner-Straße vertrauen dem Therapiehund
Langenfeld. Gandhi, ein Labrador, ist jetzt sieben Jahre alt. Mit seiner Hundeführerin Ilona Bode bildet die Hundedame ein Therapiehundeteam. In der WFB Lise-Meitner-Straße 13 in Langenfeld wird Gandhi freudig begrüßt. „Die Hündin macht keinen Mucks, außer auf Kommando“, sagt Bode, die ihn mit drei Monaten bekommen und mit ihr eine 14 Monate dauernde Spezialausbildung beim Deutschen Berufsverband für Therapie und Behindertenbegleithunde absolviert hat, die vier Prüfungen einschließt. „Es werden verschiedene Krankheitsbilder vermittelt, Wissen über Human- und Tiermedizin, am Ende steht noch eine schriftliche Prüfung an“, zählt Bode einige Anforderungen auf. „Die Therapie mit Gandhi ist vor allem für Spastiker geeignet“, erklärt die Hundeführerin.
Gandhi lässt sich viel gefallen. Mal wird sie sacht gekrault und gestreichelt, mal etwas kräftiger angefasst, wobei Ilona Bode die Menschen mit schwerstmehrfacher Behinderung auch schon mal abbremst. Andere werden ermuntert, spastisch verkrampfte Hände werden über das weiche Fell geführt und lösen sich sachte auf. Maria Jannek darf Gandhi nicht nur streicheln. Sie gibt ihr auch Leckerli, die ihr von Ilona Bode auf die Hand gelegt werden. Aus einer Tube wird pürierte Masse auf die Innenfläche der Hand gestrichen, und von dort holt sie sich der Hund. Haut und Hände werden natürlich immer sofort mit Feuchttüchern gereinigt.
Auch im Bällchenbad fühlen sich Maria und Gandhi wohl. Der Hund versinkt schnell und fast ganz zwischen den vielen Bällchen, nur der Kopf schaut noch heraus. Wenn er so friedlich neben einem Menschen mit einer schweren Behinderung daliegt, fällt das Zutrauen und Strei-cheln leicht.
Die schwerstmehrfach behinderten Mitarbeiter mit einer Spastik oder ähnlich schweren Einschränkungen blühen oft auf, wenn sie das weiche Fell der Therapiehündin fühlen, und fassen schnell Vertrauen zum Hund. Anfangs kann es aber auch vorkommen, dass sie den Hund nur mal sehen möchten. Aber auch dies kann schon eine beruhigende Wirkung haben.
Ilona Bode hat auch eine drehbare Flasche mitgebracht. Sie befindet sich zwischen festen Griffen und kann vom Hund mit der Schnauze bewegt werden. In die Flasche kommt ein Leckerli aus festem Stoff hinein, der Hund dreht die offene Flasche, bis das Leckerli heraus fällt und dann von ihm gefuttert wird.
Viermal im Jahr kommt Gandhi mit Ilona Bode für zwei Stunden in die WFB Werkstatt in der Lise-Meitner-Straße in Langenfeld. Möglich macht dies die Unterstützung des Fördervereins der WFB Langenfeld, der die Kosten trägt. Nach dieser Zeit ist Gandhi rechtschaffen müde, Ilona Bode merkt es daran, dass sie „nicht mehr ganz bei der Sache ist.“
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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