Hilfe für pflegende Angehörige
Familiale Pflege im Krankenhaus

Anke Gerstenberger demonstriert am Krankenbett, bei den Patienten zuhause und in Kursen für Angehörige beispielsweise die Lagerung von Bettlägerigen. | Foto: Bea Gerling
3Bilder
  • Anke Gerstenberger demonstriert am Krankenbett, bei den Patienten zuhause und in Kursen für Angehörige beispielsweise die Lagerung von Bettlägerigen.
  • Foto: Bea Gerling
  • hochgeladen von Beatrix Gerling

In Deutschland werden mehr als drei Millionen Menschen zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Zu Unterstützung der pflegenden Angehörigen gibt es in Krankenhäusern die „Familiale Pflege“. Der Wochen-Anzeiger hat sich im Langenfelder St. Martinus-Krankenhaus erklären lassen, was es damit auf sich hat.

Training am Krankenbett
Die sogenannte „Familiale Pflege“ ist seit 2019 eine Regelleistung der Krankenkassen. In Langenfeld hat Krankenschwester Anke Gerstenberger sich dieser Aufgabe mit viel Einsatz und Freude angenommen. „Ich unterstütze Patienten und ihre Angehörigen schon während des Aufenthaltes hier im Krankenhaus. Ich berate zu allen Themen der häuslichen Pflege und ich zeige den Angehörigen, wie sie sich selbst um ihre Kranken kümmern können“, berichtet die erfahrene Pflegefachkraft mit Zusatzausbildung zur Pflegetrainerin. „Dazu gehören Handreichungen beim Essen und bei der Körperpflege, kraft- und vor allem rückenschonendes Lagern, aber auch immer wieder die Beratung: Wie geht es zu Hause weiter, was wird benötigt, woher kommt weitere Hilfe.“

Anke Gerstenberger vermittelt auch die Freude, die Pflege mit sich bringen kann. | Foto: Bea Gerling
  • Anke Gerstenberger vermittelt auch die Freude, die Pflege mit sich bringen kann.
  • Foto: Bea Gerling
  • hochgeladen von Beatrix Gerling

Beratung und Schulung daheim
Das Themenfeld ist riesig: Wie wird der Pflegegrad festgestellt, welche Hilfsmittel (vom Rollator bis zum Pflegebett) bezahlt die Kranken- oder Pflegekasse, ist „Essen auf Rädern“ sinnvoll oder eine Haushaltshilfe? Anke Gerstenberger kennt sich aus und kommt zur weiteren Beratung auch nach Hause. „Ich bin auch telefonisch erreichbar, wenn Fragen auftauchen, schaue gerne nach, was wir noch verbessern können.“ Sie mag ihren Beruf ganz offensichtlich und betont: „Ich liebe die Pflege und die Unterstützung von Angehörigen ist eine Herausforderung, die mir sehr viel gibt.“

Anke Gerstenberger ist Pflegefachkraft und Pflegetrainerin. Sie hat im St. Martinus-Krankenhaus das Angebot „Familiale Pflege“ aufgebaut.d | Foto: Bea Gerling
  • Anke Gerstenberger ist Pflegefachkraft und Pflegetrainerin. Sie hat im St. Martinus-Krankenhaus das Angebot „Familiale Pflege“ aufgebaut.d
  • Foto: Bea Gerling
  • hochgeladen von Beatrix Gerling

Pflegewissen in Kursen erlernen
Zusätzlich gibt Anke Gerstenberger seit 2010 mehrmals im Jahr Kurse für pflegende Angehörigen. „Hier lernen Angehörige Pflegehandlungen und Pflegewissen.“ Jeder Kurs besteht aus drei Nachmittagen. Sechs weitere Kurse richten sich übers Jahr verteilt an Pflegende von demenzbetroffenen Patienten.
Anke Gerstenberger weiß, wie wichtig es ist, sich mit der Pflege nicht alleingelassen zu fühlen. Deswegen gehört auch das Thema „Eigenpflege“ zu den Kursinhalten. „Außerdem haben wir hier im Krankenhaus jeden 1. Freitag im Monat einen Gesprächskreis als Treffpunkt für pflegende Angehörige.“

Das gesamte Angebot „Familiale Pflege“ ist kostenlos. „Die tatsächlich entstehenden Kosten tragen die Krankenkassen“, sagt Anke Gerstenberger und fügt lachend hinzu: „Kaffee und Kuchen beim Gesprächskreis kommen aber hier vom Haus.“

Kurse für pflegende Angehörigen 2024:

  • 14. August: Pflegealltag, Mobilisation und Bewegung, Einsatz von Hilfsmitteln, Sturzprophylaxe
  • 21. August: Umgang mit Inkontinenz, Körperpflege
  • 28. August: Vorbeugung von Zweiterkrankungen, Pflege bei Bettlägerigkeit, Eigenpflege: Aufbau von Netzwerken der Unterstützung.

Demenzkurs, ebenfalls mittwochs:

  • 9. Oktober: Leben mit Demenz, Pflegenetzwerke, Leistungen der Pflegekassen, Basiswissen Demenz
  • 16. Oktober: Gelingende Kommunikation bei Demenz, Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen, Wahrnehmungen
  • 23. Oktober: Gefühle sehen – Demenz verstehen, Validation, Reflexion der Pflegesituation

Jeweils Mittwochs (16 bis 18.15 Uhr) im St. Martinus-Krankenhaus, Tagesklinik im Erdgeschoss, Klosterstraße 32, Langenfeld.
Anmeldung telefonisch unter 0157 88536271.
Pflegetrainerin Anke Gerstenberger empfiehlt jeweils die Teilnahme an allen drei Terminen.

Termine für 2025:
Demenzkurse ab 2. April, 9. Juli, 10. Oktober.
Pflegekurse ab 12. März, 7. Mai, 6. August

Autor:

Beatrix Gerling aus Monheim am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.