Erneuerbare Energien in Langenfeld
Zahlen zur Photovoltaik in Langenfeld aus 2022
Der private und gewerbliche Ausbau der Photovoltaik in Langenfeld erlebte 2022 ein Jahr des Aufschwungs. Neue Anlagen oder solche, die zurzeit noch im Bau sind, sieht man zurzeit recht häufig. Der Bau der letzten städtischen PV-Anlage liegt jedoch schon Jahre zurück - die Kita auf der Langforter Straße. Diese Anlage stammt aus dem Jahr 2017. Hoffnung, dass bald weitere Anlagen auf städtischen Liegenschaften entstehen könnten, erweckt eine sich gegenwärtig in Arbeit befindliche Potenzialanalyse der Stadt.
Dieser Artikel ist ein Update zu meiner Veröffentlichung „Wo steht Langenfeld beim Ausbau der Photovoltaik?“ vom 5. August 2022. In dem zu Grunde liegenden Artikel lieferte ich ein Lagebild über die PV-Ausbauraten seit 2010 und stellte fest, dass Langenfeld zum Stand 1. August 2022 mit über 63.000 Solarpanelen bei etwa 14,76 MW installierter netto PV-Erzeugungskapazität lag.
Einschließlich der hier nun berücksichtigten Daten des Gesamtjahres 2022 ergibt sich zum Stand 1. Januar 2023 folgendes Bild.
Das Wesentliche aus 2022 zusammengefasst:
- Die installierte Netto-Erzeugungskapazität der Langenfelder PV-Anlagen summiert sich auf etwa 15,38 Megawatt.
- Im Zeitraum 2012 bis einschließlich 2021 lag der Mittelwert der neu installierten Netto-Erzeugungskapazität bei jährlich rund 0,8 Megawatt. Im Jahr 2022 lag dieser Wert mit 1,25 Megawatt deutlich darüber.
- Wurden 2011 insgesamt 15 Mini-Balkonkraftwerke installiert, waren es im Jahre 2022 zusätzlich 63 Anlagen. Die Netto-Erzeugungskapazität der 2022 neu installierten Balkonkraftwerke summiert sich auf 35,4 Kilowatt.
- Von den 63 Balkonkraftwerken aus 2022 fielen 31 in die Monate Januar bis einschließlich August. Ab Oktober startete eine städtische Förderung für Balkonkraftwerke, welche sich auf 15.000 EUR in Summe belief und den Erwerb jeder einzelnen Anlage mit 200 EUR förderte. Ab Oktober bis einschließlich Dezember kamen 32 weitere Balkonkraftwerke hinzu.
- Die größten 2022 neu installierten Anlagen waren zwei Anlagen zu je 30kW eines gewerblichen Eigentümers. Direkt hierauf folgen auf Rang 3 eine Anlage mit 29kW sowie eine weitere mit 25kW auf Rang 4 - beide ebenfalls mit gewerblichem Eigentümer. Rang 5 belegt mit rund 16kW eine Privatperson aus Richrath.
Städtisches Engagement bei der Photovoltaik
Interessante Einblicke in das städtische PV-Engagement der Stadt Langenfeld brachten kürzlich die Auskünfte der Langenfelder Verwaltung auf eine Anfrage der Ratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen:
- Insgesamt befinden sich zurzeit auf den städtischen Dächern Langenfelds 16 installierte PV-Anlagen. Zusammen kommen diese städtischen Anlagen auf eine installierte Netto-Erzeugungskapazität in Höhe von rund 0,45 Megawatt. Das entspricht nach meinen Berechnungen etwa 2,8% der insgesamt in Langenfeld installierten Netto-Erzeugungskapazität.
- 2021 wurden von allen städtischen PV-Anlagen insgesamt 461.970 Kilowattstunden Strom erzeugt. Hiervon wurden 324.250 Kilowattstunden ins Netz eingespeist - die restlichen 137.720 Kilowattstunden waren städtischer Eigenverbrauch.
- Die 461.970 Kilowattstunden entsprachen laut Stadt etwa 11% des städtischen Gesamt-Stromverbrauchs in 2021. Rein rechnerisch betrug der städtische Stromverbrauch 2021 somit etwa 4.199.727 Kilowattstunden.
- Zurzeit arbeitet die Verwaltung an einer Potenzialanalyse für die Installation weiterer Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Liegenschaften. Zum Stand 17.10.2022 identifizierte die Verwaltung 10.500 Quadratmeter potenziell geeignete Dachflächen. Diese könnten laut Verwaltung mit einer Erzeugungskapazität in Höhe von etwa 1,12 Megawatt bestückt werden.
Interessierte finden »hier die vollständige Anfrage der Grünen Ratsfraktion«. Die Auskunft der Stadtverwaltung unterteilt sich in »Teil 1« und »Teil 2«.
Nachtrag vom 20.01.2023: Aufgrund einer falsch interpretierten Zahlenreihe aus der städtischen Auskunft war in einer ursprünglichen Version dieses Artikels von "0,56 Megawatt" und "3,6%" die Rede. Diese Werte wurden auf "0,45 Megawatt" und "2,8%" korrigiert.
Autor:Peter Piksa aus Langenfeld (Rheinland) | |
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