An die Langenfelder Bürgerinnen und Bürger
Worte von Bürgermeister Frank Schneider vor dem Osterfest
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- hochgeladen von Stefan Pollmanns
Liebe Langenfelderinnen
und Langenfelder,
die vergangenen Tage haben uns in der ohnehin schwierigen Situation der Corona-Pandemie vor weitere Herausforderungen gestellt, in denen wir uns im Zuge der aktuellen Kontaktverbots-Maßnahmen gegen lieb gewordene Gewohnheiten und sogar gegen unser menschliches Naturell verhalten mussten.
Große Umstellung
Denn gerade die frühsommerlichen Tage inspirieren uns, besonders gerne im Freien zu feiern, mit Freunden und Verwandten in geselliger Runde zusammenzutreffen und in den Ferien zu verreisen. Leider müssen wir in diesem Jahr darauf weitgehend verzichten. Mit dem Blick auf das bevorstehende lange Osterwochenende wird es sicherlich nicht einfacher, diese Distanzierung auch im erweiterten Familienkreis zu beherzigen, denn gerade dieses bedeutende Fest der Christen kann nicht so gefeiert werden, wie wir es seit Generationen gewohnt sind.
Vorbildlich gelebte Disziplin
Um die bereits so großartig und vorbildlich gelebte Disziplin der vergangenen Wochen nicht aufs Spiel zu setzen, appelliere ich auch vor diesen so familiär geprägten Feiertagen zum Verzicht auf die gewohnten Familientreffen an den Ostertagen. Das schönste Geschenk, das wir unseren Lieben machen können, ist und bleibt die Gesundheit, zu der wir durch die weitere Berücksichtigung der Kontaktbeschränkungen derzeit am besten beitragen können.
Online-Möglichkeiten nutzen
Schicken Sie den Großeltern Fotos oder Videos der Kinder und Enkel auf digitalem Wege oder winken Sie Ihnen, wenn möglich, aus der gebotenen Distanz vor ihrem Haus zu. Selbstverständlich ersetzen digitale Ostergrüße nicht die Umarmung oder den Kuss eines geliebten Menschen. Der Verzicht auf diese Form der Zuneigung ist im Moment aber womöglich das erwähnte Geschenk der Gesundheit, vor allem für Menschen, die als besonders gefährdet gelten.
Hoffnung auf Lockerungen
Diese Bitte zum weiteren Durchhalten ist eng verknüpft mit der Hoffnung, dass die Kontaktverbote der letzten Wochen tatsächlich etwas bewirkt haben. Der Blick auf die aktuellen Zahlen in Bund, Land und auf kommunaler Ebene gibt zwar noch keinen Grund zur Entwarnung, er weckt aber durchaus Hoffnung, dass dieses Vorgehen der richtige Weg ist. Die Signale aus Berlin und Düsseldorf zeigen mir, dass es eine Lockerung der massiven Einschränkungen unseres Lebens geben wird. Wann genau und in welcher Form ist heute noch nicht definierbar. Sicher ist aus meiner Sicht aber, dass es keine sofortige Rückkehr zum Alltag geben wird, wie wir ihn vor dieser Pandemie kannten.
Alle Verantwortlichen in Bund und Land haben hier einen schwierigen Spagat in der Abwägung der Interessen zu bewältigen. Wirtschaft und Bildungswesen werden nur eine begrenzte Zeit mit dem Lockdown fortfahren können, dennoch muss und wird der Aspekt der Gesundheit immer die tragende Rolle in den Abwägungen einnehmen müssen.
Abwägung der der Risiken
Wir wollen und werden in Langenfeld diese Wiedereinstiegsszenarien selbstverständlich mittragen und schrittweise umsetzen. Dabei muss diese schwierige Entscheidung mit Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und gesundem Menschenverstand in der Abwägung der Risiken für die Gesundheit der Menschen gefällt werden.
Weitsicht für Mitmenschen
Leben müssen wir diese Maßnahmen alle gemeinsam. Mit der notwendigen und unerlässlichen Disziplin, Durchhaltevermögen und der Weitsicht für unsere Mitmenschen.
Sie, liebe Langenfelderinnen und Langenfelder, haben in den vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen, dass Sie bereit sind, Ihren Anteil an dieser vielleicht größten Gemeinschaftsaufgabe unserer Stadt und unseres Landes zu tragen. Dafür danke ich Ihnen aufrichtig, verbunden mit der Hoffnung und dem Aufruf, weiterhin daran mitzuwirken, dass wir alle in Langenfeld unser Mosaiksteinchen setzen im Kampf gegen die exponentielle und damit noch mehr Menschenleben gefährdende Ausbreitung des Virus.
Starke städtische Gemeinschaft
Der Blick auf die unzähligen Nachbarschaftshilfen und die zielgerichteten Unterstützungsangebote und Netzwerke für Unternehmen unserer Stadt zeigt mir mehr denn je, dass wir eine städtische Gemeinschaft bilden, die bereit ist, sich für Andere einzusetzen.
Gesträrkt aus der Krise heraus
Aus diesen und vielen weiteren positiven Beispielen, die ich tagtäglich erleben darf, schöpfe ich die feste Überzeugung, dass wir alle als Gemeinschaft noch gestärkter aus dieser Krise hervorgehen werden und die Menschen in Langenfeld noch enger zusammenwachsen werden, wenn der Tag kommen möge, an dem COVID-19 eines von vielen Viren sein wird, das man mit Impfungen und Medikamenten in den Griff bekommen kann.
Vorfreude auf die Familienfeste
Ich bin mir sicher, dass die mit dem rheinischen Frohsinn versehenden Langenfelderinnen und Langenfelder dann nicht nur die österlichen Familienfeiern nachholen werden und freue mich schon jetzt auf die großen Langenfelder Familienfeste aller Art.
Bitte bleiben Sie gesund − und zu Hause
Ihnen allen wünsche ich ruhige Ostertage im derzeit gewohnt engstem
Familien- oder Mitbewohnerkreis.
Bitte bleiben Sie gesund − und zu Hause.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Schneider
Bürgermeister
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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