Nach 11 Jahren reichte in der WZA der Platz nicht mehr aus.
Die Zweigwerkstatt WZA der WFB Werkstätten hat jetzt einen neuen Standort
Langenfeld. Lange Wege zur Arbeit mussten psychisch erkrankten Menschen im Kreis Mettmann früher in Kauf nehmen, wenn sie im Süden des Kreises wohnten und am Arbeits- und Betreuungsangebot der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann GmbH teilnehmen wollten. Erst 2001 konnte diese Lücke im Südkreis geschlossen werden.
„Der 02. April 2001 war einer der Tage, den ich so schnell nicht vergessen werde“, sagt Thomas Günther, damals Projektleiter der WZA. Der offizielle Start der Werkstatt zur Arbeitsförderung geschah in den Räumlichkeiten der ehemaligen Zuverdienstfirma PROVERA des VPD (Verein psychosozialer Dienste) an der xxx-Straße. “Unter einem guten Stern“ haben wir die Arbeit mit acht Mitarbeitern aufgenommen, wovon heute noch zwei dabei sind“, erinnert sich Günther. Die ersten Werkbänke seien schön in Reih und Glied auf-gestellt gewesen – fast wie in der Schule, doch schon kurze Zeit später wurden sie auf Initia-tive der sehr selbständigen Mitarbeiter in lockerer Form umgestellt. „Das erste Jahr war eine aufregende, schöne Zeit und niemals langweilig, bis auf die beengten Raumverhältnisse.
Die genehmigte Arbeitsplatzzahl lag anfangs bei zwölf und wurde schon im ersten Jahr auf 18 aufgestockt. Da absehbar war, dass die Räumlichkeiten in kurzer Zeit nicht mehr ausreichen würden, wurde nach einem neuen Standort gesucht und dieser am xxxweg mit Platz für 45 Mitarbeiter gefunden. Außerdem gab es eine günstige Busverbindung dorthin.
Als auch diese Räume trotz Erweiterung nicht mehr reichten, fand sich in unmittelbarer Nähe in der Carl-Leverkus-Straße 19 das passende Objekt. Dort ist es jetzt möglich, 85 psychisch kranke Menschen in den Arbeits- und Förderungsprozess einzubeziehen. „Die jetzt genehmigte Platzzahl von 85 ist fast erreicht “, berichtet WFB-Geschäftsführer Heinrich Feilhauer. Da in den nächsten Jahren mit einem Zuwachs von 5-6 weiteren Mitarbeitern pro Jahr zu rechnen sei, könnte die Mitarbeiterzahl in fünf Jahren auf 120 wachsen, so Feilhauer. „Umso wichtiger ist unser Konzept, die Mitarbeiter weiter zu qualifizieren und für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen sowie in Partnerfirmen Außenarbeitsgruppen zu installieren, um so den Mitarbeitern ein breites Arbeitsangebot mit Wahlmöglichkeiten zu unterbreiten“, erklärt der Geschäftsführer.
Neben der Erschließung neuer Kundenfelder, der Qualifizierung der Mitarbeiter und der Ver-besserung der Vermittlungschancen an den ersten Arbeitsmarkt werden neue Geschäftsfelder etabliert, so zum Beispiel im Bereich Digitalisierung und Archivierung von Geschäftsdoku-menten. Die jetzigen Tätigkeitsfelder sind vor allem in den Bereichen Elektromontage, In-dustriemontage, Verpackung und Konfektionierung und EDV-Arbeitsplätze.
Wie sehen sich die Mitarbeiter/innen selbst? „Durch eine sinnvolle Tätigkeit kann die Erkran-kung besser ertragen werden, ja sie kann mehr in den Hintergrund treten.“
„Auch psychisch kranke Menschen sind sehr leistungsfähig“, wissen die Betroffenen genau. „Je mehr die Gesamtpersönlichkeit in den Blick gerät, umso mehr tritt die beeinträchtigte Seite in den Hintergrund.“ Und dies sollte eigentlich überall Normalität sein“, fordert Feilhauer.
Info:
WZA Werkstatt zur Arbeitsförderung für psychisch erkrankte Menschen, Zweigwerkstatt der WFB Werkstätten des Kreises Mettmann GmbH.
Anschrift: 40764 Langenfeld, Carl-Leverkus-Straße 19. Telefon (02173) 90 52-0.
Werkstattleiter: Christian Melchers. E-Mail: CMelchers@wfbme.de
Grundstücksgröße: 7.800 qm
Nutzfläche: 2.700 qm
Geschaffene Arbeitsplätze: 85-120 (bisher 60).
Derzeitige Mitarbeiteranzahl: 77
Sechs Produktionsgruppen und ein Berufsbildungsbereich.
Fachpersonal: 10 Personen
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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