Diskussion über den RRX
Langenfeld. (est) Er soll Dortmund mit Köln verbinden, ohne sich unterwegs lang aufzuhalten – der Rhein-Ruhr-Express, kurz RRX, dessen Planung schon weit vorangetrieben ist und dessen Trasse entlang der bestehenden Bahnlinie gebaut werden soll. Damit fährt er durch Langenfelder Gebiet. Ob er hier allerdings hält, ist mehr als fraglich.
Langenfeld. (est) Der CDU-Stadtverband und besonders seine zuständige „Abteilung Mitte“ hatten interessierte Bürger zu einem lockeren Treffen am Alten Bahnhof eingeladen, wo die stellvertretende Vorsitzende Michaela Detlefs-Doege anhand von Plänen über den Stand der Dinge informierte.
Ihr Hauptaugenmerk galt dem Lärmschuttz, und damit hatte sie – wie sich schnell herausstellte – den Nerv der Anwesenden getroffen. Seit mehr als 20 Jahren fordern sie einen Lärmschutz, der auch wirklich schützt. Doch an etlichen Stellen sitzt er völlig nutzlos unterhalb der Böschung , und obendrüber donnern die Fernzüge mit 160 Sachen vorbei, und manchmal sind auch Güterzüge mehr als unüberhörbar.
Der Lärmschutz soll, so wünschen es sich die Anwohnern,aber auch schon vor den Bauarbeiten einsetzen – denn für den RRX ist ein neues, viertes Gleis erforderlich. Der Lärm beim Bau der neuen Trasse wird erheblich sein. Bei dieser Gelegenheit wird der Engpass an der Autobahn bei Mehlbruch ebenfalls auf vier Gleise verbreitert werden.
Auf das Verfahren, so machte Detlefs-Doege deutlich, hat die Stadt nur indirekten Einfluss. Es ist ein Projekt der Bundesbahn, zu dem die Stadt als „Träger öffentlicher Belange“ gehört wird. Wie im WOCHEN-ANZEIGER schon ausführlich berichtet, hat die Stadt eine (erneute) Stellungnahme gefertigt und damit noch einmal eindringlich einen Haltepunkt und verbesserte Schallschutzmaßnahmen gefordert.
In die gleiche Richtung gingen auch Forderungen der Teilnehmer der Informationsrunde. So forderte der Unternehmer Siegfried Leister: „Eine Region wie Langenfeld/Monheim mit 100 000 Einwohnern und zahlreichen international tätigen Firmen braucht unbedingt einen Haltepunkt. Es ist doch schier unmöglich, dass wir nur über die S-Bahn mit den Metropolen verbunden sind!“
Dieter Dörne freute sich zwar, dass die Bürger informiert und damit beteiligt werden, aber „diese Veranstaltung ist viel zu spät. Was können wir jetzt denn noch machen?“ Manfred Stuckmann hatte – als Anwohner – von der öffentlich bekannt gemachten Auslegung der Pläne gelesen und im Rathaus seine Bedenken zu Protokoll gegeben, was offensichtlich auch von einigien anwesenden Damen gemacht wurde. Ferdinand Altenkamp fasste den Unmut einiger Anwohner zusammen, als er darauf drang, dass das Gebiet an der Klipp endlich „aufgeräumt“ werden solle.
Die anwesenden CDU-Ratsmitglieder griffen die unterschiedlichen Anregungen auf und wollen sie in die politische Diskussion einbringen.
Und was ist Ihre Meinung? Was muss die Stadt von der Bahn als Gegenleistung für das zur Verfügung gestellte Gelände für das vierte Gleis verlangen? In jedem Fall einen Haltepunkt? Höhere und bessere Lärmschutzwände? Schreiben Sie uns Ihr Meinung!
Die Stadt hat vor knapp zwei Wochen eine zweite Stellungnahme an die Bahn geschickt.
Der Bau- und Vergabeausschuss der Stadt befasst sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 21. Juni, um 18 Uhr im Rathaus noch einmal mit der Thematik. Die Sitzung ist öffentlich.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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