Rodungen für die Sanierungsarbeiten auf der A3
Die Stadt Langenfeld fordert Baustopp und kritisiert Informationspolitik

An der Straße Winkel, entlang der Autobahn 3, sind Rodungsarbeiten für die Sanierung der A3 gestartet - wohl ohne die erforderlichen Genehmigungen einzuholen.    | Foto: Pixabay
  • An der Straße Winkel, entlang der Autobahn 3, sind Rodungsarbeiten für die Sanierung der A3 gestartet - wohl ohne die erforderlichen Genehmigungen einzuholen.
  • Foto: Pixabay
  • hochgeladen von Stefan Pollmanns

An der Straße Winkel, entlang der Autobahn 3, werden seit der vergangenen Woche umfangreiche Rodungsarbeiten zur Baustelleneinrichtung für die Sanierungsarbeiten auf der A3 durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW vorgenommen, nach aktuellen Erkenntnissen der Stadt Langenfeld ohne jegliche Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann.

"Ein Zeichen von Ignoranz und Arroganz"

„Ein Zeichen von Ignoranz und Arroganz des Landesbetriebes, für den Genehmigungen zu Rodungsarbeiten in einem Landschaftsschutzgebiet scheinbar keine Geltung zu haben scheinen. Auch was die Kommunikation solcher Maßnahmen angeht, unterlag ich offensichtlich dem Irrglauben, dass sich diese Landesbehörde nach dem Desaster der A542-Baustelle vor drei Jahren eines Besseren besonnen hätte“, empört sich Frank Schneider, der im Vorfeld keinerlei Information über diese Rodungsarbeiten erhalten hatte und diese nach Bestätigung durch den Ausschussvorsitzenden und den Fachbereichsleiter auch nicht wie behauptet in der Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses thematisiert wurden.

Gesetzlich geschütztes Biotop zerstört? 

Im Langenfelder Rathaus wird seit Bekanntwerden am Freitag recherchiert, inwiefern dieser Verstoß gegen den Landschaftsschutz geahndet und zu einem Baustopp vor Ort führen kann. Da die Stadt Langenfeld keinerlei behördlichen Einfluss hat, wird hier der Kontakt zum Kreis Mettmann als zuständige Genehmigungsbehörde gehalten. Nach ersten Informationen des Kreises könnte hier den Rodungsarbeiten neben zahlreichen Bäumen wohl auch ein gesetzlich geschütztes Biotop zum Opfer gefallen sein, eine entsprechende Überprüfung durch den Kreis dauert an.

An den Regeln vorbei gehandelt?

„Das Grundstück ist Eigentum des Landes, unterliegt aber selbstverständlich auch den Bestimmungen des Landschaftsschutzes“, betont der Bürgermeister, der einen sofortigen Baustopp fordert. Außerdem sollen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, die sich hier offensichtlich über geltendes Recht hinweggesetzt und an behördlichen Regeln vorbei gehandelt haben, formuliert Frank Schneider seine Forderungen in Richtung Kreisverwaltung.

Entschuldigung vom Landesbetrieb

Inzwischen erklärte der Abteilungsleiter Straßenbau beim Landesbetrieb Straßenbau NRW, Andreas Zenz, in einem Telefonat mit dem Langenfelder Bürgermeister, dass die durchführende Baufirma die Rodungsarbeiten eigenmächtig gestartet hätte. „Herr Zenz hat sich dafür entschuldigt, was aber leider nichts daran ändert, dass hier ein erhaltenswertes Stück Natur höchstwahrscheinlich unwiederbringlich zerstört wurde“, unterstreicht der Langenfelder Bürgermeister abschließend seine Forderung, die Verantwortlichen zu bestrafen.

Die die Stellungnahme der B/G/L zur Waldrodung.

Mehr zum Thema HIER.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

18 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.