Eine Weihnachtsreportage aus dem Caritas Baby Hospital in Bethlehem.
„Die Behandlung rettet ihm das Leben“.

Regelmäßig kommt George zur Nachsorge ins Caritas Baby Hospital, hier mit Chefärztin Dr. Hiyam Marzouqa.

Foto: KHB / Meinrad Schade
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  • Regelmäßig kommt George zur Nachsorge ins Caritas Baby Hospital, hier mit Chefärztin Dr. Hiyam Marzouqa.

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George ist ein fast zehnjähriger Junge aus Bethlehem. Er leidet an einer seltenen Krankheit. Seit vielen Jahren wird er im Caritas Baby Hospital betreut. Das Krankenhaus übernimmt zum großen Teil die Behandlungskosten. Ohne diese Unterstützung wäre George schon lange gestorben. Sein erstes Weihnachtsfest verbrachte der kleine George notfallmäßig im Caritas Baby Hospital. Rasch erkannte man, dass er in Lebensgefahr schwebt und überwies den Neugeborenen zur Operation in eine Klinik nach Jerusalem. Die Diagnose lautete: Morbus Hirschsprung. Anfänglich waren die Ärzte überzeugt, dass nach einer Darmoperation alles gut sei. Doch es stellte sich heraus, dass George an einer besonders schlimmen Form dieser seltenen Krankheit leidet. Innerhalb von zwei Jahren wurden ihm daher der gesamte Dickdarm und Teile
des Dünndarms entfernt.

Klein, aber oho
„Dass George lebt, grenzt an ein Wunder“, sagt Dr. Hiyam Marzouqa, Chefärztin des Caritas Baby Hospital. Dort wird George betreut, nachdem alle Operationen durchgeführt sind. Trotz Einschränkungen lebt George heute ein einigermaßen normales Leben mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Sidra. Er geht in die Schule und es stört ihn wenig, dass er wegen der Krankheit nicht am Sportunterricht teilnehmen kann und gerade einmal halb so viel wiegt wie seine Klassenkameraden. „Dafür bin ich im Lesen besser“, erklärt er stolz. „Darin habe ich sogar eine Goldmedaille gewonnen.“

Am Anfang haben die anderen Kinder gefragt, warum er einen Schlauch in der Nase trage. „Das hat mit meiner Krankheit zu tun.“ Damit sei alles gesagt, findet George. „Es langweilt mich, immer nur darüber zu reden.“ Über die Nasen-Magensonde wird der Junge rund um die Uhr mit sättigender Milch versorgt, weil sein Körper aus normaler Nahrung nicht genügend Nährstoffe aufnehmen kann. Das heißt, ihm fehlen Kalorien, lebenswichtige Proteine, Enzyme und Vitamine. Darum erhält er zusätzlich zweimal im Monat Infusionen und muss täglich Medikamente nehmen.

(Bericht von Carmen Sibbing, Kinderhilfe Bethlehem)

Spenden: Kinderhilfe Bethlehem im Deutschen Caritasverband e.V.
Spenden-Konto: IBAN: DE32 6601 0075 0007 9267 55 BIC: PBNKDEFF
www.kinderhilfe-bethlehem.de

Kinderhilfe Bethlehem in Zahlen (2017):

Anzahl stationäre Betten: 82
Anzahl Intensivbetten: 9
Anzahl Behandlungen pro Jahr: stationär: 4.642 ; ambulant: 44.584; gesamt 49.226
Davon: 255 Behandlungen Intensivstation
Aufwand pro Jahr (inkl. Projekt- und Katastrophenhilfe: 10.760.000 €; davon kommen aus Spenden: 9.840.000 €

Schwerpunkte der Kinderhilfe Bethlehem:
• Medizinische Hilfe: ambulante u. stationäre Behandlung von jährlich rund 50.000 Patienten
• Mütterschule: 43 Schlafplätze für Mütter während des Klinikaufenthaltes ihres Kindes; Unterricht in Babypflege, Ernährung und Hygiene
• Sozialarbeit: Hilfe und Nachsorge für Familien durch Hausbesuche und Beratungsgespräche
• Projekte: Förderung lokaler Initiativen in den Bereichen Medizin, Gesundheit und Erziehung
• Bildungszentrum: Medizinische und pflegerische Fortbildungsangebote für klinikinterne und –externe Ärzte und Krankenschwestern.

Das Caritas Baby Hospital Bethlehem ist seit über 60 Jahren das einzige Kinderkrankenhaus im Westjordanland, heute für etwa 300.000 palästinensische Kinder im gesamten Westjordanland.

Bethlehem/Monheim/Langenfeld. Auch wenn der frühere Reusrather Pfarrer Werner Köhl im vergangenen Jahr wenige Wochen nach seiner letzten Israelreise verstarb, bleibt zahlreichen Gruppen die Erinnerung daran erhalten. Seine über Jahrzehnte durchgeführten Gruppenreisen schlossen auch immer einen Besuch in der Stadt Bethlehem mit der Geburtskirche Jesu und im Caritas Baby Hospital Bethlehem ein. Und viele der Mitreisenden aus Langenfeld, Monheim, Leichlingen, Düsseldorf, Leverkusen usw. haben nicht nur während ihrer Reisen das Babyhospital unterstützt, sondern tun dies immer noch. Pfarrer Köhl, der u.a. Schulpfarrer in Monheim und Gemeindepfarrer von 1983 bis zu seiner Pensionierung Ende 1996 war, hat mit dafür gesorgt, dass intensive und bleibende Eindrücke über die aufopferungsvolle Pflege der Kinder im Baby Hospital Bethlehem zu langjährigen, dauerhaften Spendern geführt hat. „Erlebnisse miteinander teilen zu können“ – das war für ihn wichtig.

(Bericht von Jürgen Steinbrücker und Carmen Sibbing / Kinderhilfe Bethlehem.)

Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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