Bürgermeister Schneider lobte die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt
Die 71-jährige Stadt: Fitter denn je

Mit dem traditionellen Neujahrsempfang hatte Bürgermeister Frank Schneider allen Vertretern der Verbände und Vereine, den ortsansässigen Behörden, Einrichtungen und Unternehmen, stellvertretend für die Bürgerschaft die Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit Mitgliedern aus Rat und Verwaltung der Stadt Langenfeld gegeben.  Alle Fotos: Michael de Clerque
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  • Mit dem traditionellen Neujahrsempfang hatte Bürgermeister Frank Schneider allen Vertretern der Verbände und Vereine, den ortsansässigen Behörden, Einrichtungen und Unternehmen, stellvertretend für die Bürgerschaft die Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit Mitgliedern aus Rat und Verwaltung der Stadt Langenfeld gegeben. Alle Fotos: Michael de Clerque
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Die Finanzstärke der Stadt war das Schwerpunktthema der Rede von Bürgermeister Schneider beim Neujahrsempfang der Stadt. Dazu trafen sich am Sonntag die Vertreter des sogenannten „offentlichen Lebens“, von der Bundestagsabgeordneten bis zum Karnevalsprinz, und interessierte Bürger in der Stadthalle. Der Empfang ist für das Stadtoberhaupt alljährlich die Gelegenheit zu einer umfangreichen Bilanz seiner „Regierungsarbeit“. Gleichzeitig ist er der Auftakt in das jeweilige Jahresmotto, diesmal „Bonjour la France!“

 „Wenn wir uns in diesen Tagen auch gerne ein gesundes neues Jahr wünschen, gilt dies auch... mit Blick auf unsere Stadt, denn im nunmehr 71. Lebensjahr ist unsere Stadt Langenfeld nicht nur gesund, sondern mit fast 71 fitter denn je“, stellt Frank Schneider zu Beginn seiner umfangreichen Ausführungen fest. Er meinte damit sowohl die Rücklage von über 42 Millionen Euro, die so hoch ist wie noch nie seit dem Erreichen der Schuldenfreiheit, aber auch die vom Kämmerer Thomas Grieger und ihm vorgeschlagene Senkung von Gewerbe- und Grundsteuer. Der Stadtrat muss noch entsprechend beschließen, doch dann steht der Absenkung beider Steuerarten in drei Schritten nichts mehr im Wege. Langenfeld wird dann landesweit den zweitniedrigsten Steuersatz haben.
Den Bürgern und den ansässigen Firmen wolle die Stadt mit diesen Schritten für ihren Einsatz und ihr Engagement danken – nicht nur in monitärer Form. Dies sei umso unterstützenswerter, als es heute nicht mehr selbstverständlich sei, sich an gesellschaftliche Regeln zu halten. Er nannte beispielhaft die zunehmende Respektlosigkeit gegenüber Polizei und Rettungskräften oder allgemein der Umgang mit den Mitmenschen.

Maß der Dinge

Das Gemeinwohl ist für Schneider das Maß der Dinge – und nicht der Anspruch einzelner, etwas besonderes geleistet zu haben. Dazu nannte er drei Beispiele aus der Kommunalpolitik, die die Kritik an der „Regierungsmeinung“ gemeinsam haben. Einmal ging es um die „exklusive Beanspruchung“ einer Partei, die Steuersenkung als erste beantragt zu haben. Beim Betrugsfall im Gebäudemanagement habe eine Fraktion mit dem Ruf nach dem Staatsanwalt den Anschein erweckt, als würde sich die Verwaltung nicht genug um die Aufarbeitung kümmern, und schließlich sei im Fall der Wasserburg Haus Graven just von jener Fraktion, die seinerzeit die Anmietung abgelehnt habe, nun gedrängt worden auf eine schnelle Vertragsverlängerung. Schneider: „Wir werden im Frühjahr dem Rat eine Entscheidungsgrundlage vorlegen“. Einige Politiker, so seine Schlussfolgerung, befänden sich wohl schon im Wahlkampfmodus des Jahres 2020.

Globale Aufgaben

Die weitere Ansiedlung von Firmen, der Bau von Wohnungen und von Kindertagesstätten (über 2200 Betreuungsplätze bis Ende dieses Jahres) sowie die Verbesserung der Schulstandorte waren weitere Punkte seiner Rede. Nach dem Vorbild der Primaschule ginge es nun an die Digitalisierung aller weiterführenden Schulen. Diesem Thema und anderen, globalen Aufgaben widmete er große Teile seiner Ansprache, um dann Beifall zu ernten für die Mitteilung, dass aktuell von der Bundesregierung festgelegt worden sei, Langenfeld und Kaisesrslautern zusammen zum bundesweiten „Kompetenzzentrum Einzelhandel“ für deren digitales Mittelstandsengagement auszurufen.
Die Feierstunde wurde musikalisch eingeleitet von der ausgezeichneten Pianistin Meike Vogt, die Langenfeld bei „Jugend musiziert“-Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene schon erfolgreich vertreten hat. Im weiteren Verlauf spielte das Trio „An Erminig“ mit teilweise historischen Instrumenten zu Tänzen und Balladen aus dem Partnerland Frankreich auf.

Auftakt zu „Bonjour la France!“

Im Rahmen der Reihe „Europa in Langenfeld“ ist in diesem Jahr das Nachbarland Frankreich „dran“, und das aus gutem Grund: Die Partnerschaft mit Senlis besteht seit genau 50 Jahren, was im Mai groß gefeiert werden wird. Doch schon zum Neujahrsempfang ist es guter Brauch, dass das jeweilige Gastland vorgestellt wird.
Diesmal kam kein Vertreter persönlich, dafür engagierte sich das Partnerschaftskomitee mit einer Ausstellung im Foyer der Stadthalle. Zudem wurden auch die Broschüren mit dem Programm zum 1. Halbjahr von „Bonjour la France!“ emsig verteilt, so dass jeder Teilnehmer des Empfangs sich schon mal einen Überblick verschaffen kann. Musikalisch stellte das Trio „An Erminig“ Frankreich vor, allerdings ein Frankreich, das weniger an die aktuellen Musiker oder die weltbekannten Chansoniers erinnerte als an die alten Gallier wie Asterix und Obelix.

Das Partnerland ließ Grüße und Glückwünsche verlesen 

Ein Grußwort hatte die Generalkonsulin der Französischen Republik, Dr. Olivia Berkeley-Christmann, geschickt, das Bürgermeister Frank Schneider von der Bühne aus verlas. Darin ging die Diplomatin auf den neuen Elysée-Vertrag ein, den Präsident Emmanuel Macron und Kanzlerin Angela Merkel am 22. Januar in Aachen unterzeichnen werden und der auch ein gutes Omen für Langenfelds Frankreich-Jahr sein werde. Sie gab ihrer Freude über die Initiative Langenfelds zum jährlichen Europa-Projekt Ausdruck und lobte das vielfältige kulturelle Angebot, mit dem Frankreich der Langenfelder Bevölkerung noch näher gebracht werde. „Dieses vielseitige Programm wird sicher viele Menschen auf Frankreich neugierig machen... Ich begrüße es sehr, dass einige Punkte dem jungen Publikum gewidmet sind, denn unsere freundschaftlichen Beziehungen können nicht vererbt werden, sondern müssen mit jeder Generation erneuert werden...“
Über das Frankreich-Programm und die einzelnen Angebote der Kultureinrichtungen werden wir noch mehrfach ausführlich berichten.

Mit dem traditionellen Neujahrsempfang hatte Bürgermeister Frank Schneider allen Vertretern der Verbände und Vereine, den ortsansässigen Behörden, Einrichtungen und Unternehmen, stellvertretend für die Bürgerschaft die Gelegenheit zum Meinungsaustausch mit Mitgliedern aus Rat und Verwaltung der Stadt Langenfeld gegeben.  Alle Fotos: Michael de Clerque
Für den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfanges sorgt dieses Mal die Gruppe „An Erminig“ mit einer musikalischen Reise in die Bretagne sowie Meike Vogt von der Musikschule Langenfeld.
Autor:

Lokalkompass Langenfeld aus Langenfeld (Rheinland)

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