"Unzumutbarer Zustand für die Berufspendler und alle anderen, die auf den ÖPNV angewiesen sind"
Bürgermeister will dauerhaften S-Bahn-Ausfall nicht hinnehmen
Eine mit den Baumaßnahmen zur Einrichtung des künftig durch Langenfeld rollenden RRX verbundene Ankündigung der Deutschen Bahn bringt Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider auf die Palme.
Mit einer zunächst harmlos wirkenden Presse-Ankündigung der Deutschen Bahn zum Start der vorbereitenden Maßnahmen in Sachen Schienenausbau für den RRX zwischen Langenfeld und Leverkusen wird auf den Ausfall der S-Bahnlinie S6 im April hingewiesen. Zunächst wird die S6 zwischen dem 4. und dem 9. April 2020 zwischen Köln-Mülheim und Langenfeld ausfallen, später fällt die Linie zwischen dem 10. und dem 19. April 2020 dann zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf Hbf. aus. Das Unternehmen weist in seiner Mitteilung ferner darauf hin, dass auch in den Sommer- und den Herbstferien mit Ausfällen der S6 zu rechnen sein wird.
14-monatiger Ausfall
„Diese Ankündigung ist bereits schmerzhaft für die vielen ÖPNV-Nutzerinnen und –Nutzer. Liest man die uns per E-Mail zugesandten Informationen der Bahn, die auch auf der Internetseite veröffentlicht sind, folgt dann aber der Hammer“, sagt Bürgermeister Frank Schneider mit dem Hinweis auf einen von der Bahn angekündigten, sage und schreibe 14-monatigen Ausfall der S6 ab dem Sommer 2022 – genauer gesagt von Juli 2022 bis August 2023.
Bürgermeister kündigt Protest an
„Dies ist ein unzumutbarer Zustand für die Berufspendler und alle anderen, die auf den ÖPNV angewiesen sind, den wir nicht ohne weiteres hinnehmen wollen“, kündigt der Bürgermeister seinen massiven Protest in Richtung Deutsche Bahn bereits mehr als zwei Jahre vorher an.
"Sinnvolle Vorbereitung und Umsetzung des „Schienenersatzverkehrs"
Sinnvolle Vorbereitung und Umsetzung des sogenannten „Schienenersatzverkehrs
Zum einen stellt er in Frage, ob eine Sperrung der Linie über diese lange Phase auf einer vernünftigen und nutzerorientierten Planung fußt, zum anderen fordert Frank Schneider schon heute, als Stadtverwaltung in eine sinnvolle Vorbereitung und Umsetzung des sogenannten „Schienenersatzverkehrs“ eingebunden zu werden. In der Praxis bedeutet dies, dass Bus-Linien die S-Bahn ersetzen werden. „Diese Linien müssen aber so eingesetzt werden, dass keine unnötigen Verzögerungen über das bereits nicht vermeidbare Maß hinaus entstehen und vor allem genügend Kapazitäten bei den eingesetzten Buslinien geschaffen werden“, so der Langenfelder Bürgermeister weiter.
Knappe Verdreifachung der Fahrtzeit
Er verweist beispielsweise auf die Planung, den Schienenersatzverkehr im Zuge der Baumaßnahme unter anderem längerfristig von Köln-Mülheim bis Langenfeld laufen zu lassen. „Das bedeutet eine Verdoppelung, wenn nicht sogar eine Verdreifachung der Fahrtzeit“, befürchtet der Bürgermeister und fordert bereits an diesem Beispiel, dass hier kürzere Entfernungen der Ersatz-Buslinien realisiert werden, die auf einer frühzeitigen Umplanung der Schienenarbeiten basieren müssten.
Gesprächstermin mit Deutscher Bahn
„Wir haben die Verantwortlichen der Deutsche Bahn zu einem Gesprächstermin gebeten, der noch im Februar stattfinden soll“, schließt Frank Schneider ab.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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