Teilhabegesetz ist im Lebenshilfe-Wohnheim Heiligenhaus schon Wirklichkeit.
Bewohner, Betreuer und viele Gäste feierten bei strahlendem Sonnenschein.
Heiligenhaus. „Bei uns haben die 40 Bewohner schon von Anfang an alle ein Einzelzimmer“, berichtet Jörg Dornieden, Leiter des Lebenshilfe-Wohnheims in Heiligenhaus, an der Abtskücher Straße 22. Damit sei hier eine Forderung des Teilhabegesetzes bereits erfüllt, nach der bis 2018 80% der Wohnheimplätze als Einzelzimmer vorgehalten werden müssen. Dornieden ist im November 1997 mit den Bewohnern in das Haus eingezogen und hat seit acht Jahren die Leitungsfunktion inne.
„Wir haben in unserem Haus zwei Selbstversorgergruppen, die z.B. ganz allein einkaufen. Eine Bastelgruppe stellt jahreszeitliche Gegenstände her, eine Werksgruppe arbeitet praktisch mit unserem Hausmeister“, berichtet Dornieden. Auch in der Freizeit gebe es verschiedene Angebote wie der Besuch einer integrativen Tanzschule, Bücherausleihe, therapeutisches Reiten, eine Trommelgruppe und eine Klangschalenreise, bei der die Bewohner zur Ruhe kommen können. Seit Juli sei auch mit dem Aufbau einer Seniorengruppe begonnen worden. Unter dem Dach der VHS hat sich ein Bewohner-Chor gebildet, der fleißig übt. Zwei Eltern gehen mit den Bewohnern walken, schwimmen und besuchen Klassik-Konzerte.
Sommerfest mit Schlagerparty.
Gerade fand das jährliche Sommerfest statt. Unter dem Motto „Schlagerparty“ gab es viel Musik zu hören. Das Betreuungsteam hatte sich zu einem Chor zusammengefunden und sang nach der Melodie „An der Nordseeküste“ einen selbst gedichteten Text mit dem Refrain „Bei der Lebenshilfe, am Abtskücher Teich, spielen uns die Bewohner auch manchmal ‚nen Streich“. Die „Jakob-Sisters“ wurden von Gabi Freitag, Jenny Widder und Kirsten Wiegand dargestellt, und der Ratinger Sänger Heinz Hülshoff, der schön öfter bei der Lebenshilfe für gute Stimmung sorgte, brachte das Publikum so richtig in Fahrt. „Mal oben, mal unten, so ist des Lebenslauf“ schmetterte er ins Publikum, das begeistert mitsang.
An einer Karaoke-Bar konnten sich künftige „Künstler“ ausprobieren, am Glücksrad gab es jede Menge zu gewinnen. Die zahlreichen Besucher saßen meist unter Zelten gemütlich bei Kuchen, Waffeln, Kaffee und erfrischenden Getränken zusammen, aber auch Gegrilltes wie Würstchen und Steaks fanden reißenden Absatz. Annemarie Freytag, Mutter eines Bewohners, hatte selbstgekochte Marmelade zugunsten des Wohnheimes angeboten.
„Bei unseren Sommerfesten haben wir immer schönes Wetter“, meinte der Wohnheim-Leiter Dornieden verschmitzt, und zumindest dieses Jahr konnten es die vielen Besucher mit großer Freude erleben, wie sich die bunten Luftballons gegen den strahlend blauen Himmel abhoben.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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