Diamantene Hochzeit
Gisela und Oskar Springfeld: 60 Jahre gemeinsam durchs Leben
Am 8. Oktober feiern Gisela und Oskar Springfeld das Fest der Diamanthochzeit – zu ihrem eigenen Erstaunen, denn wo sind die 60 Jahre geblieben, die sie zusammen verbrachten? Vorgestern war doch erst die Silberhochzeit und gestern die goldene Hochzeit.
Wenn man die Beiden nach dem Beginn ihrer Verbundenheit fragt, kommt manche Anekdote in Erinnerung – ganz humorvoll erzählt und mit lebhaften Gesten untermalt.
Dorfleben im Stadteil Gladbach
Wo traf sich denn nach dem Krieg die Jugend Langenfelds? Es gab nicht viele Möglichkeiten für Tanz und Unterhaltung. Da war das Sängerheim im Stadtteil Gladbach der kulturelle Mittelpunkt des Dorflebens, denn dort war immer „was los“ mit Karnevalsveranstaltungen, Sommerfesten an vielen Wochenenden und anderen Ereignissen, zu denen sich die Dorfjugend traf. Beim gemeinsamen Singen im Quartettverein Gladbach, Gisela seit 1957 und Oskar seit 1955, lernten sie sich kennen und legten im Sängerheim den Grundstein zu ihrer Verbindung. Wie sagen beide übereinstimmend: „Das Sängerheim, die Veranstaltungen dort und seine Pflege waren einfach Alltag für uns. Verantwortung und Einsatz gehörten zur Normalität.“
Verlobung und Hochzeit
Warum hat sich Gisela denn letztendlich für Oskar entschieden, wo doch andere akzeptable und ernsthafte Bewerber um das hübsche junge Mädchen schwirrten? Giselas Antwort: „Der Oskar war und ist mein Anker durch seine Seriosität und seine ruhige Art mit mir umzugehen, wenn meine Spontaneität mich mal wieder fortreißen will.“ Oskar lächelt dazu und sagt: „Sie war das leckerste der Mädchen, die ich ins Auge gefasst hatte und das lebhafteste.“ Kurz und treffend formuliert. Also verlobten sie sich im Juni 1960 während eines gemeinsamen Urlaubs und heirateten im Oktober darauf.
Familiensinn und Zusammengehörigkeitsgefühl
Als im Jahr 1961 der Sohn Volker geboren wurde, arbeitete Gisela nicht weiter in ihrem erlernten Beruf als Lederwarenstepperin. Sie half bei Bedarf in der Gärtnerei Offenberg aus. Oskar, der Elektromaschinenbauer gelernt hatte, bildete sich fort und machte seinen Meister im Abendstudium, sodass, als die Tochter Sabine 1965 geboren wurde, er die Familie gut ernähren konnte.
Familiensinn und Zusammengehörigkeitsgefühl sind in Gisela und Oskar sehr ausgeprägt. Sie leben in Giselas Elternhaus, bauten im Laufe der Jahre die Gebäude um und fügten Anbauten hinzu. Heute noch wohnen auf dem großen Grundstück mehrere Mitglieder der Familie Springfeld in getrennten Bereichen zusammen, nicht zu vergessen die geliebten Katzen, von denen es zurzeit drei auf dem Gelände gibt.
Spaß am heimischen Garten
Nach der Familie und der noch heute bestehenden Chormitgliedschaft im Quartettverein ist die Bewirtschaftung dieses Gartens das dritte Hobby der beiden. Wie sagt Gisela: „Es ist viel, viel Arbeit, aber das Ergebnis bringt uns außer kostenloser Fitness auch Erholung und Entspannung.“ Oskar fügt hinzu: „Es ist für mich wie Fernsehen, wenn ich in unserem Garten die vielen, zum Teil auch seltenen, Vogelarten beobachten kann, die von mir täglich gefüttert werden.“
Zwei Enkelkinder
Als 1998 das erste Enkelkind geboren wurde, war die Freude groß, ebenso wie 2006 bei der Geburt des zweiten Enkelkindes. Das Heranwachsen der Beiden erlebten Gisela und Oskar ganz intensiv und genossen es sehr.
Zahlreiche Reisen
Bis zum Rentenalter blieben die beiden von schlimmen Krankheiten verschont. Sie unternahmen viele Urlaubsreisen, erst mit den Kindern, später dann mit Gruppen oder zu zweit. Ganz besonders erinnern sie sich an eine Gruppenreise 1992 nach Russland, bei der die Fahrt von Moskau nach Wladiwostok im Transsibirien-Express noch ein ganz besonderes und abenteuerliches Unternehmen war. Heute noch schildern sie tausend kleine Ereignisse davon und das mit einer Lebhaftigkeit, die ihr Alter Lügen straft. Weltweite Konzertreisen mit einem Projektchor, dem Gisela und Oskar seit 2002 angehören, unternehmen sie immer noch, sind in lebhafter Erinnerung und werden detailgetreu geschildert.
Positive Lebenseinstellung
Zwar müssen beide zurzeit unter ständiger ärztlicher Kontrolle leben, doch haben sie sich ihre positive Lebenseinstellung bewahrt. Nach kurzem Nachdenken drückt es die Tochter treffend aus: „Bei Mama und Papa sind die hervorstechendsten Eigenschaften ihre Weltoffenheit, ihr Interesse an allen Vorkommnissen des Tages und ihre Bereitschaft, auf die Menschen zuzugehen und sie zu akzeptieren, egal welcher Hautfarbe, welchen Geschlechtes oder welcher sozialen Schicht sie angehören. Dafür danke ich ihnen.“ Ein weiterhin glückliches Leben und Gesundheit wünscht dem Paar die ganze Familie und alle Freunde.
Autor:Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland) |
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