Von der Schulbank in die WFB Werkstatt.
Sozialpraktikum von Schülern der Marienschule Opladen in der WFB Werkstatt
Langenfeld/Opladen. Etwas beklommen war den drei Schülern zumute, als sie am ersten Schultag 2013 nicht in ihre gewohnte Schule, sondern in die WFB Werkstatt Kronprinzstraße 39 kamen. Das wurde auch in einem Gespräch deutlich, bei dem sie ihre Erfahrungen mitteilten. Lisa Unshelm, Maximilian Weldi und Daniel Meurer, drei 15jährige Schüler der Stufe 10 der Marienschule Opladen, absolvierten ein zweiwöchiges Sozialpraktikum.
Daniel Meurer erzählt, warum er sich für die WFB entschieden hat: „Ich wohne hier in der Nähe, und meine Schwester hat mir die WFB Werkstatt ans Herz gelegt, weil sie auch schon hier war und es schön fand.“ Jetzt, zum Ende des Praktikums, kann er bestätigen: „Es waren schöne Erfahrungen, die ich hier gemacht habe, es hat mir gut gefallen. Alle hier sind nett und offen“ Daniel arbeitete in einer Gruppe, die Schraubverbindungen für Geberit Mapress montiert und verpackt.
Lisa Unshelm sagt: „Am Anfang war mir schon komisch zumute, aber eigentlich sind das hier ja ganz normale Menschen. Ich hätte nicht gedacht, wie selbständig sie sind und arbeiten. Die Offenheit der Mitarbeiter war für mich ungewohnt, manche erzählten mir ihre ganze Lebensgeschichte.“ Der herzliche Umgang untereinander habe sie überrascht. „Wenn Micha (ein Mitarbeiter im Rollstuhl) fragt, wer ihm bei etwas helfen kann, melden sich gleich alle.“
Dass sich die Mitarbeiter gegenseitig helfen, auch unaufgefordert, und – wenn einer Sorgen hat – auch einander trösten, habe sie sehr beeindruckt. Alle seien so herzlich, sie finde es total toll, solch eine Erfahrung gemacht zu haben. Lisa arbeitete in einer Gruppe, in der Teile für den Dental-Bedarf wie Mixing Tips und Intra-Oral-Tips verpackt werden. Die langjährige Mitarbeiterin Gabriele Schnickmann meinte: „Lisa ist eine gute Unterstützung.“ Die Schülerin berichtet, dass sie gerne Ferienjobs annimmt, aber: „Hier ist ein ganz anderes Arbeitsklima“, hat sie festgestellt.
Maximilian erzählt: „Am Anfang habe ich schwer reingefunden. Ich war es auch nicht gewohnt, jemand Fremden einfach anzusprechen.“ Später stellte er fest: „Die Mitarbeiter in der WFB haben Spaß bei ihrer Arbeit und freuen sich, wenn sie etwas geschafft haben.“ Dass sich Menschen mit und ohne Behinderung gar nicht so groß unterscheiden, wisse er jetzt.
Ihre Praktikumsstelle suchen sich die Schüler selbst. „Es ist auch Sinn des Praktikums, zu überlegen, wie komme ich an eine Stelle ran“, sagt Meinrad Fels, einer der beiden für das Sozialpraktikum zuständigen Lehrer. Das Praktikum sei an den Religionsunterricht gekoppelt, die Schüler verfassen danach einen ausführlichen Bericht. „Das ist auch eine Reflexion darüber, ob Erwartungen erfüllt und wie viel Selbständigkeit erreicht wurden“, so Fels.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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