Nachruf des Kunstvereins Langenfeld
Trauer um Karl-Heinz Pohlmann

Karl-Heinz Pohlmann. 
 | Foto: Manfred Zimmermann

Karl-Heinz Pohlmann ist tot. Er starb am Sonntagnachmittag völlig unerwartet im Alter von 84 Jahren an Herzversagen.

Der Bildhauer wurde bereits zwei Jahre nach der Gründung Künstlermitglied im Kunstverein Langenfeld. Hier fand der am 13. November 1935 geborene Monheimer seine künstlerische Heimat. Von Beginn an unterstützte er durch sein ausgeprägtes Engagement die Arbeit des 1983 als Künstlervereinigung gegründeten Vereins. Sein Ideenreichtum und sein kollegiales Verhalten prägte die Künstlergruppe. Das wurde nicht nur dankbar angenommen sondern machte auch viele Kunstprojekte in Langenfeld erst möglich.

Kunst im öffentlichen Raum

Maßgeblich wirkte Karl-Heinz Pohlmann an Aktionen der Kunst im öffentlichen Raum mit, etwa die Ausstellung „etwas verändert sich“ 2001 auf dem Gelände der Rheinischen Kliniken oder „Säulen der Stadt“ 2008 am Kulturzentrum. Wann immer es galt, mit anzupacken bei der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen oder Projekten war Karl-Heinz Pohlmann stets hilfsbereit zur Stelle. Dabei zeigte er sich auch neuen und ungewöhnlichen Vorschlägen und Ideen gegenüber offen.

Erfolgreiche Projekte

Ein Anliegen des über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Bildhauers war zudem die internationale Begegnung in der Kunst. Auch hier verhalf er dem Kunstverein zu erfolgreichen Projekten. Er fehlte bei keiner Auslandsausstellung, bot gemeinsam mit seiner Ehefrau Gisela, die ihn stets in allem unterstützte, internationalen Gästen seine Gastfreundschaft an. Die internationalen Bildhauersymposien des Kunstvereins, zuletzt im Jahr 2018, sind ohne Karl-Heinz Pohlmann nicht zu denken. Ausnahmslos wussten die Künstlerkollegen u.a. aus Portugal, Belgien und der Türkei, Kroatien und Polen seine Kompetenz und Hilfsbereitschaft zu schätzen, so entstanden über die Arbeit hinaus tiefe Freundschaften.

Engagement im Kunstverein

Neben seinem Engagement für den Kunstverein kam seine eigene künstlerische Arbeit nicht zu kurz. Während im Frühwerk von Karl-Heinz Pohlmann Keramik prägend ist, liegt der Schwerpunkt seines Hauptwerkes ab Ende der siebziger Jahre auf Alabaster und Bronze. Themen wie Familie und Leben, Firmament und Unendlichkeit beschäftigten den Künstler. Dabei waren ihm in seinen Werken Ästhetik und Spannung gleichermaßen wichtig.

Zahlreiche Ehrungen

Für sein künstlerisches Werk wurde der Bildhauer vielfach geehrt. So kaufte die Bundesumweltstiftung 1996 für die ökologische Modellstadt Ostritz unter anderem das Werk „Schöpfung bewahren“ an, die Senliser Künstlergruppe ADAIS zeichnete ihn mit dem ersten Preis für Skulptur aus. Für seine Heimatstadt Monheim schuf er mit der „Vierten Dimension“ 2002 am Rheinufer ein bleibendes Wahrzeichen. In Langenfeld begrüßt die zweiteilige Bronze „umfangend umfangen“ die Besucher des Kulturzentrums.

Die für November dieses Jahres geplante Ausstellung im Kunstverein Langenfeld kann der Künstler nun nicht mehr persönlich erleben. Sein unerwarteter Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke. Für den Kunstverein und alle, die ihn kannten, wird Karl-Heinz Pohlmann immer unvergesslich bleiben.
Beisetzung: Freitag, 5. Juni, 10.30 Uhr, Kapelle des Friedhofes Frohnstraße in Monheim.

Autor:

Stefan Pollmanns aus Langenfeld (Rheinland)

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