Kunsthandwerk auf Weihnachtsmärkten
Sonja Ritschmann fertigt Schmuck aus Holz
Zum Bummel über den Weihnachtsmarkt gehören auch die kleinen Buden und Verkaufsstände mit Selbstgemachtem. Leckereien zum Essen oder Trinken, aber auch Gestricktes, Dekoartikel und Schmuck sind dort zu finden. Oft sind es echte Raritäten, die so nur auf diesen Märkten angeboten werden. Manchmal kann man „Nachschub“ über die Onlineshops der Anbieter bestellen.
Die Langenfelderin Sonja Ritschmann ist so eine Kunsthandwerkerin, die seit einigen Jahren auf die Weihnachts-, Oster- und Kunsthandwerksmärkte fährt und dort ihre handgefertigten Schmuckstücke dort anbietet. Der Wochen-Anzeiger hat sie in ihrer Werkstatt besucht.
Naturverbundenheit und Kreativität als Grundlage
Sonja Ritschmann hat Glück: In dem Haus, dass sie mit ihrem Mann und zwei Katzen bewohnt, gibt es genügend Raum für ihre Werkstatt. Denn so klein und teilweise filigran der Schmuck auch ist, es braucht Platz für Maschinen und Werkzeuge zur Bearbeitung und auch zur Lagerung des Ausgangsstoffes. Das ist in diesem Fall Holz.
„Ich war immer schon sehr naturverbunden“, erzählt die Langenfelderin. „Mir ist es wichtig, dass das Holz, das ich verarbeite, möglichst aus der Gegend hier kommt.“ Ab und an profitiert sie auch von ihren Kollegen. „Auf den Märkten lernt man sich kennen. Manchmal bekomme ich Reste und Holzabschnitte geschenkt. Beispielsweise habe ich von einem Solinger Instrumentenbauer ein Stück ganz dunkles Palisanderholz erhalten.“ Aus dem eher seltenen Edelholz hat sie einen Anhänger in Form eines Blattes gearbeitet. Überhaupt finden sich vielfältige Darstellungen von Blättern in ihren Kollektionen. Manchmal von Hand mit dem Dremel bearbeitet und dann geölt oder lackiert, manchmal mit dem Laser geschnitten. „Die vom Laser bearbeiteten Stücke sind im Verkauf günstiger“, lacht Sonja Ritschmann. „Ich möchte aber unbedingt auch etwas unter 20 Euro anbieten, da kommt mir diese Technik zugute.“
Blätter sind ihr Wegweiser in die Schmuckgestaltung gewesen. „Ich wollte selbst gerne schönen Schmuck aus Holz haben in Blattform, habe aber nicht wirklich etwas gefunden.“ Eines Tages hat sie sich dann selbst an Werk gemacht. „Kreativ tätig war ich immer schon, aber die Arbeit mit Holz war dann doch etwas Neues.“
Der Weg in die Selbstständigkeit
Anfangs hat Sonja Ritschmann die Anfertigung und den Verkauf von Holzschmuck „so nebenbei“ gemacht. Mittlerweile ist ihre Ausrüstung gewachsen und auch das Zutrauen in die Marktfähigkeit ihrer Arbeiten. „Ich habe ja nicht nur die Werkzeuge hier, sondern inzwischen auch alles, um einen schönen Stand aufzubauen.“ Als schließlich wegen einer chronische Erkrankung eine Tätigkeit in ihrem erlernten Beruf als Chemielaborantin nicht mehr möglich war, hat sie sich ganz auf das Kunsthandwerk konzentriert. „Das ist zwar tatsächlich viel mehr Arbeit als früher im Job, aber es lässt sich in meinen Alltag integrieren“, berichtet sie. So arbeitet sie jetzt selbstbestimmt und bietet die kunstvoll gefertigten Schmuckstücke auf Märkten an und über ihre Homepage.
Auf dem Nikolausmarkt in Baumberg kann man Sonja Ritschmann besuchen und die Ohrringe, Anhänger und Raumschmuck auf ihrem Stand in natura bewundern.
Info
Nikolausmarkt in Baumberg, Samstag, 7. Dezember, 15 bis 22 Uhr, Sonntag, 8. Dezember, 11 bis 19 Uhr. Hauptstraße und Dorfplatz.
Mehr Infos zu Sonja Ritschmann: Schmuckwald
Autor:Beatrix Gerling aus Monheim am Rhein |
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