Katholische Christopherus-Grundschule mit individuellem Förderkonzept.
Für jeden Schüler gibt es einen individuellen Förderordner.
Langenfeld. Schulleiterin Vera Saemmer-Schultz ist stolz auf ihre Schule, die katholische Christopherus-Grundschule am Fahler Weg in Langenfeld. Seit zehn Jahren ist sie Schulleiterin. Die derzeit 150 Schüler werden in sechs Klassen von einem elfköpfigen Lehrerkollegium unterrichtet. „Im nächsten Schuljahr werden wir wieder 175 Schüler haben, und zwei Jahre später sind acht Klassen komplett“, erklärt Saemmer-Schultz. Die Christopherus-Grundschule sei keine GL-Schule (gemeinsames Lernen), habe keine Förderlehrer. Trotzdem hat diese Schule auch lernschwache und verhaltensauffällige Schüler.
„Wir haben uns deshalb mit vielen Professionen vernetzt und auf den Weg gemacht, ein neues und vollkommen individuelles Förderkonzept zu erarbeiten“, weist die Schulleiterin auf eine Besonderheit hin. In jeder Klasse gebe es ein Wägelchen mit Förderordnern für jeden einzelnen Schüler mit eigenem, zu-sätzlichem Material. Eine „Vorfahrthülle“ in diesem Ordner enthält das Material, mit dem das Kind zuerst arbeiten soll. Entschieden wird zwischen Klassen- und Fachlehrer.
„Unsere Voll- und Teilzeitkräfte im Kollegium sind alle gut qualifiziert, wir sind konzeptionell gut aufgestellt“, ist die Schulleiterin überzeugt. Die Fächer Deutsch, Englisch, Musik, Sport, Kunst, Religion und Mathematik sind durch Fachlehrer gut abgedeckt. Naturwissenschaften wie Biologie, Physik und Chemie in kindgerechter Form sind jetzt besonders im Blick. „Es gibt heute hervorragendes Material für viele Gebiete, und ich möchte damit erreichen, dass keiner Angst davor hat, damit solche fachfremden Themen zu unterrichten.“ Die Christopherus-Grundschule habe außerdem einen Computerraum mit 16 Computern, für das dritte und vierte Schuljahr gebe es eine wöchentliche PC-Stunde.
„Als katholische Schule feiern wir auch intensiv die christlichen Feste, und alle Klassen besuchen im zweiwöchigen Turnus eine kath. Messe oder einen Wortgottesdienst“, ergänzt Saemmer-Schultz.
Jetzt war zum dritten Mal auch das Team der Weik-Stiftung in der Schule, um den „ganz nor-malen Tag“ zur Sensibilisierung der Schüler für Menschen mit Einschränkungen durchzuführen. Mit Begeisterung probierten sie das Fahren mit dem Rollstuhl aus, setzten sich als „Blinde“ mit einer Schlafbrille auf den Augen auf Tandems, suchten den Weg mit verbundenen Augen mit einem Blindenstock, simulierten eine Gehbehinderung mit Gehhilfen (Krücken), lauschten der blinden Susanne Winther, die aufzeigte, welche Hilfsmittel blinde Menschen zur Verfügung haben und wie sie mittels der aus sechs Punkten bestehenden Blindenschrift schreiben und lesen können. Und bekamen vermittelt, wie sich gehörlose Menschen mit „Gebärdensprache“ verständigen können. Zwischendurch gab es Schnitzel von Obst und Gemüse, gespendet von Siegfried Schultk aus Berghausen.
Das Tandemfahren als „Blinde“ war für alle eine Besonderheit. „Da weiß man nie, was kommt“, sagt Leander (8) vom 3. Schuljahr. Thamilini (8) meint: „Man denkt, man fällt runter.“ Und die Lehrerin Bettina Nosek, die es auch ausprobiert hat, sagt: Es ist ungewohnt, und man muss sich ganz auf den Tandempiloten verlassen.“ Viele Kinder wären allerdings gern eine zweite Runde gefahren. Mit einem herzlichen Dank wurde das Weik-Team verabschiedet.
Autor:Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland) |
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