Inspirierende Schau im Stadtmuseum
Im Neanderland Kunst schaffen: NeanderlandArt22

Zum Beispiel stellt Gabriele Mai-Schmidt aus, die künstlerisch fantasievolle Objekten und "Menschentiere" schafft.  | Foto: Beatrix Gerling
3Bilder
  • Zum Beispiel stellt Gabriele Mai-Schmidt aus, die künstlerisch fantasievolle Objekten und "Menschentiere" schafft.
  • Foto: Beatrix Gerling
  • hochgeladen von Harald Landgraf

Zum 3. Mal ist die Ausstellung NeanderlandArt in Langenfeld zu Gast, noch bis zum 16. Oktober stellen 26 KünstlerInnen im Stadtmuseum aus. Gemeinsamer Nenner ist dabei lediglich, dass alle aus dem Kreis Mettmann stammen. Dabei spielen Thema und Material keine Rolle. Zu sehen ist eine abwechslungsreiche und inspirierende Schau. Der Wochen-Anzeiger hat die Langenfelder Künstlerin Gabriele Mai-Schmidt in ihrem Atelier besucht und besondere Einblicke in die Entstehung der Skulpturengruppe „Die Parade“ erhalten.

von Beatrix Gerling

Bei der Ausstellungseröffnung hatte die stellvertretende Landrätin Martina Köster-Flashar gesagt „Kunst ist immer auch Kommunikation“ und festgestellt, dass „Kunst als Ausdruck einer freien und demokratischen Gesellschaft“ unverzichtbar sei. Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider spricht den Kunstschaffenden bei ihrer Arbeit „Stärke, vielleicht sogar Resilienz“ zu und bestätigt: „Kunst und Kultur sind wertebildend“.
Wie sehr Freiheit, Demokratie und Werte verkommen können, ist versinnbildlicht in Gabriele Mai-Schmidts Installation „Die Parade“.
Die Langenfelder Künstlerin hat für die NeanderlandArt 22 drei etwa 35 cm hohe Skulpturen geschaffen. Die „Menschentiere“ – wie Mai-Schmidt sie nennt – sind eine künstlerischen Bearbeitung von George Orwells Fabel „Farm der Tiere“. Beim Besuch in ihrem Atelier spricht sie über den Entstehungsprozess der Installation: „Ich wollte unbedingt den Eber Napoleon, einen Hund und den Esel gestalten.“ Orwell schildert in seinem Roman die Geschichte der Sowjetunion, zeigt die Unmenschlichkeit des Systems auf. Handelnd sind dabei Tiere, die immer mehr die charakterlichen Züge von Menschen in totalitären Systemen annehmen. In der DDR war dieses Buch – wie andere auch – wegen seiner unverhohlenen Kritik an der Sowjetunion verboten. Mai-Schmidt, die bis 1985 in der DDR gelebt hat, ist bis heute fassungslos „wie dieser Staat so etwas bringen konnte, wie er es (die künstlerische Kritik, A.d.R.) nicht ertragen konnte“ und folglich mit Repressalien bekämpfte.
Die Figuren haben ihre Haltung mit stolz, vielleicht auch wichtigtuerisch geschwellter Brust einer antiken Statue zu verdanken, die die Künstlerin vor Jahren in Griechenland gesehen hatte. Dem Land, in dem die Demokratie erfunden wurde.

Vorarbeiten und Idee vor zwei Jahren

Die Vorarbeiten von der Idee vor rund zwei Jahren bis zur fertigen Installation begannen mit Studien in Acryl auf Leinwand. Bei der figürliche Ausarbeitung arbeitete Mai-Schmidt zunächst mit Ton. „Da wurde aber die Basis zu plump“. Eine filigranere Ausprägung mit Bildhauerwachs war nicht temperaturresistent. Schließlich wurden die Figuren im 3D-Druck-Verfahren verwirklicht. Farblich ausgestaltet stehen die drei fabelhaften Menschentiere nun im Stadtmuseum Langenfeld und sind dort – wie alle übrigen Exponate der Ausstellung auch – käuflich zu erwerben.

NeanderlandArt 22, Stadtmuseum Langenfeld, Hauptstraße 83.
Geöffnet noch bis 16. Oktober: Dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr, Eintritt frei.
Mehr Infos, auch zum Begleitprogramm der Ausstellung: www.neanderland.de Infos

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.