Advent / Weihnachten
Gereimtes und Ungereimtes zu Weihnachten 2018

Geburtskirche in Bethlehem
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Der Weihnachtsmann im Stau
Baustellen sieht man überall,
landauf, landab, in Berg und Tal.
An einem Ziel pünktlich zu sein,
fährt man am besten querfeldein.
Der Weihnachtsmann stand auch im Stau,
das war schon fast ein Super-Gau!
Die Weihnachtselche wussten Rat
und schritten auch sogleich zur Tat.
Ging es um Brechen oder Biegen,
dann konnten sie notfalls auch fliegen.
„He, ho“, so rief der Weihnachtsmann
und spannte noch vier Elche an.
Schon ging es los auf Milches-Straßen,
die Elche waren ausgelassen,
sie flogen rasend durch die Luft
und schnupperten schon Weihnachtsduft.
Eh‘ sich der Weihnachtsmann versah,
waren sie dann ganz pünktlich da.
Die Engel wollten sich nun eilen,
Weihnachtspakete zu verteilen.
Durch’s Fernsehen wurde bekannt:
Viel Freude gab’s im ganzen Land.

Der Überraschungssack
Der Weihnachtsmann hat in dem Sack
viel Überraschendes je nach Geschmack.
So stellte er uns aus Berlin
besonders viele Päckchen hin.
In einem war ein bayrisch Püppchen,
das kochte stets sein eignes Süppchen.
Ein anderes den Geheimdienst barg,
da gab es Streit drum, ziemlich arg.
In einem Päckchen war ein Ball,
der platzte laut mit großem Schall,
als gleich zwei Wahlen war’n verloren,
doch mancher meinte unverfroren,
dass er trotzdem ein Sieger war,
doch war das meiste absehbar.
Wir wählen die, die uns regieren,
nur sollten sie sich mal genieren,
wenn sie Versprechen nicht mehr halten,
und die Gesellschaft immer spalten.
Der Weihnachtsmann, der sagt zu sich:
„Die Politik ist nichts für mich.“

Bethlehem träumt vom Frieden
Einst hörten Hirten bei den Herden
vom Frieden überall auf Erden.
In Bethlehem war nichts verloren,
denn ein Erlöser ward geboren.
Verkündet wird dies allerorten
heute in wohlgemeinten Worten.
Doch Bethlehem träumt immer noch
von einem Frieden – statt vom Joch.
Wenn Toleranz, Verständnis fehlen,
dann lässt es sich auch nicht verhehlen,
dass hier kein Frieden kommen kann,
denn immer sind „die anderen“ dran,
den ersten Schritt dafür zu wagen,
den Frieden in die Welt zu tragen.
Dies sollten wir doch mal bedenken,
uns gegenseitig Frieden schenken.

Weihnachten vergessen
Ein Forscher forschte ganz gestresst
ganzjährig über’s Weihnachtsfest.
Er war darauf so sehr versessen,
dass er's zum Schluß total vergessen.

Jesus als Fremdling
Jesus kommt in Heiliger Nacht
als die große Himmelsmacht.
So verkündet es die Bibel,
für die Christen klingt’s plausibel.
Stünde er heut‘ vor deiner Tür,
würdest du ihm denn öffnen hier?
Ein Zöllner einst lud Jesus ein,
bat ihn gern in sein Haus herein.
Klingelt ein Fremder in der Not
und fragt nach einem Stückchen Brot,
dann schließe nicht die Türen ab,
brich über Fremde nicht den Stab.
Was Jesus über Fremde spricht,
das hören heute viele nicht:
„Was den Geringsten ihr getan,
das habt ihr auch mir angetan.“

Der Engelschor ging auf Tournee
Zu unserer schön-herbstlichen Zeit
macht überall Musik sich breit.
Nur wird daheim kaum noch gesungen,
die Musik lieber ausbedungen.
Man hört Konzerte immerfort,
und dies schon fast an jedem Ort.
Ein Engelschor mit frohem Schall
singt dabei wie die Nachtigall.
Und so ergab sich ziemlich schnell,
die Engelsstimmen sind zur Stell,
wenn jetzt bald startet die Tournee
quer durch die ganze BRD.
Der Dirigent probt alles ein,
denn schließlich will man führend sein.
Bald war schon alles ausverkauft,
wer leer ausging, die Haare rauft.
Der Chefengel hat die Idee:
„Jetzt machen wir die Zweit-Tournee!“

Eine frohe, besinnliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht allen
Jürgen Steinbrücker

Geburtskirche in Bethlehem
Geburtskirche in Bethlehem - in der Mitte ist der Eingang
Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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