Gereimtes und Ungereimtes
Gedanken zu Advent und Weihnachten 2021

Der Weihnachtsbaum vor der kath. Kirche in Richrath
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Weihnachten auf Reisen?

Wer ist zur Weihnacht gern allein?
So mancher denkt: „Das muss nicht sein.“
Hat man sich etwas ausgesucht,
wird bald die Reise fest gebucht.
Dann trifft man Leute ohne Zahl,
sie kommen auch von überall
und suchen oft ein fernes Ziel
mit Flugzeug, Bahn, Automobil.
Hotels bieten mit viel Tamtam
schon längst ein fertiges Programm
Doch macht Corona ursächlich
durch manche Pläne einen Strich.

Ein Mensch blickt überall herum
und bleibt enttäuscht und ziemlich stumm.
Den Anschluss hat er nicht gefunden
in diesen weihnachtlichen Runden.
Im nächsten Jahr wird’s anders sein,
da lädt er sich paar Freunde ein,
die sonst in dieser heil’gen Nacht
hätten die Zeit allein verbracht.

Weihnachtsgaben

Der Weihnachtsmann bringt viele Gaben,
auch denen, die schon alles haben.
Die Werbung hat ja ein Gespür
von Grönland bis zur Côte d‘ Azur,
dass immer ein Wunsch übrig bleibt,
mit dem man sich die Zeit vertreibt.
Doch schenke gerne und spontan
auch was man niemals kaufen kann:
Ein offenes Ohr, ein liebes Wort,
paar Stunden Zeit an manchem Ort,
eine Einladung, ein Besuch,
das Vorlesen aus einem Buch,
mit jemand mal spazieren gehen,
nach Gehbehinderten mal sehen,
des Nachbarn Kinder auch mal hüten,
den Einkauf ganz spontan anbieten,
anrufen, wer meistens allein
kann eine Überraschung sein.

Weihnachtlicher Pflegenotstand

Wenn wir den Pflegeberuf schätzen,
kann Beifall nicht den Lohn ersetzen,
der für die Mühen Tag und Nacht
für Pflegende wär‘ angebracht.
Auch an den Weihnachtsfeiertagen
müssen sie sich meist überschlagen,
zu viele Patienten zu betreuen
und ihren Beruf nicht zu bereuen.

Schöne Bescherung

Kein Paukenschlag, nur in der Stille
betrachtet man der Wähler Wille.
Ob Klima, Umwelt und Verkehr,
es muss dringend ein Neustart her.
Politiker woll’n gern regieren,
die Bürger zu mehr Wohlstand führen,
doch sollten sie nach Änderung streben,
denn heute geht’s ums Überleben.
Auf manchen Luxus jetzt verzichten,
den Blick auf unsern Erdball richten,
den Raubbau möglichst schnell beenden,
Ressourcen dabei nicht verschwenden,
und für die Enkel danach trachten,
die Erde zukunftsfest zu machen:
Anpacken heißt es nun für jeden
und nicht nur mal darüber reden.

Der Weihnachtsmann hält sich fit

Erstaunlich, was der Weihnachtsmann
inzwischen alles noch so kann.
Das Weihnachtsbild malt er mit Füßen,
kann dabei Stollen noch genießen.
Im Kopfstand trinkt er den Kaffee
und winkt dabei noch einem Reh.
Pakete kann er balancieren,
läuft er dabei auf allen Vieren.
Beim Marathon läuft gern er mit
und hält mit Glühwein sich dann fit.
Durch’s Fenster wirft er die Geschenke
trainiert damit die Armgelenke.
Der Weihnachtsmann tut‘s allen kund::
Bewegung hält auch ihn gesund.

Frieden auf Erden

Den Frieden mehren, wo man’s kann,
das fängt im Kleinen ja schon an.
Betrachte mal aus anderer Sicht,
was dich beim ersten Blick anficht.
Verständnis und auch Toleranz
und eine Prise Akzeptanz
machen Zusammenleben schön,
will man’s aus anderer Warte seh’n.
Hast du die Botschaft schon vernommen:
Christus ist in die Welt gekommen,
hat seinen Frieden uns gegeben,
damit wir immer danach leben.

Eine frohe, besinnliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünschen allen
Jürgen Steinbrücker

Der Weihnachtsbaum vor der kath. Kirche in Richrath
Autor:

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)

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